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Blog-Eintrag

24.05.2023. Das University:Future Festival (U:FF) widmete sich Ende April drei Tage lang den neuesten Trends und Innovationen im Bereich der Hochschulbildung. Zum Großteil digital, aber auch auf Bühnen in Berlin, Heilbronn und Bochum diskutierten etwa 3.700 Teilnehmende mit mehr als 600 Speakern in über 300 Sessions spannende Themen rund um die Frage, wie Hochschulbildung durch digitale Tools und kluge Didaktik innovativer, gerechter und studierendenzentrierter gestaltet werden kann.

NBP: Technische Komponenten und ihre Vorteile

Mittendrin: Vertreterinnen und Vertreter der Nationalen Bildungsplattform (NBP), die der Hochschul-Community die digitale Vernetzungsinfrastruktur für Bildung vorstellten. Ein besonderes Highlight war dabei der Vortrag von Dr. Renata Suter, Projektgruppe Digitaler Bildungsraum im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Sie präsentierte in anschaulicher Weise beispielhafte Nutzungsszenarien zu den einzelnen technischen Komponenten der Vernetzungsinfrastruktur. Als Funktionalitäten wurden unter anderem vorgestellt:

- einmalige Anmeldung (Single Sign-On), um auf alle vernetzten Bildungsangebote nahtlos zuzugreifen,

- persönliche Nachweise und Lernstände DSGVO-konform in der digitalen Ablage-App auf dem eigenen Endgerät speichern und verwalten,

- Personalisieren von Bildungsangeboten mithilfe der eigenen Informationen, die via Ablage-App mit den vernetzten Angeboten geteilt werden,

- Unterstützung der persönlichen Lernreise durch den individuellen Arbeitsbereich, der im sogenannten Schaufenster demonstriert wird.



Future Skills Journey: Zukunftskompetenzen in der Hochschulbildung

Wer noch tiefer in das geplante Vorhaben einsteigen wollte, konnte beim Workshop „Zukunftskompetenzen in vernetzten Bildungsräumen zugänglich machen“ das vom BMBF geförderte Projekt Future Skills Journey2 (FSJ2) kennenlernen und mit dem verantwortlichen Team über zielgruppengerechte Zukunftskompetenzen diskutieren. Wir haben die Ergebnisse der verschiedenen Break-Out-Sessions zusammengefasst:

Session 1: Welche Zukunftskompetenzen sind für Studierende (im Übergang zum Beruf) von besonderem Interesse?

Hier wurden einige digitale Kompetenzen identifiziert. Beispielhaft sei hier die Kenntnis und Nutzung von digitalen Tools (beispielsweise für Kommunikation, Datenverwaltung und eigene Organisation) genannt, aber auch die Fähigkeit, Prozesse auf digitale Transformation hin zu prüfen und anzupassen sowie Soft-Skills wie agiles Arbeiten, Reflexionskompetenz, Feedbackkultur und kritisches Denken.

Session 2: Mit welchen Produkten und Formaten können sich Hochschulen an der Entstehung des Projektes beteiligen?

Die Teilnehmenden diskutierten viele verschiedene Formate wie Live-Workshops, Videos, Interviews, Apps, Publikationen, Übungsgruppen und Weiterbildungen oder Seminarreihen. Auch eine Plattform zur Vernetzung, verschiedene Werkzeugkästen sowie Mentoring und Buddy-Building waren Thema. Auf der Wunschliste standen zudem Anleitungen zur Einbindung in die Lehre, Handlungsempfehlungen, Sprechstunden, Praxistage oder andere Austauschformate zu Inhalten wie Fallbespielen und (praktischen) Erfolgsgeschichten.

Session 3: Was braucht ein digitaler Lernort, um in der Hochschullehre genutzt zu werden?

Besonders hoben die Teilnehmenden hervor, dass eine erkennbare Didaktik, klar beschriebene Lerninhalte mit strukturierten Teilbereichen und Zielen, Elemente zur Selbstmotivation beim Lernen und eine abwechslungsreiche Methodik vorhanden sein müssen. Hierbei wurden spielerische Elemente und der umgedrehte Unterricht (engl. Flipped Classroom) als Beispiele genannt. Daneben sollte eine Selbsteinschätzung für die Studierenden, wenig Mehraufwand für Lehrende, Kommunikationsmöglichkeiten, eine Such- und Filterfunktion und ein einfacher Zugang geboten werden.

Der Workshop war eines der ersten Formate zum Austausch zwischen Schulen, Hochschulen und Vertreterinnen und Vertretern aus der Wirtschaft. Es wurde diskutiert, wie Zukunftskompetenzen über digitale Lernangebote im Rahmen der Future Skills Journey vermittelt werden können. Weitere Formate für die Community sind geplant.

Das U:FF bot eine ideale Gelegenheit, um die Vision und die Ziele der NBP mit den aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen im Hochschulbereich zu diskutieren.

Veranstaltet wurde das U:FF vom Hochschulforum Digitalisierung und von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre.

Foto: Hochschulforum Digitalisierung

Weiterführende Links zur Veranstaltung:

- Veranstaltungsbericht: University:Future Festival 2023 | University:Future Festival 2023 (hfd.digital)

- Videoaufzeichnungen der Sessions sind auf dem YouTube-Kanal des Hochschulforum Digitalisierung zu finden. Besonders gelungen: Hier finden sich auch alle Sessions sortiert nach Sprache, Format oder Stage in einzelnen Playlists.

- Bildliche Eindrücke gibt es im Flickr-Fotoalbum zum Festival.

Weiterführende Links zum Förderprojekt:

- FSJ2 auf der Website des Stifterverbandes: stifterverband.org/future-skills-journey

Projektbeschreibung FSJ2


15.05.2023. Bis Ende September sollen erste Komponenten der Nationalen Bildungsplattform (NBP) – verstanden als digitale Vernetzungsinfrastruktur für Bildung – im Status eines Minimal Viable Products (MVP) entwickelt sein. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden im Rahmen des Dynamischen Beschaffungssystems (DBS) insgesamt sechs Miniwettbewerbe durchgeführt und neun Entwicklungsteams beauftragt.

Die so gewonnen agilen Entwicklungsteams erarbeiten fünf technische Komponenten, um die Funktionsumfänge anschaulich demonstrieren zu können: digitale Identitäten, digitale Nachweise, Ablage, Datenraum und das sogenannte Schaufenster. Diese Komponenten stellen die Basis der Vernetzungsinfrastruktur dar. Mit ihnen werden zunächst sechs priorisierte Szenarien inklusive der dazugehörigen Anwendungsfälle realisiert und die Vernetzung von ersten digitalen Bildungsangeboten getestet. Ein weiteres Entwicklungsteam konnte über einen bestehenden Rahmenvertrag abgerufen werden, sodass insgesamt zehn Teams an der Verwirklichung des MVP arbeiten.

Eines dieser Teams unterstützt die Entwicklerinnen und Entwickler als Integrationsteam übergreifend bei Querschnitts-, Test- und Anbindungsaufgaben. Außerdem hilft es bei der Implementierung der technischen Komponenten und der Vernetzung der perspektivisch rund 40 Förderprojekten, die sich seit der zweiten Jahreshälfte 2022 in der Umsetzungsphase befinden.

Blick hinter die Kulissen: Entwicklungsteams „Ablage“

Die Entwicklungsteams zur digitalen Ablage der NBP sind zum Teil bereits seit November 2022 aktiv. Ihr Ziel ist es, den Nutzenden der NBP eine selbstsouveräne und Ende-zu-Ende verschlüsselte Verwaltung und Freigabe ihrer personenbezogenen Daten und Bildungsnachweisen (z.B. Lernstände und Zeugnisse) zu ermöglichen. Nach erfolgreicher technischer, fachlicher und administrativer Einarbeitung in das Projekt begann die Entwicklung der Ablage-Funktionalitäten auf Basis der Open Source-Lösung enmeshed.

Eines der beiden Teams legt hierbei den Fokus auf die Ablage-App, die auf Nutzendenseite direkt auf dem Endgerät installiert wird. In einer umfangreichen Evaluation wurde die bestehende Benutzeroberfläche der App analysiert und der Wechsel zu einer anderen Front-End Technologie (Flutter) begleitet. Daneben wurden Verbesserungsstrategien zur Anpassung des App-Designs und des Connectors auf Basis einer externen und internen Evaluation erarbeitet sowie eine Umfrage mit den Förderprojekten konzipiert. Ziel der nächsten Monate ist es unter anderem, die gesamte Benutzer-Oberfläche der App auf Basis der ausgewählten Front-End Technologie sowie der Evaluationsergebnisse neu aufzusetzen und die Funktionalitäten der App weiter auszubauen. Die ausgewählten Technologien bieten dabei größtmögliche Flexibilität, indem sie der Bildungscommunity ermöglichen, eine eigene Ablage-App zu bauen. So werdend Unabhängigkeit und Innovationen im Bildungsbereich gefördert.

Das Dynamische Beschaffungssystem im Überblick

Dynamik hat sich bewährt. Nach über zehn Monaten Praxis in der Ausschreibung von sechs Miniwettbewerben hat sich das Verfahren als passendes Vergabeinstrument zur effizienten Beschaffung der modularen Komponenten der Vernetzungsinfrastruktur erwiesen. Die Vielfalt an bezuschlagten Unternehmen zeigt zudem, dass ein diverses Bieterfeld von kleinen Unternehmen bis hin zu großen Firmen sowohl im In- als auch im Ausland angesprochen werden konnte.

Grafik: VDI/VDE Innovation und Technik GmbH

Weiterführende Links:

- Hintergrund zu den technischen Komponenten

- Dynamisches Beschaffungssystem

- Aktuelle Förderprojekte (Umsetzungsphase)




TOERN2 im Interview

10.05.2023. Diese Woche für Sie im Interview:

Das Förderprojekt TOERN2 – Freie Lernmaterialien für die Hochschullehre finden, erstellen und nutzen. Unsere Fragen beantwortete Margret Plank, Leitung Lab Nicht-Textuelle Materialen an der Technischen Informationsbibliothek (TIB).

Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten in dem Fachgebiet ab?

Noch immer ist es für Lehrende an Hochschulen schwierig, kostenlose und frei zugängliche Lernmaterialien – sogenannte Open Educational Resources (OER) – zu erstellen, zu finden und zu nutzen. Hier setzt das Projekt TOERN2 an. Zum einen binden wir die Plattform „twillo“ an die Nationale Bildungsplattform (NBP) an. Sie bietet einen stetig wachsenden Pool von OER-Hochschulmaterialien, die dann allen Nutzenden der NBP unkompliziert zur Verfügung stehen. Zum anderen binden wir den auf OER spezialisierten Suchindex „OERSI“ mit seinen aktuell rund 70.000 Bildungsmaterialien (Stand April 2023) an die NBP an.

Darüber hinaus wollen wir twillo und OERSI durch eine mehrsprachige Suche und Filter erweitern und über standardisierte Metadatenformate bereitstellen. So werden die Lerninhalte international und einheitlich auffindbar. Außerdem wird in TOERN2 ein lernpfadorientiertes Fortbildungsprogramm zur Erstellung und Nutzung von OER konzipiert und umgesetzt.

Und wir denken den Grundgedanken von OER zu Ende, in dem wir alle entwickelten Lösungen und Inhalte frei zur Verfügung stellen. Durch die Verknüpfung beider Infrastrukturen mit der NBP möchten wir einen wichtigen Beitrag für einen freien Zugang zu Bildung, Information und Wissen im Hochschulbereich leisten.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Projekt?

Allgemein ist es schwierig, Lehrende dazu zu motivieren, ihre eigenen Lehrmaterialien unter einer offenen Lizenz zu teilen. Bisher haben sie dadurch nur wenige Vorteile. Wenn, dann sind sie meist nur von ideeller Natur, wie beispielsweise einen Beitrag zu offener Bildung zu leisten oder sich den eigenen Wunsches nach Kollaboration und Austausch zu erfüllen. Um die Erstellung von OER als gelebte Praxis in der Hochschule zu etablieren, bedarf es jedoch struktureller Mehrwerte. Denkbar wäre eine Anrechnung auf den Umfang der Lehrverpflichtung oder die Berufserfahrung der Lehrenden. Außerdem sehen wir immer wieder, dass die Lehrenden unsicher sind bezüglich rechtlicher, technischer und didaktischer Fragen, weshalb sie letztendlich oftmals doch keine OER-Materialen produzieren.

In unserem Projekt stehen wir aktuell vor der konkreten Herausforderung, die Lernumgebung für das digitale Fortbildungsprogramm zu entwickeln. Diese möchten wir nicht nur funktional und ansprechend gestaltet, sondern auch mit einem System ausstatten, welches digitale Zertifikate oder Lernabzeichen (sogenannte Badges) vergeben kann. Die in der Konzeptions- und Validierungsphase genutzte Software zur Erstellung eines ersten Lernbereichs für das Fortbildungsprogramm konnte an den Prototypen der NBP angebunden werden. Nun müssen wir prüfen, ob wir mit den zur Verfügung stehenden Funktionen auch die interaktiven Lerninhalte umsetzen können.

Was war Ihr bisher größtes Erfolgserlebnis seit Beginn des Projektes?

Das größte Erfolgserlebnis im Projekt war der Moment, in dem die digitale Lernumgebung erstmals an den Prototypen der NBP angebunden und ein im Fortbildungsprogramm generiertes Badge an die Ablage App der NBP übertragen werden konnte.

Was planen Sie in dem Projekt für die Zukunft?

Ziel ist es, noch stärker mit unseren Nutzerinnen und Nutzern in Kontakt zu kommen und eine OER-Gemeinschaft – insbesondere von Lehrenden und Lernenden aus dem Hochschulbereich – zu etablieren.

Perspektivisch möchten wir weitere Kurse, beispielsweise im Bereich Data Skills, über unsere Lernumgebung bereitstellen und an die NBP anbinden. Darüber hinaus werden wir viele neue Kooperationen eingehen, um den Suchindex OERSI kontinuierlich um qualitativ hochwertige OER zu erweitern.

Und letzendlich wünschen wir uns natürlich, dass OERSI, twillo, unser Weiterbildungsprogramm und die NBP national etabliert und international bekannt werden.

Was erwarten Sie von der NBP?

Von der NBP allgemein erwarten wir, dass sie dazu beiträgt, dass Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, Lehrende und Lernende institutionsübergreifend zusammenarbeiten können. Wir erhoffen uns, dass sie einen übersichtlichen, zentralen und bedarfsorientierten Einstieg in die Weiterbildung bietet und dabei flexible Bildungsbiografien unterstützt.

Durch die Vernetzung von OERSI und twillo mit der NBP wünschen wir uns, dass das Thema OER an Bedeutung gewinnt und wir mehr Lehrende dazu ermutigen und befähigen, OER-Materialien selbst zur erstellen und zu teilen.

Foto: Margret Plank, Leitung Lab Nicht-Textuelle Materialen an der Technischen Informationsbibliothek (TIB)
Fotonachweis: privat

Weitere Informationen zum Projekt:

- Projektbeschreibung TOERN2: Freie Lernmaterialien für die Hochschullehre finden, erstellen und nutzen


 

GINI2 im Interview

04.05.2023. Diese Woche für Sie im Interview:

Das Förderprojekt GINI2 – Intelligente Musiklehre im Interaktiven Lernraum mittels Smartphone. Unsere Fragen beantwortete Dr. Dirk Werth, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Gründungsdirektor des August-Wilhelm-Scheer-Instituts für digitale Produkte und Prozesse.

Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten in dem Fachgebiet ab?

Während der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass es Musiklehrenden schwer fällt, digitale Lehrformate zu erstellen. Entweder, sie nutzen komplex produzierte Videos oder simple Webinarlösungen. Woran es fehlt, sind einfach zu bedienende und kostengünstige Lösungen für die musikalische Bildung. Lehrenden sollten unter geringem technischen sowie mediendidaktischen Aufwand digitale Lerninhalten erstellen können. Hier setzen wir mit dem Projekt GINI2 an. Die intelligente und KI-gestützte App GINI soll Musiklehrende durch den Erstellungs- und Produktionsprozess von digitalen Lerninhalten leiten. So können Lehrende komfortabel und ohne technische Vorkenntnisse hochqualitativen digitalen Content erstellen. Außerdem soll die App, innovative Technologien, wie Tiefensensoren oder haptische Handschuhe, in die Produktion einbeziehen können, sodass die digitalen Lerninhalte zusätzlich sensorische Informationen bieten.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Projekt?

Derzeit fordert uns natürlich die Entwicklung des KI-gestützten Assistenten. Dieser sollte die Musiklehrenden dabei unterstützen, digitale Lerninhalte zu erstellen und dabei innovative Technologien, wie die Tiefensensorik zur Verbesserung des haptischen Lernens, berücksichtigen. Darüber hinaus beschäftigt uns, dass sich während der Live-Übertagung im digitalen Kollaborationstool die Klänge der Instrumente zwischen den Musiklehrenden und -lernenden verzögern.

Was motiviert Sie, wenn es mit dem Projekt gerade nicht so richtig vorangeht?

Wenn wir sehen, mit welchen Herausforderungen sich Musiklehrende aktuell auseinandersetzen müssen, wenn sie digitalen Lerncontent produzieren und bereitstellen möchten, treibt uns das unheimlich an. Es zeigt immer wieder, dass wir dran bleiben und unsere Tools weiterentwickeln müssen, um die Lehrenden an den richtigen Stellen zu unterstützen.

Foto: Dr. Dirk Werth, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Gründungsdirektor des August-Wilhelm-Scheer-Instituts für digitale Produkte und Prozesse
Fotonachweis: August-Wilhelm-Scheer-Institut

Weitere Informationen zum Projekt:

- Projektbeschreibung GINI2: Intelligente Musiklehre im Interaktiven Lernraum mittels Smartphone

- Website: www.aws-institut.de/gini2

 

 

Scobees2 im Interview

27.04.2023. Diese Woche für Sie im Interview:

Das Förderprojekt Scobees2 – Virtuelle Lernumgebung in der Schule mit individuellen Empfehlungen. Unsere Fragen beantwortete Lena Spak, Co-Founderin von Scobees.

Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten in dem Fachgebiet ab?

Mit Scobees wird selbstorganisiertes Lernen an Schulen einfacher möglich. Scobees bietet hierzu einen digitalen Lernraum, in dem sich Schülerinnen und Schüler ihre Lernwege mit Lerninhalten verschiedener Bildungsanbieter selbst gestalten können. Die Bildungsanbieter, wie zum Beispiel Schulen aber auch außerschulische Bildungsorte, können durch die virtuelle Lernumgebung auf die individuellen Bedürfnisse der Lernenden eingehen. So wird die Beziehung zwischen Lernenden und Lehrenden gestärkt, sodass Schwächen berücksichtigt, Stärken schneller entdeckt und Talente gefördert werden können.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Projekt?

Scobees ist ein kostenpflichtiges Produkt. Die Schulen haben jedoch keine Hoheit über ihre finanziellen Mittel. Dadurch ist die Einführung der Scobee-Lösungen manchmal eine große Herausforderung. Außerdem brauchen die Schulen teilweise noch viel Unterstützung bei ihren Transformationsprozessen, sodass wir sie neben unserem Hauptgeschäft dabei begleiten.

Was war Ihr bisher größtes Erfolgserlebnis seit Beginn des Projektes?

Das Konzept zu Scobees wurde bereits 2018 gemeinsam mit sechs Zukunftsschulen gestartet. Seit 2020 jede Schule Scobees nutzen. Wenn uns nun Lehrkräfte berichten, dass die Kinder mit Scobees mehr schaffen und sich ihre Lernentwicklung verbessert, dann sind wir stolz und haben unser Ziel erreicht.

Was motiviert Sie, wenn es mit dem Projekt gerade nicht so richtig vorangeht?

Unser Eindruck ist, dass in Deutschland die Bildungslandschaft, insbesondere die Schulen, völlig vernachlässigt ist. Wenn wir aber an Schulen, die Scobees im Einsatz haben, sehen, was für ein positive Auswirkung zeitgemäße Lernmethoden und -umgebungen auf die Kinder haben, haut uns das jedes Mal um. Das wollen wir in Deutschland flächendeckend erreichen. Wir sind davon überzeugt, dass die Schulen dies jedoch nicht alleine leisten können und sollen. Hier wollen wir unterstützen und sehen, dass unsere Arbeit und unser Tool genau das tut.

Was planen Sie in dem Projekt für die Zukunft?

Wir wollen das Lernen in Deutschland verändern. Unser Ziel ist es, von reinen Wissensleistungen wegzukommen und die Förderung von kompetenzorientierten Stärken in den Fokus zu rücken.

Was erwarten Sie von einem digitalen Bildungsraum und der NBP?

Der Bildungsmarkt in Deutschland ist sehr zersplittert. Mit einem Rahmen wie der nationalen Bildungsplattform erhoffen wir uns stärkere Synergien und Zusammenarbeiten von den vielen einzelnen Initiativen. Wir sehen einen großen Mehrwert darin, wenn Nutzer nicht 1000 verschiedene Tools finden müssen, sondern diese über die nationale Bildungsplattform alle an einem Ort finden.

Foto: Annie Doerfle (links) und Lena Spak (rechts), Co-Gründerinnen von Scobees. Fotonachweis: privat

Weitere Informationen zum Projekt:

- Projektbeschreibung Scobees2: Virtuelle Lernumgebung in der Schule mit individuellen Empfehlungen

- Website zum Projekt Scobees: www.scobees.com



 

26.04.2023. Unter dem Motto „Update, Transfer, Connect und Fun“ fanden Anfang April die sogenannten Developer Days (DevDays) der Nationalen Bildungsplattform (NBP) statt, um gemeinsam im Maschinenraum der digitalen Vernetzungsinfrastruktur zu arbeiten. Die zehn Entwicklungsteams der einzelnen Komponenten trafen zusammen mit ihren Product Ownern, Software-Architektinnen und Architekten, den Anforderungsmanagerinnen und -managern aus dem Projektbüro, sowie der verantwortlichen Projektgruppe des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Die an verschiedenen Orten Deutschlands sowie in Estland ansässigen Teams vernetzten sich, wurden über die neusten Entwicklungen informiert und konnten gemeinsam an der Weiterentwicklung der Vernetzungsinfrastruktur arbeiten. Dabei immer im Blick: die für den Herbst geplante Veröffentlichung der Beta-Version.

Entlang der zentralen Nutzungsszenarien wurde die gemeinsame Vision geschärft und die Arbeitsstände der zu unterschiedlichen Zeitpunkten gestarteten Teams präsentiert und abgeglichen. Dies bot genügend Raum, um sich intensiv kennenzulernen und die Entwicklungspotentiale der digitalen Vernetzungsinfrastruktur ausgiebig herauszuarbeiten.

Insgesamt arbeiten folgende Entwicklungsteams an den fünf technischen Basiskomponenten der Vernetzungsinfrastruktur, die zum Aufbau des digitalen Bildungsraums in der Beta-Version zur Verfügung stehen sollen:

     - Team Digitale Identitäten (Fokus Identitätsmanagement, IDM): Wisercat

     - Team Digitale Identitäten (Fokus Authentication and Authorization Infrastructure, AAI): SINC

     - Team Ablage (Fokus Backbone & Connector): J&S-soft

     - Team Ablage (Fokus App): J&S-soft

     - Team Digitale Nachweise (Fokus Zentrale Services): T-Systems

     - Team Digitale Nachweise (Fokus Frontend): Wisercat

     - Team Datenraum: bridgefield

     - Team Schaufenster (Fokus Liferay): XITASO

     - Team Schaufenster (Fokus Government Suite Builder): Digitas Pixelpark

     - Übergreifendes Integrationsteam: Wisercat


Peter Hassenbach, Leiter der Projektgruppe Digitaler Bildungsraum im BMBF:

„Ich habe mich sehr gefreut, all unsere Entwicklerinnen und Entwickler persönlich kennenzulernen und mit ihnen gemeinsam am Erfolg des Produkts zu arbeiten: Wir haben hier unkomplizierte, gut gelaunte und vor allem motivierte Teammitglieder, die alles ganz genau wissen wollen, kritische Fragen stellen und sich mit Herzblut einbringen. Das ist unheimlich wichtig für unser Produkt und treibt es stetig voran.“


Auch wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und noch mehr auf die Ergebnisse, die wir zum Beta Launch im Herbst 2023 präsentieren.  


Fotonachweise: BMBF/bundesfoto/Uwe Völkner



SHRIMP_PODS2 im Interview

20.04.2023. Diese Woche für Sie im Interview:

Das Förderprojekt SHRIMP_PODS2 – Social Hypertext für die Geisteswissenschaften. Unsere Fragen beantwortete Dr. Sebastian M. Herrmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Amerikanistik der Philologischen Fakultät der Universität Leipzig sowie Projektleiter SHRIMP_PODS2.

Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten in dem Fachgebiet ab?

Wir entwickeln mit SHRIMP_PODS eine Lehr-Lern -Plattform, die speziell auf die Bedürfnisse der Textarbeit in Geisteswissenschaften zugeschnitten ist. Unser Ziel ist es, die Grundlagen des kritischen geisteswissenschaftlichen Arbeitens, also etwa Annotieren, Kommentieren, Verknüpfen und Diskutieren – in den digitalen Raum zu übertragen. Innerhalb von SHRIMP_PODS wird mit und in PDF-Dateien gearbeitet. Das Besondere dabei ist, dass SHRIMP_PODS aus bloßem Text „Social Hypertext“ macht.

Das bedeutet, dass die Dateien mit einer Interaktionsebene überzogen werden. Diese ermöglicht es Lehrenden, zusätzliche Informationen zum Lesestoff zu verlinken, Lesefragen zu hinterlegen und Lernpfade anzulegen. Die Lernenden wiederum können sich das Material eigenständig und mittels Annotationen erschließen, sowie mit anderen Lernenden direkt im Text kollaborativ erarbeiten und diskutieren, beispielsweise über das Hinzufügen von Kommentaren, Fragen, Tags, Links oder Reaktionen mittels Emoticons. So ermöglichen wir kollaboratives, soziales Lernen.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Projekt?

Eine große Herausforderung für unser Projekt ist der Spagat zwischen Innovation und Tradition. Auf der einen Seite hat das Digitale allgemein – und digitaler Text speziell – enormes Potenzial für die Lehre. Dieses Potenzial wollen wir erschließen. Auf der anderen Seite geht es uns dabei letztlich um ganz traditionelle geisteswissenschaftliche Fähigkeiten.

Es ist ja so, dass die Lernenden, die jetzt an die (Hoch-)schulen kommen, ganz andere Lesegewohnheiten haben, als noch vor zwanzig Jahren. Einfach, weil sie mit digitalem Text aufgewachsen sind. Gerade in den Geisteswissenschaften und vor allem an den Universitäten führt das oft zu Klagen: Die Studierenden können keine langen Texte mehr lesen, heißt es dann, oder: Die Studierenden lesen nur noch oberflächlich, und so weiter. Wir sehen, dass das Leseverhalten, wie alles in der Kultur, im Wandel ist. Aber wir sehen darin auch Chancen und möchten die traditionellen Stärken der Geisteswissenschaften im Digitalen nutzen.

Was motiviert Sie, wenn es mit dem Projekt gerade nicht so richtig vorangeht?

Um ehrlich zu sein, gab es bisher keinen Moment, in dem es mit dem Projekt nicht vorangegangen wäre. Aber trotzdem gibt es natürlich ganz wichtige Quellen der Motivation. Die braucht man ja auch gerade dann, wenn ein Projekt mit Volldampf vorangeht und dadurch viel Kraft auf sich zieht.

Dadurch, dass wir im Projekt SHRIMP schon seit 2015 an Social Hypertext arbeiten, ist an erster Stelle die Praxis eine enorme Motivationsquelle: Es ist toll zu sehen, wie die Lernenden mit der Plattform arbeiten, wie Anmerkungen im Text auftauchen, wie sich Dialoge entfalten, wie ich das mit keinem anderen Lesemedium bisher gesehen habe. Das ist regelrecht begeisternd.

Eine zweite Motivationsquelle ist das Feedback von Studierenden und Lehrenden zur Plattform. Auch hier kommt die Motivation direkt aus der Lehrpraxis: zu sehen, was mit der Plattform konkret gemacht wird, und was die Nutzenden gerne (anders) machen würden, spornt einfach an.

Nunja, und dann ist da noch das wirklich großartige SHRIMP-Team: eine hochmotivierte, agile, kreative Gruppe, in der sich alle wechselseitig anspornen, Verantwortung übernehmen, in Notfällen einspringen, und das Projekt gemeinsam vorantreiben.

Was erwarten Sie von einem digitalen Bildungsraum und der NBP?

Es gibt ein paar ganz konkrete Themen, bei denen wir uns von den kommenden Monaten viel versprechen: einen Austausch zur Mobilität von Lerninhalten, auch im Sinne von OER, Kollaboration der Lernenden und auch der Lehrenden, einen Austausch zu Modellen der nachhaltigen Betriebsstruktur für Lehr-Lern-Angebote und so weiter.

Aber wir haben auch etwas weiter gesteckte Hoffnungen für die Zusammenarbeit: Schon in der Konzeptionsphase der NBP hat sich gezeigt, wie anregend und produktiv es sein kann, mit anderen digitalen Lehr-Lernprojekten und -Akteuren ins Gespräch zu kommen. Auf diesen konstruktiven, kollegialen Austausch hoffen wir auch in der kommenden Phase. Unter dem Dach der NBP sind ja sehr unterschiedliche Akteure mit teils recht unterschiedlichen Interessen und Arbeitsschwerpunkten vereint. Manche arbeiten eher inhaltsorientiert, andere eher mit Blick auf Infrastrukturen, manche sehen Bildung als sozialen Auftrag, andere als Produkt, manche sind in erster Linie didaktisch interessiert, andere in erster Linie technisch. Es ist gut, und auch einfach faszinierend, dass diese verschiedenen Akteure jetzt hier anhand eines konkreten Projekts, eines konkreten gesellschaftlichen Auftrags, in den praktischen, sachorientierten Dialog miteinander kommen - um eine Infrastruktur zu schaffen, die zugleich komplex und flexibel genug ist, um für die Zukunft gerüstet zu sein.


Foto: Dr. Sebastian M. Herrmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Amerikanistik an der Philologischen Fakultät der Universität Leipzig, Projektleiter SHRIMP_PODS2

Fotonachweis: Swen Reichhold


Weitere Informationen zum Projekt:

Projektbeschreibung SHRIMP_PODS2: Social Hypertext für die Geisteswissenschaften

Website Projekt SHRIMP_PODS: www.shrimpp.de/pods

Teaser Video SHRIMP_PODS: www.youtube.com/watch?v=hYcS2Z4yPyg


CoHaP2 im Interview

13.04.2023. Diese Woche für Sie im Interview:

Das Förderprojekt CoHaP2 – Austauschplattform für interaktive Programmieraufgaben durch Lehrende. Unsere Fragen beantwortete Sebastian Serth, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH (HPI).

Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten in dem Fachgebiet ab?

Mit unserem Projekt CodeHarbor (CoHaP) bieten wir im Rahmen der Nationalen Bildungsplattform (NBP) einen offenen Ort zum Austausch und zur Zusammenarbeit an interaktiven, automatisch bewertbaren Programmieraufgaben an. Dabei stehen die Bedürfnisse der Lehrenden im Vordergrund, um den Einsatz von praktischen Programmieraufgaben im Unterricht zu fördern und so selbstständiges Lernen zu ermöglichen. Die quelloffene Austauschplattform CodeHarbor wird dabei mit mehreren hundert Aufgaben aus den erfolgreichsten Kursen der Onlinekurs-Plattform openHPI starten und auch Lehrende aktiv bei der Erstellung von eigenen Aufgaben und insbesondere Testfällen unterstützen.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Projekt?

In den letzten Jahren kam bei Lehrenden immer wieder der Wunsch auf, die HPI-Technologie für eigene Aufgaben zu nutzen und sich mit anderen über den Einsatz auszutauschen. Deshalb arbeiten wir seit Oktober 2021 mit dem Projekt CoHaP intensiv an der Ausrichtung von CodeHarbor und der Anbindung an die NBP, um einen möglichst niedrigschwelligen Zugang zu den Lerninhalten bereitstellen zu können.

Ziel ist es, dass Programmieraufgaben zu den verschiedensten Themen der Informatikausbildung unter Lehrenden ausgetauscht werden können. Unseren bisherigen Erkenntnissen nach, die auf einer durchgeführten Nutzerinnen- und Nutzerforschung basieren, ist es dafür wichtig, Lehrenden einen geschützten Raum anzubieten, in dem sie „unter sich“ bleiben können. Dies erleichtert den Erfahrungsaustausch und ermöglicht auch das Teilen von Lösungen sowie didaktischer Hinweise, da diese nicht von Lernenden eingesehen werden können. Über die NBP soll die Möglichkeit bestehen, Statusgruppeninformationen nachzuweisen, um Lehrenden ein Grundvertrauen in die Exklusivität der Plattform anbieten zu können.

Was motiviert Sie, wenn es mit dem Projekt gerade nicht so richtig vorangeht?

Uns erreichen immer wieder Nachfragen zum Einsatz unserer Plattformen für den Unterricht von Schulen, Hochschulen und Universitäten, was die besondere Relevanz unserer Arbeit zeigt. Auch die im Rahmen der durchgeführten Nutzerinnen- und Nutzerforschung aufgekommenen Stimmen bekräftigen uns dabei, für eine bessere Informatikbildung in Deutschland weiter an dem Projekt zu arbeiten und Lehrenden die notwendigen Tools und Aufgaben für eine erfolgreiche Lehre bereitzustellen. Besonders motivierend ist es daher, von den persönlichen Erfahrungsberichten und Erfolgsgeschichten zu hören und auch mit kleinen Änderungen eine echte Verbesserung in der Lehre zu ermöglichen.

Über die NBP erhoffen wir uns, weitere Nutzende zu gewinnen und diesen bei ihrer Vorbereitung des Informatikunterrichts helfen zu können.Den digitalen Bildungsraum fassen wir dabei als Wegbereiter für die Digitalisierung der Bildungslandschaft in Deutschland auf. Er sollte eine möglichst große Gruppe der Bevölkerung erreichen und ein zentraler Anlaufpunkt für Lernende und Lehrende werden sowie sinnvolle Akzente in der Weiterentwicklung der Bildungsangebote setzen.


Foto: Sebastian Serth, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH (HPI)

Fotonachweis: HPI / Kay Herschelmann


Weitere Informationen zum Projekt:

Projektbeschreibung CoHaP2: Austauschplattform für interaktive Programmieraufgaben durch Lehrende

CodeHarbor-Plattform

CodeHarbor-Quellcode auf GitHub


AMSEL2 im Interview

30.03.2023. Diese Woche für Sie im Interview:

Das Förderprojekt AMSEL2 – Standardschnittstellen für intelligente verbundene Lernmanagementsysteme. Unsere Fragen beantwortete Gerald Weith, Produktmanager Lizenzmanagement-Plattform und Projektleiter NBP, bettermarks GmbH.

Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten in dem Fachgebiet ab?

Im Projekt AMSEL2 entwickeln wir eine eigenständige und Open-Source-basierte Lizenzmanagement-Plattform, die von jedem Anbieter innerhalb der NBP eingesetzt werden kann. Auf der Plattform können Lizenzen auf verschiedenen Hierarchie-Ebenen, etwa für Schüler und deren Familien, Lehrer, Schulen und anderen Bildungsorganisationsstrukturen, vergeben und abgefragt werden.

Für die Entwicklung eines Lizenz-Management-Systems greifen wir bei bettermarks als Verbundkoordinator im Projekt auf einen großen Erfahrungsschatz zurück. Für unser Produkt haben wir bereits Lizenzen sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich in verschiedenen Regionen und Ländern ausgestellt und erfüllen daher alle Anforderungen in den Bereichen Skalierbarkeit, Verfügbarkeit und Datenschutz und beachten die Best Practices der Cybersicherheit.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Projekt?

Die größte Herausforderung besteht darin, einen einfachen, skalierbaren und voll funktionsfähigen Service zu schaffen. Dabei muss das Grundmodell leicht und hochadaptiv auf unterschiedliche Lizenzmodelle der Anbieter reagieren. Hier spielen verschiedenen Fragen eine Rolle: Für welche Aufgaben ist das Lizenzmanagement, für welche Aufgaben ein Shop zuständig und wie sehen die Schnittstellen dazwischen aus? Welche Technologien werden verwendet? Gleichzeitig müssen alle Standards, Vorschriften und bewährten Verfahren in Bezug auf Datenschutz und Sicherheit im Allgemeinen eingehalten werden.

Fachlich liegt eine große Herausforderung außerdem darin, die konkreten Probleme in unseren Projekten auf eine einzige Lizenzlösung zu abstrahieren, die dann in den unterschiedlichsten Umgebungen funktioniert. In der IT-Welt sagen wir dazu, dass wir eine agnostische Lösung finden müssen.

Vor allem aber braucht es einen breiten Konsens innerhalb der Gemeinschaft für innovative Bildungstechnologien, die sogenannte EdTech-Gemeinschaft, für die das System gedacht ist. Diesen Konsens zu erreichen und in einem einsatzfähigen, wartbaren, skalierbaren und sicheren Format zu liefern, ist die größte Herausforderung.

Was war Ihr bisher größtes Erfolgserlebnis seit Beginn des Projekts?

Wie bei jedem Softwareprodukt war es auch hier ein großer Moment, als wir im Februar 2023 das erste Mal ein Stück laufende Software vorliegen hatten. Wir konnten sehen, dass alle logischen Überlegungen, mit denen wir uns vorab beschäftigt hatten, wirklich funktionieren. Das macht natürlich auch stolz und motiviert das Team.

Und was motiviert Sie, wenn es mit dem Projekt gerade nicht so richtig vorangeht?

Uns motiviert die Vision, ein Standard-Lizenzmanagement-System in Open Source zur Verfügung zu stellen, um es den EdTech-Anbietern zu erleichtern, ihre eigenen Produkte zu lizensieren. Hier würden wir eine große Barriere abbauen und somit wesentliche Erleichterung schaffen. 


Foto: Gerald Weith, Produktmanager Lizenzmanagement-Plattform und Projektleiter NBP bettermarks GmbH

Fotonachweis: Gerald Weith (privat)


Weitere Informationen zum Projekt:

Projektbeschreibung AMSEL2: Standardschnittstellen für intelligent verbundene Lernmanagementsysteme

Website Verbundkoordinator bettermarks


17.03.2023. Anfang Februar 2023 sind Kienbaum, das mmb Institut und ifib consult mit ihrer Arbeit zur begleitenden Evaluation der Nationalen Bildungsplattform (NBP) – verstanden als Digitale Vernetzungsinfrastruktur – gestartet. Hierzu fand am 10. März 2023 eine Informationsveranstaltung sowie ein Auftaktworkshop mit Vertreterinnen und Vertreter der begleitenden Evaluation sowie Mitarbeitenden aus der Projektgruppe des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Projektbüro der NBP statt.

Das Team startete am Vormittag mit einer digitalen Informationsveranstaltung. Neben dem Onboarding zur Arbeitsweise und zentralen Dokumenten gaben Projektgruppe und Projektbüro Impulse und Inputs zum aktuellen Projektstatus. Außerdem wurde über die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten im Rahmen der NBP allgemein sowie konkret anhand des Ziel 3 Projektes BIRD berichtet. Am Nachmittag trafen sich die Beteiligten im BMBF zu einem hybriden Auftaktworkshop. Hier wurden Evaluationskonzept und Kommunikationsstrukturen diskutiert und konkretisiert.

Die begleitende Evaluation ist als Erfolgskontrolle des laufenden Aufbaus der Vernetzungsinfrastruktur auf die folgenden drei Jahre angelegt. Diese führen die Partner des Evaluations-Konsortiums gleichberechtigt durch. Sie prüfen unter anderem, ob das Projekt wirtschaftlich arbeitet, die Ziele der NBP erreicht werden und welchen Einfluss die Vernetzungsinfrastruktur auf die individuellen Bildungspfade unterschiedlicher Gruppen von Lernenden hat. Außerdem bewertet es die NBP als Produkt und kann auf Um- und Nachsteuerungsbedarfe hinweisen.

Fotonachweis: Corinne Büching | VDI/VDE Innovation + Technik GmbH
Weiterführende Links:

- www.kienbaum.com/de/

- www.mmb-institut.de/

- www.ifib-consult.de

EDUvision-2021-2 im Interview

23.03.2023. Diese Woche für Sie im Interview:

Das Förderprojekt EDUvision-2021-2 - Gemeinsam interaktive E-Learning Kurse produzieren und vermarkten. Unsere Fragen beantwortete Madeleine Wolf, Geschäftsführerin der visionYOU GmbH.

Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten in dem Fachgebiet ab?

Wir entwickeln einen digitalen Lernort, den sogenannten Learning Experience Hub, der alle Bildungsakteure zusammenbringt. Im Hub können interaktive E-Learning Kursen medienbruchfrei an einem Ort sowohl produziert als auch vermarktet werden. Dadurch lässt sich der gesamte E-Learning Zyklus abbilden und nachverfolgen. Besonders ist weiterhin, dass wir zeitgleich Bildungsinstitutionen, KMUs und Content Creator ansprechen. Inhaltlich legen wir den Fokus auf Themen rund um die digitale Transformation.

Seit wann gibt es das Projekt und wie haben Sie gestartet?

Im Jahr 2021 sind wir mit unserer Bildungsplattform bildungsfreaks.de gestartet. Wir haben damals schnell einen Prototyp eingesetzt, um zu verstehen, welche Anforderungen Lehrende und Lernende an Online-Bildungsangebote in Bezug auf Format, Themen, Technologien und Features stellen. Seitdem konnten wir viele Erkenntnisse sammeln, mussten aber auch feststellen, dass die Anforderungen von Politik und Gesellschaft stetig im Wandel sind.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Projekt?

Zum einen erschweren föderale und uneinheitliche Strukturen, kommunale Zuständigkeiten sowie individuelle Verantwortlichkeiten die flächendeckende Implementierung von Bildungsinnovationen. Zum anderen sind die sehr hohen Datenschutzanforderungen, sehr sensible Nutzergruppen im Schulwesen, fehlende gute und verlässliche technologische Alternativen und ausbleibende Empfehlungen auf politischer Ebene ein Problem. Das macht es allen Akteuren im Bildungsbereich unendlich schwer. Meine Erfahrung zeigt: Auf der einen Seite können Teenager heute via TikTok Drogen per Klick bestellen, veröffentlichen bei Instagram ihr Privatleben oder teilen via Snapchat unwissentlich mit jedermann ihren Standort. Auf der anderen Seite verweigern sich Lehrkräfte, digitale Bildungsmaterialien zur Datenschutz-Sensibilisierung und Aufklärung zu verwenden, weil sie aus Datenschutzgründen keine E-Mailadresse hinterlassen wollen oder dürfen.

Was war Ihr bisher größtes Erfolgserlebnis seit Beginn des Projektes?

Unser größtes Erfolgserlebnis im Projekt war bisher der Zulauf auf die vier interaktiven Selbstlernangebote zum 100. Geburtstag von Sophie Scholl. Diese Module und die dazugehörigen Handreichungen für Lehrkräfte sind bis heute extrem beliebt. Das spannende dabei: Die Sophie Scholl Module erfreuen sich auch internationaler Beliebtheit.

Was planen Sie in dem Projekt für die Zukunft?

Unser Ziel ist es, hochwertige digitale Bildungsangebote medienbruchfrei, barrierearm und rechtssicher produzieren und vermarkten zu können. Dabei soll das Lernen attraktiver, zugänglicher und gerechter werden. Für faires lebenslanges Lernen.

Was erwarten Sie von der NBP?

Wir erwarten technologische Verlässlichkeit, Planbarkeit und agiles Innovationsmanagement. Wir wünschen uns eine schnelle und kooperative Umsetzung – nah am Verbraucher, der Wissenschaft und Wirtschaft. Darüber hinaus erwarten wir, dass auch kostenpflichtiger Content einfach und effizient über einen digitalen Bildungsraum abgewickelt werden kann. Wir hoffen darauf, einfacheren Zugang zu Forschungsgruppen in unserem Zielgruppensegment zu erhalten und so durch bessere Forschung unter Realbedingungen mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland zu erlangen.


Foto: Madeleine Wolf, Geschäftsführerin der visionYOU GmbH

Fotonachweis: visionYOU GmbH


Weitere Informationen zum Projekt:

- Projektbeschreibung EDUvision-2021-2

- Website: bildungsfreaks.de

 

LIKE2 im Interview

16.03.2023. Diese Woche für Sie im Interview:

Das Förderprojekt LIKE2 - Interaktiv und kollaborativ in den E-Commerce einsteigen. Unsere Fragen beantwortete Prof. Dr. Jana-Kristin Prigge, Leiterin der Forschungsgruppe Digital Marketing & E-Commerce Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten in dem Fachgebiet ab?

LIKE ist eine onlinebasierte Lernplattform für interaktive und kollaborative E-Commerce-Trainings. Zum einen können die Lerninhalte von LIKE in Lernmanagementsysteme, wie etwa Moodle, integriert, zum anderen die erworbenen Lernnachweise in die Nationale Bildungsplattform (NBP) importiert werden.

Das Besondere: LIKE bietet Lernenden und Lehrenden im privaten und beruflichen Kontext interaktive Bildungsangebote zu E-Commerce-Themen. Darunter zum Beispiel Digitales Marketing, Webshop-und Websitedesign sowie Datenanalyse und -schutz. Die Inhalte werden durch Videos, Quizzes und personalisierbare Angebote im Kursbereich vermittelt. Daneben gibt es den Trainingsbereich, in dem die Lernenden ihr Wissen direkt anwenden und beispielsweise einen Webshop bauen können.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Projekt?

Eine zentrale Herausforderung ist natürlich, die vielen geplanten und komplexen Inhalte so nutzerfreundlich wie möglich abzubilden. Ziel ist immer, dass ein echter Mehrwert für die Nutzenden von LIKE entsteht. Im Idealfall können wir nach Abschluss der laufenden Projektphase bereits eine substanzielle Anzahl an Lehrenden und Lernenden an den Inhalten und Trainings von LIKE teilhaben lassen. Außerdem hoffen wir weiterhin auf eine gut funktionierende Anbindung an und Integration in die NBP. Insbesondere auch, falls sich im Laufe der Entwicklungen dort technische Standards verändern sollten.

Was war Ihr bisher größtes Erfolgserlebnis seit Beginn des Projektes?

Ganz klar: Die Zusammenarbeit im Team. Innerhalb kürzester Zeit, also in der erste Förderperiode, konnten wir die komplexe technische Anbindung sehr gut und zügig erreichen und daneben auch die inhaltlichen Themen voranbringen. Alle im Team arbeiten extrem lösungsorientiert und unterstützend – das ist toll.

Was erwarten Sie von einem digitalen Bildungsraum und der NBP?

Wir erhoffen uns – wie auch schon in der ersten Projektphase erfolgt – einen regen Austausch sowohl mit der NBP als auch mit den anderen assoziierten Projektteilnehmern. Hierdurch konnten wir schon in der Konzeptionsphase sehr hilfreiche Informationen zur technischen Umsetzung, aber auch zu allgemeinen Bildungsherausforderungen erhalten.


Foto: Prof. Dr. Jana-Kristin Prigge, Leiterin der Forschungsgruppe Digital Marketing & E-Commerce Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Fotonachweis: Prof. Dr. Jana-Kristin Prigge


Weitere Informationen zum Projekt:

- Projektbeschreibung LIKE2: Interaktiv und kollaborativ in den E-Commerce einsteigen

- Projektvorstellung auf der Website der Uni Würzburg


HPI4NBP2 im Interview

09.03.2023. Diese Woche für Sie im Interview:

Das Förderprojekt HPI4NBP2 – Einheitliches Metadatenaustauschformat für MOOC-Angebote. Unsere Fragen beantwortete Dr. Max Thomas, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH (HPI).

Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten in dem Fachgebiet ab?

Die Plattform openHPI und die davon abgeleiteten Plattformen (beispielsweise OpenWHO, KI-Campus, eGov-Campus) bieten eines der umfangreichsten kostenfreien Onlinekurs-Angebote für zahlreiche Teilnehmende in Deutschland, auch als MOOC-Angebote bekannt. Um unser Kursangebot weiterzuverbreiten, haben wir ein einheitliches Metadatenaustauschformat entwickelt. Diese wird bereits von der Plattform MOOChub – einem Zusammenschluss verschiedener MOOC-Portale – und anderen Partnern verwendet. Das Metadatenformat vom De-facto-Standard zu einem festen Standard für den Austausch von Kursdaten zu etablieren, ist für uns ein zentrales Anliegen. Denn nur so können anbieterübergreifende Kurskataloge leicht aufgebaut werden, was das große Ziel unseres Projektes ist.

Seit wann gibt es das Projekt und wie haben Sie gestartet?

openHPI gibt es bereits seit 2012. Schon die ersten Kurse hatte über 10.000 Teilnehmende. Über die Jahre entstanden dann die weiteren Plattformen rund um openHPI. Mit Fokus auf die NBP arbeiten wir seit der ersten Projektphase, die im Oktober 2021 startete. Dabei haben wir bereits eine prototypische Anbindung an die damaligen Schnittstellen realisieren können. Daneben haben wir uns an der Evaluierung und Konzeptionierung der anderen Projektbestandteile beteiligt.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Projekt?

Die größten Herausforderungen sehen wir beim gemeinsamen, standardisierten Vorgehen – insbesondere im europäischen Rahmen. Es gibt sehr viele verschiedene interessierte Kreise. Zum Teil arbeiten diese Stakeholder parallel, ohne zu wissen, dass andere Gruppen sich mit dem gleichen Thema beschäftigen. Alle diese Gruppen zusammenzubringen, ihre Vernetzung innerhalb der Gruppen und untereinander zu verstehen und dann noch eine gemeinsame Basis zu finden, ist aktuell die größte Herausforderung.

Was war Ihr bisher größtes Erfolgserlebnis seit Beginn des Projektes?

Die Vernetzung mit vielen verschiedenen Gruppen, die sich mit der Standardisierung von Metadatenformaten beschäftigen, läuft sehr gut. Besonders, dass weitere Partner auf unser bestehendes Format aufsetzten, ist ein großer Erfolg.

Was motiviert Sie, wenn es mit dem Projekt gerade nicht so richtig vorangeht?

Dass sich immer wieder neue Anknüpfungspunkte finden lassen. Es gibt immer wieder Hinweise auf weitere Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner oder Projekte, die mit unserem Überschneidungen haben. Auch wenn es kurz langsamer vorangeht, weiß man, dass der nächste Schub für das Projekt nur ein Meeting entfernt ist.


Foto: Dr. Max Thomas, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH (HPI)

Fotonachweis: Robert Conrad, HPI   


Weitere Informationen zum Projekt:

- Projektbeschreibung HPI4NBP2
- Metadatenaustauschformat für Kursdaten:


MIL2 im Interview

02.03.2023. Diese Woche für Sie im Interview:

Das Förderprojekt MIL2 – Mehrsprachiges und interkulturelles Lernen. Unsere Fragen beantworteten JProf. Dr. Lukas Eibensteiner von der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Prof. Dr. Claudia Schlaak von der Universität Kassel.

Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten in dem Fachgebiet ab?

Lukas Eibensteiner: Unser Ziel im Projekt „Mehrsprachiges und Interkulturelles Lernen“ (MIL) ist es, eine digitale Lernumgebung für mehrsprachige und interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, die sich durch die Nutzenden kollaborativ und eigendynamisch weiterentwickelt. Sie richtet sich an Lernende in den Bereichen Hochschule, Schule, Berufsbildung sowie berufliche Weiterbildung. Ziel ist es, den spielerischen Lernansatz (den sogenannten Scimification-/Edufication-Ansatz) zu entwickeln, zu testen und anschließend auf der Plattform als festen Bestandteil zu integrieren. Einen derartigen interaktiven Lernbereich für mehrsprachige und interkulturelle Kompetenzen gibt es in dieser Form für das deutsche Bildungssystem noch nicht. Vor allem die digitale Umsetzung ermöglicht eine zeit- und ortsunabhängige Nutzung, wodurch wir uns eine starke Beteiligung über die universitäre Ausbildung hinaus erhoffen.

Seit wann gibt es das Projekt und wie haben Sie gestartet?

Claudia Schlaak: Das Projekt MIL als solches gibt es seit Frühling 2021. Es hat sich allerdings aus bereits bestehenden und etablierten Projekten entwickelt. So baut es auf der einen Seite auf der bereits bestehenden Lernplattform Glocal Campus auf. Hierbei handelt es sich um einen seit langem etablierten Verbund für nationale und internationale Lehr- und Forschungskooperationen, vor allem im Bereich der Interkulturellen Wirtschaftskommunikation rund um Prof. Bolten. Auf der anderen Seite gab es bereits mehrere Projekte im Bereich des mehrsprachigen Lernens, die insbesondere den schulischen und universitären Kontext seitens der romanistischen Fremdsprachendidaktik betrafen (zum Beispiel das Projekt Mehrsprachigkeit und Zielsprachliche Kompetenz).

MIL denkt nun beide Perspektiven zusammen und möchte interkulturelles und mehrsprachiges Lernen mithilfe eines virtuellen Lernbereichs bündeln, im Lehrplan verankern und dabei die Zielgruppe über schulische und universitäre Kontexte hinaus erweitern. Hierbei sollen auch innovative Technologien und neue didaktische Ansätze – wie der o.g. Scimification-/Edufication-Ansatz – aufgegriffen werden.

Was motiviert Sie, wenn es mit dem Projekt gerade nicht so richtig vorangeht?

Claudia Schlaak: Die Erfolge aus bereits durchgeführten wissenschaftlichen Studien und Kooperationen in diesem Forschungs- und Entwicklungsfeld sind besonders motivierend. Es ist beispielsweise faszinierend zu sehen, wenn Lernende durch einen mehrsprachigen beziehungsweise interkulturellen Ansatz Fortschritte beim Lernen einer Fremdsprache erzielen oder in interkulturellen Kommunikationssituationen passend handeln.

Was planen Sie in dem Projekt für die Zukunft?

Lukas Eibensteiner: Aktuell testen wir die spielerisch-kollaborativen Lehr- und Lernformate in ausgewählten Lehrveranstaltungen der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Universität Kassel. Eine Ausweitung auf andere Universitäten sowie auf den schulischen und wirtschaftlichen Bereich soll kontinuierlich stattfinden.

Daneben verbessern und entwickeln wir die entsprechenden Formate sowie die daraus entstehenden Produkte laufend weiter. Zurzeit konzipieren wir beispielsweise mehrerer virtuelle Educational Escape Rooms, interkulturelle Planspiele und 360-Grad-Anwendungen, die in mehreren Sprachen bearbeitet werden können – darunter Englisch, Deutsch, Spanisch und Französisch. Inwiefern diese Materialien oder Anwendungen tatsächlich das mehrsprachige und interkulturelle Lernen verbessern, wird sich anhand empirischer Studien zeigen, die wir gerade konzipieren.


Weitere Informationen zum Projekt:

- Projektbeschreibung MIL2

- Pressemitteilung zum Projekt | 15.02.2022 | PDF

- Übersicht zum Projekt MIL2 (PDF) 


Fotos 

Prof. Dr. Lukas Eibensteiner, Juniorprofessor für die Didaktik der romanischen Schulsprachen an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Fotonachweis: Anne Günther (Universität Jena)

Prof. Dr. Claudia Schlaak, Fachgebietsleitung Fremdsprachenlehr- und -lernforschung: Didaktik des Französischen und Spanischen an der Universität Kassel. Fotonachweis: Rainer Christian Kurzeder


LO-AK2 im Interview

23.02.2023. Diese Woche für Sie im Interview:

Das Förderprojekt LO-AK2 – Zertifizierte Vermittlung digitaler Kompetenzen für Lehrkräfte. Unsere Fragen beantwortete Dr. Silvie Kruse, Bereichsleiterin Lehrer-Online bei der Eduversum GmbH sowie Gesamtprojektleitung und wissenschaftliche Koordination Lehrer-Online-Akademie.

Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten in dem Fachgebiet ab?

Ziel des Projekts „Lehrer-Online-Akademie“ (kurz LO-AK2) ist es, ein innovatives Fortbildungsangebot für Lehrkräfte zu entwickeln. Als bundesweit erstes Projekt beschäftigen wir uns praxisorientiert mit zeitgemäßen digitalen Zertifizierungsstandards in der Lehrkräfte-Fortbildung. Hierzu zählen beispielsweise digitale Weiterbildungszertifikate, sogenannte Badge-Zertifizierungen, die in der Hochschul- oder betrieblichen Weiterbildung bereits sehr verbreitet sind, in der Lehrkräfte-Fortbildung bisher aber quasi keine Rolle spielen. Im Rahmen des Projekts entstehen lernpfadorientierte, digital zertifizierbare Fortbildungen als Online-Selbstlernkurse, die auf unserem bekannten Bildungsportal www.lehrer-online.de veröffentlicht und an die Nationale Bildungsplattform (NBP) angebunden werden.

Seit wann gibt es das Projekt und wie haben Sie gestartet?

Das Projekt ist im Oktober 2021 mit Beginn der Förderung des BMBF gestartet. In einer 5-monatigen Konzeptionsphase durften wir zusammen mit unserem Verbundpartner Antares einen Prototypen für einen lernpfadorientierten Fortbildungskurs bauen und technisch an BIRD anbinden. Dafür wurden SSO-, Metadaten- und Wallet-Schnittstellen realisiert. Die Schnittstellen wurden über eine Abstraktionsschicht implementiert, um auch die Interoperabilität mit anderen Schnittstellen zu gewährleisten. Dies ist sinnvoll, damit auch die Anbindung an weitere Prototypen der Nationalen Bildungsplattform und insbesondere an die finale technische Lösung effizient erfolgen kann.

Außerdem haben wir in einer Umfrage über das Portal Lehrer-Online und die daran angeschlossenen Kommunikationskanäle Lehrkräfte aller Schulformen aus ganz Deutschland nach ihren Wünschen und Erwartungen an Fortbildungen zu digitalen Themen befragt. Die Ergebnisse flossen dann in die inhaltliche Gestaltung des ersten Prototyps eines Fortbildungsangebotes zum Thema „Lernvideos erstellen im Unterricht“ ein.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Projekt?

Der Ansatz des Förderprogramms „Nationale Bildungsplattform“ ist recht neu und innovativ. Das Spannende daran ist, dass es die Nationale Bildungsplattform noch gar nicht gibt, sondern sie – gleichzeitig zu unserem Projekt – derzeit erst in einem kollaborativen, experimentellen Prozess entsteht. Wir wissen also noch nicht, wie die Benutzeroberfläche und die genauen Funktionalitäten aussehen werden. Parallel beschäftigen wir uns aber bereits zusammen mit anderen Projekten des digitalen Bildungsraums mit dem Thema digitale Zertifizierungen und der NBP-Wallet, die es ebenfalls in einer sichtbaren Form noch gar nicht gibt. Unsere Arbeit ist also herausfordernd und spannend zugleich.

Was war Ihr bisher größtes Erfolgserlebnis seit Beginn des Projektes?

Die erfolgreiche technische Anbindung unseres Prototyps an BIRD in der Konzeptionsphase hat uns natürlich sehr gefreut, zumal das die Voraussetzung dafür war, dass wir das Projekt „Lehrer-Online-Akademie“ jetzt auch wirklich entwickeln können. Wir freuen uns, dass wir nun ein zeitgemäßes Fortbildungsangebot für Lehrkräfte umsetzen und erproben können.

Was motiviert Sie, wenn es mit dem Projekt gerade nicht so richtig vorangeht?

Bei der „Lehrer-Online-Akademie“ handelt es sich für uns um ein Herzensprojekt. Schon lange beobachten wir den großen Bedarf an orts- und zeitunabhängig nutzbaren Lehrkräfte-Fortbildungen, die individuelles und flexibles Lernen ermöglichen. Wir sind dankbar, dass wir ein entsprechendes Angebot jetzt umsetzen dürfen – und das sogar in einem weitgreifenderen Umfang als wir es immer im Kopf hatten, weil die „Lehrer-Online-Akademie“ nun auch Teil der NBP wird. Wann immer es mal stockt oder hakt, wird uns unser Wunsch motivieren, die Digitalisierung von Schule und Unterricht voranzutreiben, indem wir Lehrkräfte fortbilden. Außerdem haben wir ein wirklich tolles Projektteam an unserer Seite, das uns während der gesamten Projektlaufzeit unterstützen wird: unseren Verbundpartner Antares, eine tolle Gruppe hochmotivierter Lehrkräfte und einen engagierten wissenschaftlichen Fachbeirat.

Was planen Sie in dem Projekt für die Zukunft?

In Kooperation mit weiteren Vorhaben der NBP (SHRIMP_PODS und TrainSpot) möchten wir einen didaktischen Rahmen für den Einsatz der bereits erwähnten Badges in der Lehrkräftefortbildung erstellen, technologische Standards definieren und gemeinsame Vorschläge zur Einbindung von Badges in die Data Wallet der Nationalen Bildungsplattform formulieren. Weiterhin entwickeln wir in Zusammenarbeit mit einer Fokusgruppe aus rund 15 Lehrkräften und einem wissenschaftlichen Fachbeirat lernpfadorientierte Fortbildungskurse zu Themen des digitalen Lernens und Lehrens mit digitaler Zertifizierungsmöglichkeit, veröffentlichen diese auf unserer Bildungsplattform www.lehrer-online.de und verknüpfen sie technisch mit der Nationalen Bildungsplattform.

Was erwarten Sie von einem digitalen Bildungsraum und NBP?

Wir erhoffen uns, mithilfe der Nationalen Bildungsplattform ein Leuchtturmprojekt im Bereich der Lehrkräfte-Fortbildungen etablieren zu können, das über die Grenzen des beruflichen Profils von Lehrenden hinaus geht. Mithilfe der Nationalen Bildungsplattform kann im Projekt „Lehrer-Online-Akademie“ ein Lehrkräfte-Fortbildungsangebot geschaffen werden, das erstmalig digitale, zeitgemäße Zertifizierungsvarianten mit einbezieht. Indem Nutzerinnen und Nutzer die erworbenen (Teil-) Zertifikate nicht nur in ihrem Profil auf Lehrer-Online abspeichern, sondern auch in der Wallet der Nationalen Bildungsplattform, werden ihre erworbenen Kompetenzen in einen Kontext lebenslangen Lernens eingeordnet.

Darüber hinaus kann die Entwicklung der „Lehrer-Online-Akademie“ vom Austausch mit anderen Vorhaben profitieren, indem sie Aspekte mit einbezieht, die sie als Einzelprojekt vielleicht nicht berücksichtigt hätte, die aber zielführend im Hinblick auf eine nachhaltige und ganzheitlich nutzendenorientierte Gestaltung des Projekts sind.

Weitere Informationen zum Projekt

- Projektbeschreibung LO-AK2

- Website Lehrer-Online-Akademie

- Link zur Pressemeldung: Neuartiges Fortbildungsangebot für Lehrkräfte: Die Lehrer-Online-Akademie geht an den Start (08.11.2022)

Foto: Dr. Silvie Kruse, Bereichsleiterin Lehrer-Online bei der Eduversum GmbH, Gesamtprojektleitung und wissenschaftliche Koordination Lehrer-Online-Akademie

Fotonachweis: Eduversum GmbH