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13.12.2022. Vom 24. – 26. Oktober 2022 fand zum zehnten Mal das OERcamp in Hamburg statt. Das OERcamp ist ein wichtiges Treffen für Praktikerinnen und Praktiker zu digitalen und offenen Lehr- und Lernmaterialien (Open Educational Resources, OER) im deutschsprachigen Raum. Wir haben im Folgenden alle wichtigen Anregungen aus Sicht der Bildungs-Community für die Nationale Bildungsplattform (NBP) zusammengefasst.

Workshop: Potenziale für OER durch die NBP

Im Rahmen eines Workshops durften wir die geplante Vernetzungsinfrastruktur vorstellen und uns mit der Community über Potenziale und Risiken austauschen. Die Erwartungen an die NBP sind vielfältig. Die Teilnehmenden erhoffen sich unter anderem:

- mehr Vernetzung,
- einen Digitalisierungsschub,
- ein starkes Stakeholder-Involvement und
- grundsätzlich mehr Innovation in der Bildungslandschaft.

Zudem wurde diskutiert, wie die OER-Strategie und die NBP optimal zusammenwirken können.  Folgende Chancen der Zusammenarbeit wurden dabei herausgearbeitet:

- Offen lizensierte Bildungsinhalte werden einer großen Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
- Metadaten der Bildungsinhalte werden standardisiert aufbereitet und für zentrale Suchen besser auffindbar gemacht.
(Hier wurden gleichzeitig auch die Herausforderung eines gemeinsamen Datenraums gesehen.)

Folgende Herausforderungen wurden gesammelt:

- Zugang zu den Bildungsangeboten,
- Ökonomisierung von Bildung,
- Relevanz von Open Source und
- selbstsouveräne Datenhaltung.

Der gesamte Austausch wurde im Workshop via Etherpad dokumentiert. Die dokumentierten Fragen fließen wie immer in die weitere Entwicklung der Vernetzungsinfrastruktur ein.

Viele Fragen beantworten wir bereits in unseren FAQ auf der Website.

Hier geht es zu häufig gestellten Fragen und Antworten.  

Themenwerkstätte zur OER-Strategie als eine lernende Strategie

Die Teilnehmenden des OERcamps diskutierten in Themenwerkstätten verschiedene Fragen zur Strategie des BMBF, zu Aktivitäten rund um OER in Deutschland und zu Zielen sowie bisher Erreichtem. Hierbei wurde die NBP als wesentlicher Baustein eines digitalen Ökosystems für interoperable Lehr- und Lerninfrastrukturen genannt. Die beim OERcamp 2022 gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse wurden als „Empfehlungen der OER-Community zur OER-Strategie des BMBF“ veröffentlicht.

Eines ist klar: Die beiden Vorhaben des BMBF – NBP und OER-Strategie – werden auch zukünftig weiter zusammengedacht. Über weitere Anregungen und Ideen zur Ausgestaltung sind wir jederzeit dankbar: bildungsraum@vdivde-it.de

Weitere Informationen 

- Informationen zur bundesweiten „OER-Strategie – Freie Bildungsmaterialien für die Entwicklung digitaler Bildung”: Strategie für eine moderne Bildungslandschaft
-
Etherpad Dokumentation OERcamp
- Programm OERcamp 2022
- Ergebnisse der OER-Community zur OER-Strategie


06.12.2022. Digitale Nachweise, wie beispielsweise Lernstands-, Bildungs- oder Kompetenznachweise, finden sich an zahlreichen Stellen im Bildungsbereich. Daher wird die Nationale Bildungsplattform (NBP) eine Basisinfrastruktur für die Signatur von digitalen Nachweisen bereitstellen. 

Die NBP wird aufgrund der besonderen Bedeutung von digitalen Nachweisen Kernkomponenten für die Umsetzung bereitstellen. Basis bilden hierbei bereits erprobte Standards und Technologien sowie Open-Source-Lösungen analog zu bereits existierenden Systemen (beispielsweise DFN-PKI). Die bereitgestellten Technologien sollen unabhängig vom Typ der Nachweise und deren Daten (Schulzeugnisse, Berufsausbildungszeugnisse, Studienleistungen, berufliche Qualifikationen oder jeweilige Teilleistungen, Visa für Studierende, etc.) sein. Die digitalen Nachweise sollen nachhaltig umgesetzt werden in Hinblick auf Technologie, offene Standards, Vendor Lock-in, Transparenz der Codebasis, aber auch bezüglich Lizenzmodellen (Investitionen und Kosten), um hier für eine breite Akzeptanz zu sorgen.

Bestätigung von Authentizität und Integrität der Nachweise 

Ein wichtiger Aspekt bei der Vernetzung und Nutzung digitaler Nachweise ist deren Integrität und Authentizität. Um beides sicherstellen zu können, werden die Nachweise und deren Daten digital signiert. Digitale Signaturen sind durch das Ausstellen digitaler Zertifikate abgesichert und überprüfbar. Ein bewährter Standard zum Ausstellen und Verwalten solcher Zertifikate ist die Verwendung einer Public Key Infrastructure (PKI). Innerhalb der PKI sorgen Zertifikatsstellen (Certification Authority, CA) dafür, dass vertrauenswürdige Zertifikate ausgestellt werden. Über Registrierungsstellen (Registration Authority, RA) wird gewährleistet, dass nur eindeutig identifizierte und autorisierte Institutionen Berechtigung zum Ausstellen der Zertifikate erhalten. 
Mit der Ausstellung von Nachweisen können Bildungseinrichtungen nicht bestimmen, wer für den Zugang zur Nationalen Bildungsplattform berechtigt ist und wer nicht. Welche Leistungsnachweise eine Bildungseinrichtung wem für was ausstellt, ist nicht Bestandteil der NBP. Zudem werden die Nachweise nicht zentral gespeichert oder archiviert. Die Ausstellung von Nachweisen obliegt der Bildungseinrichtung, auf die die NBP keinerlei Einfluss nimmt und auch nicht nehmen kann. Über die NBP kann lediglich die Authentizität und Integrität eines von der Bildungseinrichtung ausgestellten Nachweises mittels digitaler Signatur bestätigt werden.

Zertifikatsstellen als Vertrauensanker

Grundlage für einen sicheren Umgang mit Nachweisen ist eine Struktur, der alle Beteiligten vertrauen können: Bevor Bildungseinrichtungen als unterschreibende Stellen ein Zertifikat erhalten, mit dem ihre Unterschrift bestätigt wird, muss sichergestellt werden, dass sie zur Unterschrift berechtigt sind. Dafür müssen sie sich gegenüber der Registrierungsstelle (RA) authentifizieren. Die RA prüft, ob die unterschreibende Stelle die entsprechenden Nachweise unterzeichnen darf. Falls ja, wird die Zertifikatsstelle (CA) darüber in Kenntnis gesetzt. Diese stellt ein Zertifikat an die unterschreibende Stelle aus. CAs bilden in diesem Prozess den zentralen „Vertrauensanker“ (trust anchor), da sie bestätigen, dass digitale Unterschriften von einer vertrauenswürdigen Stelle kommen. Das Zertifikat der CA ermöglicht Bildungseinrichtungen die Signatur von Nachweisen. Diese Zertifikate sind technischer und nicht fachlicher oder inhaltlicher Natur, wie jene, die eine Bildungseinrichtung über die Leistung eines Lernenden selbst ausstellt. Die Bildungseinrichtung wird durch diesen Prozess lediglich befähigt, Nachweise zu signieren, um diese schließlich an die Lernenden zu übermitteln. 

Formale Kriterien statt zentraler Stelle

Es gibt in Deutschland noch kein zentrales Bildungsinstitutionsregister mit dem sich im Zusammenspiel mit einer Registrierungsstelle eine Zuordnung von Institution und deren Ausstellungsberechtigten herstellen lässt. Diese Informationen liegen in den Bundesländern oder teilweise nur regional vor. Vor diesem Hintergrund kann auch im Rahmen der NBP keine zentrale Stelle geschaffen werden. Aus diesem Grund sind die RAs bzw. die Autorisierungsstellen dezentral konzipiert. Wichtig ist bei der Prüfung, dass nur formale Kriterien und keine Kriterien in Richtung von Qualitätsstandards definiert werden. 

Weitere Informationen 

- Alle Kernfunktionalitäten der NBP in der Übersicht: Nationale Bildungsplattform

- Häufig gestellte FAQ - Fragen und Antworten

- Sie möchten technische Komponenten der NBP mitgestalten? Dann engagieren Sie sich in unseren Fachgruppen: Fachgruppen und weitere Austauschformate

02.12.2022. Wir verstehen die Nationale Bildungsplattform (NBP) als ein Gemeinschaftsprojekt. Deshalb rufen wir auf – Akteurinnen und Akteure aus allen Bildungsbereichen, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft – die Vernetzungsinfrastruktur und den Digitalen Bildungsraum in unseren thematischen Fachgruppen mitzugestalten.

Wie kann ich mich einbringen?

1. Mitarbeit in Fachgruppen

Damit die NBP ein Erfolg für alle Nutzerinnen und Nutzer werden kann, müssen laufend  viele wichtige Fragen bearbeitet werden. Denn: Für den Aufbau der digitalen Vernetzungsinfrastruktur braucht es gute technische sowie organisatorische Lösungen. Deshalb wurden thematische Fachgruppen ins Leben gerufen. Hier tauschen sich Vertreterinnen und Vertretern sämtlicher Bildungsbereiche kontinuierlich zu den wichtigsten Entwicklungen an der NBP aus. 

Folgende Fachgruppen sind offen für neue Mitglieder mit ausgewiesener Fachkenntnis:

- Fachgruppe Digitale Nachweise
- Fachgruppe Datenraum, Bildungsangebote & Suche
- Fachgruppe Digitale Ablage, Wallet und Connector
- Fachgruppe Digitale Identitäten
- Fachgruppe Datenschutz, Datensicherheit und Nutzerselbstsouveränität

Wir freuen uns über Ihren Kontakt und Nominierungen an bildungsraum@vdivde-it.de

2. Diskussion auf Veranstaltungen

Wir stellen die NBP und ihren aktuellen Entwicklungsstand fortwährend auf Bildungsveranstaltungen vor. Auch hier freuen wir uns über Input und einen offenen Diskurs.

Hier geht es zu unserem Terminkalender.

Bisher wurde die NBP unter anderem bei Veranstaltungen, wie der re:publica, dem University Future Festival, der Konferenz Bildung Digitalisierung oder dem OERcamp, vorgestellt und in Workshops diskutiert.

Sie planen auch eine Konferenz oder Veranstaltung zum Thema und möchten die NBP dort vorstellen lassen? Dann melden Sie sich bei uns unter bildungsraum@vdivde-it.de

Ein Blick hinter die Kulissen

Das BMBF etabliert einen mehrstufigen Stakeholder-Prozess, der die Entwicklung der NBP sowie die Ausgestaltung des Digitalen Bildungsraums über die gesamte Laufzeit des Vorhabens begleitet.

Unter anderem wird ein Strategiekreis eingerichtet, der bei strategischen Entscheidungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zur Etablierung des Digitalen Bildungsraums einbezogen wird. Auf der operativen Ebene richtet das BMBF einen Arbeitskreis ein, der über innovative Strukturen und Aufgaben der Vernetzungsinfrastruktur Bildung diskutiert.

Daneben kommuniziert das Projektbüro der Nationalen Bildungsplattform laufend über die aktuellen Entwicklungen:

- Einige Antworten auf häufig gestellte Fragen sind in unseren FAQ zu finden, die wir regelmäßig erweitern.
- Die einzelnen Komponenten der Vernetzungsinfrastruktur sind hier.
- Hier finden Sie Aktuelles, Ausschreibungen und Bekanntmachungen rund um die NBP.
- Einen Überblick über das Vorhaben kann sich neben den Informationen auf der Website im Blog des Hochschulforums Digitalisierung verschafft werden.

- Coming soon: Source Code der NBP und weitere Informationen zum ersten Release


30.11.2022. Die ersten Entwickler starten mit der Planung und Programmierung der digitalen Ablage. Damit ist der zweite Miniwettbewerb abgeschlossen. Im Rahmen eines europaweiten „Dynamischen Beschaffungssystems“ (DBS) werden unterschiedliche Entwicklungsleistungen für den agilen Aufbau der Nationalen Bildungsplattform – verstanden als Digitale Vernetzungsinfrastruktur – ausgeschrieben.

Der zweite Miniwettbewerb stand ganz im Zeichen des Aufbaus der Basisinfrastruktur für die Ablage sowie den Aus- und Aufbau der Basisapp und des Basisconnectors.

Wir sprachen mit dem Product Owner, was bei der technischen Komponente im Detail geplant ist:

Wozu braucht es die Ablage?

Als Vernetzungsinfrastruktur wird die Nationale Bildungsplattform selbst keine Daten von Nutzenden persistent speichern. Darüber hinaus soll zwischen Nutzenden, der Vernetzungsinfrastruktur und angeschlossenen Drittanbietern (Service Provider, SP) eine sichere Verbindung zur Datenkommunikation aufgebaut werden. Damit ist eine gesonderte Komponente für die Speicherung dieser Daten und eine Technologie für die sichere Übertragung der Daten notwendig. Diese Komponente ist die sogenannte Ablage.

Eine digitale Ablage ist im Allgemeinen eine Software, die es dem Eigentümer der Ablage ermöglicht, kryptografische Schlüssel, Geheimnisse und andere sensible private Daten zu generieren, zu speichern, zu verwalten, zu teilen und zu schützen. Die Ablage wird direkt auf dem Endgerät des Nutzenden installiert. Für die sichere Datenkommunikation wird zusätzlich eine Technologie notwendig, die den Kontakt und die Kommunikation zwischen der Ablage-App und der Vernetzungsinfrastruktur verwaltet und regelt. Ein Backbone / Broker soll dafür sorgen, dass die Datenkommunikation nur dann stattfindet, wenn sie auch wirklich von allen Beteiligten freigegeben wurde.

Was hat es mit dem Backbone und dem Connector auf sich?

Der Backbone ist die zentrale Kommunikationskomponente, die Nachrichten zwischen Ablage, Vernetzungsinfrastruktur und angeschlossenen Service Providern weiterleitet, ohne Zugriff auf die Daten zu haben. Nutzende schließen sich an den Backbone mit ihrer Ablage-App an. Service Provider (darunter auch die NBP) brauchen für den Anschluss an den Backbone eine gesonderte Software-Komponente, den Connector. Der Connector wird direkt in der IT des Service Providers betrieben. Damit ist eine echte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zwischen den Ablagen und den Connectoren möglich. Alle drei Komponenten (Ablage-App, Backbone, Connector) werden als Open-Source Code veröffentlicht.

Welche Anforderungen muss die Ablage erfüllen?

Die Architektur der Ablage-App ist grundsätzlich offen hinsichtlich der Art der abzulegenden Daten. Bestimmte Dateiformate werden in der Darstellung und in den Möglichkeiten der Weiterverarbeitung besonders unterstützt.

Datenschutz und Datensparsamkeit sind uns wichtig: Daher gibt es keine Möglichkeit eines Rückschlusses von der Ablage-App auf das jeweilige Endgerät. Die Ablage-App darf nicht in Verbindung mit einer Identifikationsnummer (beispielsweise die Mobilfunknummer, IMEI o.ä.) des Endgeräts betrieben werden.

Die Ende-zu-Ende-verschlüsselte Übermittlung der Daten zwischen Sendenden (Ablage App, Connector) und Empfangenden (Ablage App, Connector) erfolgt über den Backbone / Broker (beinhaltet auch Push-Kommunikation).

Es soll zudem möglich sein, die Daten auf mehreren NBP-Ablage-Apps auf unterschiedlichen Endgeräten synchron zu halten. Dafür muss die Ablage-App auch auf unterschiedlichen Betriebssystemen lauffähig sein (iOS, Android, Linux, Windows, MacOS). Ein verschlüsseltes Backup der Daten der Ablage-App soll möglich sein. Der Connector muss eine Schnittstelle für die Anbindung von Backendsystemen der Service Provider anbieten.

Der Nutzer oder die Nutzerin soll zudem in der Lage sein, über jede Art der Datendistribution an einen Service Provider (SP) eine Übersicht zu bekommen und von dort auch Grundrechte der DSGVO wahrzunehmen (Auskunft, Löschung).

Was sind die nächsten Schritte auf dem Weg zum Ziel?

Um die DSGVO-Funktionen umzusetzen, muss der Backbone noch an einen Zeitstempelserver angebunden werden. Dann können technische Nachrichten mit entsprechenden Zeitstempeln versehen werden. Der Backbone wird aktuell auf die IT-Infrastruktur der Nationalen Bildungsplattform eingerichtet und in den nächsten Wochen für Service Provider und Endnutzende zur technischen Erprobung mit Testdaten verfügbar gemacht.

 

Informationen zum „Dynamischen Beschaffungssystem“ (DBS)

Das BMBF nutzt für die Beauftragung von Entwicklungsleistungen zum Aufbau zentraler Komponenten der NBP als Vernetzungsinfrastruktur ein sogenanntes „Dynamisches Beschaffungssystem“ (DBS). Das DBS schafft die Voraussetzungen für die Flexibilität und Wirtschaftlichkeit, die bei der Beschaffung und zeitgemäßen Umsetzung komplexer IT-Projekte nötig sind.

Im Rahmen von Einzelwettbewerben können die jeweils geeignetsten Anbieter identifiziert werden. Durch die niedrige Teilnahmeschwelle werden gerade auch flexible Entwicklungsteams aus kleinen und mittleren Unternehmen angesprochen. Die positiven Erfahrungen mit dem DBS im Rahmen von IT-Beschaffungen im europäischen Ausland (z. B. Niederlande, Baltikum) zeigen, dass das DBS eine innovative, gleichzeitig aber auch schon erprobte Alternative zu bestehenden Vergabeverfahren ist.

Auch der weitere Aufbau der Digitalen Vernetzungsinfrastruktur Bildung erfolgt über Miniwettbewerbe im Rahmen des DBS. Die fortlaufende Teilnahme ist weiterhin möglich unter https://europa.eu/!xq8YFP.

Weitere Informationen

Link zum Teilnahmewettbewerb im Zuge der Ausschreibung: https://europa.eu/!xq8YFP

Detaillierte Informationen zu den geplanten technischen Komponenten: https://www.bildungsraum.de/display/DBR/Nationale+Bildungsplattform


02.11.2022. Im Rahmen der Fördermaßnahme werden auch Forschungs- und Entwicklungsprojekte unterstützt, die Lehr- und Lernangebote entwickeln und kompatibel für die Nationale Bildungsplattform etablieren. Die Konzeptionsphase ist nun abgeschlossen. 38 Projekte starten in die zweite Förderrunde, die zweijährige Umsetzungsphase, und validieren die Anschlussfähigkeit an den Plattformprototypen. Mit den Fachtagen Digitaler Bildungsraum gibt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den offiziellen Startschuss für die nächste Phase und treibt die Vernetzung für die Entwicklung der Nationalen Bildungsplattform voran.

Folgende Veranstaltungen stehen bereits fest:

- Auftaktveranstaltung mit den Förderprojekten der Umsetzungsphase: 
15. November 2022 von 13:00 bis 17:00 Uhr

- Fachgruppentreffen „Digitale Nachweise“:
11. November 2022 von 09:00 bis 11:00 Uhr

- Fachgruppentreffen „Datenraum, Bildungsangebote & Suche“:
23. November 2022 von 09:00 bis 11:00 Uhr

Förderprojekte miteinander vernetzen

Nach der Zwischenevaluation gehen 38 Projekte in eine zweijährige Umsetzungsphase. Mit einem Kick-off schafft das BMBF Transparenz zum Stand der Entwicklungen und gibt einen Ausblick auf die anstehende Förderphase. Die Auftaktveranstaltung bietet den Förderprojekten die Gelegenheit, die Projektbegleitung seitens des Projektträgers kennenzulernen und sich mit anderen Projekten zu vernetzen. Darüber hinaus haben die Projekte die Möglichkeit, sich über den aktuellen Entwicklungsstand der Nationalen Bildungsplattform zu informieren und sich und ihr eigenes Vorhaben vorzustellen.

Fachlichen Austausch fördern

Um einen kontinuierlichen Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern sämtlicher Bildungsbereiche zu Kernelementen der Digitalen Vernetzungsinfrastruktur Bildung zu gewährleisten, wurden und werden thematische Fachgruppen ins Leben gerufen. Diese tragen mit ihrer Expertise dazu bei, technischen und organisatorischen Herausforderungen bei der Entwicklung der Nationalen Bildungsplattform als Vernetzungsinfrastruktur kompetent zu begegnen. Im Rahmen der Fachtage finden Fachgruppesitzungen zu den Themen „Digitale Nachweise“ sowie „Datenraum, Bildungsangebote & Suche“ statt, in denen gemeinsam Ideen zur Entwicklung der einzelnen Komponenten der Vernetzungsinfrastruktur entwickelt werden.

Weitere Informationen

Weitere Formate zur Mitgestaltung auf unterschiedlichen Ebenen, die auch der interessierten Fachöffentlichkeit offenstehen, sind in Planung und werden in den kommenden Monaten umgesetzt. Bereits zu Beginn des nächsten Jahres streben wir eine Vernetzung mit und zwischen Projekten im Ökosystem der digital-gestützten Bildung an. Informationen folgen zeitnah.

Eine Übersicht der aktuellen Förderprojekte in der Umsetzungsphase

Informationen zu den einzelnen Fachgruppen


03.11.2022. Zur begleitenden Erfolgskontrolle des laufenden Aufbaus der Nationalen Bildungsplattform wurde diese Woche die Ausschreibung für eine externe begleitende Evaluation gestartet. Die Evaluation hat den Zweck, die Zielerreichung, Wirkungen und die Wirtschaftlichkeit der geplanten Vernetzungsinfrastruktur fachlich zu beurteilen und auf Bedarfe und Möglichkeiten des Um- bzw. Nachsteuerns hinzuweisen.

Nähere Informationen zur Ausschreibung finden sich auf der Vergabeplattform des Bundes.

Weitere Informationen

Ausschreibung auf der Vergabeplattform des Bundes (evergabe-online.de)

13.10.2022. Über Miniwettbewerbe im Rahmen eines europaweiten „Dynamischen Beschaffungssystems“ (DBS) werden unterschiedliche Entwicklungsleistungen für den agilen Aufbau der Nationalen Bildungsplattform – verstanden als Digitale Vernetzungsinfrastruktur – ausgeschrieben. Nun haben die Entwicklungsarbeiten mit zwei Entwicklerteams begonnen. 

Für den ersten Miniwettbewerb lag der Fokus der Entwicklungsleistungen zunächst auf der Schaffung eines einfachen und sicheren Zugangs zur Infrastruktur mit der Möglichkeit zur eigenen Identifikation durch die Nutzenden. 

Digitale Identitäten werden bereits über verschiedene Bildungsangebote per Identitätsanbieter (Identity Provider) angelegt und verwaltet (zum Beispiel beim Schulamt, in der Hochschule oder auf einzelnen Bildungsplattformen). Nutzende sollen einen einfachen Zugang zu den Inhalten der an die Digitale Vernetzungsinfrastruktur Bildung angeschlossenen Service Provider (SP bzw. Serviceanbieter) erhalten. Über die AAI (Authentication and Authorization Infrastructure) der Nationalen Bildungsplattform (NBP) als Vernetzungsinfrastruktur wird ein Single Sign-on-Dienst zur Verfügung gestellt. Damit ist der Login über die Vernetzungsinfrastruktur auch bei angeschlossenen Service Provider möglich. Bestehende Initiativen werden dabei berücksichtigt.

Für Nutzende, die nicht über eine Digitale Identität aus den oben dargestellten AAIs verfügen, stellt die Vernetzungsinfrastruktur in Form eines Identity-Providers (IdP) eine Basisidentität zur Verfügung, um die NBP und die angeschlossenen Service Provider nutzen zu können.

Der selbstbestimmte Umgang mit den eigenen Daten wird sichergestellt. Die Nutzenden sollen ihre Daten selbstsouverän ablegen und anderen Nutzenden und/oder Service Providern freigeben können. Hierbei bestimmt die sendende Person, wer zu welchem Zeitpunkt auf welche Daten zugreifen kann. Die angeschlossenen Dienste helfen, nicht nur datenschutzkonform, sondern auch sicher zu agieren.

Aktuell werden weitere Miniwettbewerbe im Rahmen des DBS vorbereitet und der weitere Aufbau der Digitalen Vernetzungsinfrastruktur Bildung vorangetrieben. Die fortlaufende Teilnahme am DBS ist weiterhin möglich unter https://europa.eu/!xq8YFP.

Was ist ein „Dynamisches Beschaffungssystem“ (DBS)?

Das BMBF nutzt für die Beauftragung von Entwicklungsleistungen zum Aufbau zentraler Komponenten der NBP als Vernetzungsinfrastruktur ein sogenanntes „Dynamisches Beschaffungssystem“ (DBS). Damit hat sich die Projektgruppe für einen in Deutschland vergleichsweise neuen Weg entschieden. Das DBS schafft die Voraussetzungen für die Flexibilität und Wirtschaftlichkeit, die wir bei der Beschaffung und zeitgemäßen Umsetzung komplexer IT-Projekte brauchen. Der integrative und innovative Charakter des Digitalen Bildungsraums steht somit beim Entwicklungsprozess der Digitalen Vernetzungsinfrastruktur Bildung dauerhaft im Fokus.

Im Rahmen von Einzelwettbewerben können die jeweils geeignetsten Anbieter identifiziert werden. Durch die niedrige Teilnahmeschwelle werden gerade auch flexible Entwicklungsteams aus kleinen und mittleren Unternehmen angesprochen. Auf diese Weise möchten wir dauerhaft die nötige Expertise aufbauen und schlaue Köpfe vernetzen. Digitalisierung und Innovationsmethoden sind dabei nicht Selbstzweck, sondern notwendiges Fundament einer zeitgemäßen Zusammenarbeit und Voraussetzung für eine schnelle Reaktion auf technische oder fachliche Änderungen. 
Die positiven Erfahrungen mit dem DBS im Rahmen von IT-Beschaffungen im europäischen Ausland (z. B. Niederlande, Baltikum) zeigen, dass das DBS eine innovative, gleichzeitig aber auch schon erprobte Alternative zu bestehenden Vergabeverfahren ist. 

Weitere Informationen

Teilnahmewettbewerb im Zuge der Ausschreibung: https://europa.eu/!xq8YFP 

Detaillierte Informationen zu den geplanten technischen Komponenten

10.10.2022. Vom 30. September bis zum 2. Oktober fand die diesjährige Bits & Bäume an der TU Berlin unter Beteiligung zahlreicher Politikerinnen und Politiker statt. Wir waren bei der Konferenz für Digitalisierung und Nachhaltigkeit dabei und haben gemeinsam mit den Teilnehmenden zu Themen wie vernetzte Mobilität, Rohstoff- und Strombedarf digitaler Geräte, Datensuffizienz, kooperative Plattformökonomien und Monopolisierungstendenzen in der digitalen Ökonomie diskutiert.

Insbesondere die verschiedenen Aspekte von Nachhaltigkeit waren für uns im Kontext der Vernetzungsinfrastruktur erhellend. Mit dem Ziel, Bildungsinhalte besser zugänglich zu machen, kann die Nationale Bildungsplattform (NBP) – verstanden als eine digitale Vernetzungsinfrastruktur für den Bereich Bildung – im Handlungsfeld soziale Nachhaltigkeit punkten. Ebenso bei den Themen Datensouveränität und der Verwendung von Open-Source-Software. Ob die NBP als Vernetzungsinfrastruktur eines umfassenden Plattform-Ökosystems dazu beiträgt, die Schere zwischen bildungsnahen und bildungsfernen Milieus zu schließen, bleibt abzuwarten.

Eine weitere Erkenntnis für uns war die Wichtigkeit der ökologischen Nachhaltigkeit im Sinne des Energie- und Ressourcenverbrauchs bei der Bereitstellung und Nutzung der Vernetzungsinfrastruktur. Während hier einerseits noch Forschungsbedarf besteht, lieferte die Konferenz gleichzeitig zahlreiche Impulse und teilweise konkrete Handlungsoptionen für Optimierungen. Für die ökologische Nachhaltigkeit in Bezug auf die benötigten Endgeräte der Nutzenden besteht die Zielsetzung, dass die Plattform mit jeglichen Endgeräten und Betriebssystemen nutzbar ist, auch mit älteren Versionen.

Für unsere Arbeit hat der Besuch der Konferenz viele Anregungen und Ideen gebracht. Das Engagement der Teilnehmenden und die Kooperationsbereitschaft ist uns besonders positiv aufgefallen. Wir freuen uns über die zahlreichen Kontakte, die wir knüpfen konnten und hoffen auch perspektivisch auf einen regen fachlichen Austausch, um die NBP als Vernetzungsinfrastruktur möglichst nachhaltig zu gestalten.

Die gesamten Forderungen der Initiative können sich Interessierte hier herunterladen. 

Fotonachweise: Graphic Recording einer Session / Studio Animanova (Bild 1), Uwe Rotter / VDI/VDE-IT (Bild 2 und 3)

Weitere Informationen

Konferenz-Website: https://bits-und-baeume.org/konferenz-2022/

Aufzeichnungen der Veranstaltung: https://media.ccc.de/c/bub2022

Die Forderungen der Initiative als pdf-Download

16.09.2022. Am 14. September 2022 fand die Themenfeldkonferenz Bildung, initiiert vom Ministerium für Infrastruktur und Digitales (MID) des Landes Sachsen-Anhalt, statt. Die Teilnehmenden erhielten aktuelle Einblicke in die OZG-Umsetzung im Bildungssektor.

Wir als Projektgruppe und Projektbüro Digitaler Bildungsraum konnten auf der Konferenz dabei sein und mit rund 450 Expertinnen und Experten zu zentralen Verwaltungsthemen im Bildungsbereich diskutieren sowie Erfahrungswerte austauschen. Das geschah in zwei Programmslots:

1. Slot: Überblick zu Infrastrukturkomponenten und Beschaffungsprozess

In diesem Jahr startete der Aufbau der Vernetzungsinfrastruktur für Digitalisierung in der Bildung. Die Product-Owner stellten gemeinsam mit dem BMBF die geplanten Infrastrukturkomponenten des Digitalen Bildungsraums vor. Es wurde ein Einblick ins dynamische Beschaffungssystem gegeben und aufgezeigt, wie mit Hilfe dessen die Umsetzung der Komponenten erfolgt.

Die Präsentation zum Thema: 

2. Slot: Spektrum der Förderung

Nach einer kurzen Einführung zum Stand der Vernetzungsinfrastruktur für Digitalisierung in der Bildung (ehemals "Nationale Bildungsplattform") wurden die konkreten Förderprojekte in ihrer Breite und Vielfalt vorgestellt. Die Teilnehmenden erhielten Einblick in die aktuelle Förderlinie und die Umsetzungsphase anhand ausgewählter Kooperativer Forschungs- und Entwicklungsprojekte des Digitalen Bildungsraums. 

Die Präsentation dazu: 

Wir danken für den aktiven Austausch und die inspirierenden Impulse, die wir für unsere weitere Arbeit mitnehmen konnten!

Wer nicht dabei sein konnte oder sich auch an der weiteren Diskussion beteiligen möchte, kann sich gern den Termin für die 4. Themenfeldkonferenz Bildung am 14. Dezember 2022 vormerken.

  



Noch bis zum 31.08.2022 sind alle Institutionen im Bildungswesen (Schulämter, Schulministerien, Wissenschaftsministerien, Hochschulen) aufgerufen, konkrete Aspekten der SDG-Umsetzung zu kommentieren.


Das Europäische Parlament und der Europäische Rat haben im Jahr 2018 beschlossen, mit der Verordnung zum Single Digital Gateway (SDG) ein einheitliches digitales Zugangstor zur Verwaltung in der EU zu schaffen. Die EU-Verordnung zum SDG und das Onlinezugangsgesetz (OZG) verfolgen dasselbe Ziel:

- Das digitale Angebot der Verwaltung soll bürgernah und nutzerfreundlich sein,

- Zudem sollen alle Leistungen der öffentlichen Verwaltung über ein einziges Portal zu finden sein.


Die öffentliche Kommentierung erfolgt mittels PDF-Kommentar bezüglich der

- von der EU-Kommission vorgeschlagenen SDG-Datenmodelle im Bildungswesen und

- der in Deutschland gerade in Erarbeitung befindlichen EvidenceMapping, also der Zuordnung von benötigten Nachweistypen für die zwei SDG-Verfahren „Hochschulzugang“ und „Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse“.


Die Kommentare werden im Rahmen eines Workshops von XBildung am 7. September 2022 besprochen.



Weitere Informationen

- Informationen zum Aufruf unter xbildung.de

- Informationen zum Workshop von XBildung 

- Näheres zum Thema SDG auf der Website des BMI www.onlinezugangsgesetz.de

Die Nationale Bildungsplattform als OER-förderliche (Vernetzungs-)Infrastruktur


05.08.2022. Vergangene Woche stellte Dr. Jens Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die bundesweite „OER-Strategie – Freie Bildungsmaterialien für die Entwicklung digitaler Bildung” (Open Educational Resources, kurz: OER) vor. Mit dieser Strategie möchte das BMBF die Modernisierung der deutschen Bildungslandschaft voranbringen und digitale Kompetenzen aller stärken.

Offene, freie Bildungsmaterialien bieten – so das BMBF – besondere Potenziale der Kollaboration und Kooperation, der Kompetenzentwicklung und der Entwicklung einer neuen pädagogischen Praxis. Um Chancengerechtigkeit und Durchlässigkeit im Bildungssystem durch digitale Bildung zu verbessern, sollen OER und offene Bildungsprozesse ihre Wirkung in sechs Handlungsfeldern entfalten:

1. OER-Kompetenz pädagogischer Fachkräfte verankern und aufbauen

2. Neue Kooperationen entwickeln: von OER zu Open Educational Practices (OEP)

3. Technische Grundlagen und Strukturen für OER und OEP etablieren

4. Innovation und lernortübergreifende Bildung mit OER unterstützen

5. OER mit nutzerzentrierter, anwendungsorientierter und vernetzter Forschung begleiten

6. Umsetzung: Initiativen und Akteure digital unterstützter OER-Praxis zusammenführen


Die Nationale Bildungsplattform (NBP) wird hierbei als wesentlicher Baustein eines digitalen Ökosystems für interoperable Lehr- und Lerninfrastrukturen genannt. Leitkonzept der OER-Strategie ist  ein digitaler OER-Workspace, der zentrale OER-Funktionen und Dienste in jeder Bildungssituation gebündelt im digitalen Cockpit Lernender und Lehrender bereitstellt. Dazu gehören u. a. das Suchen, Finden, Sammeln sowie das Finalisieren gemeinsam erstellter Materialien. Die Nationale Bildungsplattform kann und soll eine wichtige Funktion bei der Verzahnung und intelligenten Vernetzung der Angebote verschiedener Bildungsakteure im Bereich der offenen Bildung übernehmen. 

Die Voraussetzung für eine funktionstüchtige Schnittstellenarchitektur zwischen bestehenden und neuen OER-Angeboten ist nach Auffassung des BMBF die Weiterentwicklung von Metadatenstandards. Auch die NBP greift als Vernetzungsinfrastruktur auf die Daten von Bildungsangeboten zurück und enthält als eine Komponente einen Metadatenspeicher zur Sicherung von nicht-personenspezifischen und nicht-transaktionsspezifischen Daten. So wird sich das Projektbüro auch in den bildungspraktischen, bibliographischen und informationswissenschaftlichen Diskurs einbringen.

Insgesamt zielt das BMBF auf OER-Infrastrukturen, die offen für und anpassbar an zukünftige Innovationen, Nutzungsmöglichkeiten und Anwendungsszenarien sind. Open-Source-Software ermöglicht, solche offenen Infrastrukturen bereitzustellen und gleichzeitig hohe Anforderungen an Sicherheit und Usability einzulösen. Im Rahmen des Aufbaus der Nationalen Bildungsplattform als Vernetzungsinfrastruktur soll der Quellcode sowie Schnittstellen und die Dokumentation unter offenen Lizenzen zur Verfügung gestellt werden. Bei der Entwicklung der Infrastruktur werden zudem mehrheitlich marktgängige Open-Source-Lösungen und Open-Source-lizenzierte Neuentwicklungen eingesetzt.

Aus dem Zusammenspiel zwischen der OER-Strategie und dem Aufbau der Nationalen Vernetzungsinfrastruktur für digitale Bildung ergeben sich somit Potenziale zur Stärkung einer Kultur der Offenheit, der Kooperation und des Teilens.

Weitere Informationen

12.07.2022. Im Digitalen Bildungsraum wird die gesamte Bildungskette in den Blick genommen sowie die selbstbestimmte Teilhabe an digital gestützter Bildung vereinfacht und verbessert. Hierfür wird eine geeignete Vernetzungsinfrastruktur implementiert.

Für die Beschaffung der technischen Umsetzung wird ein Dynamisches Beschaffungssystem (DBS) genutzt, um schnell und flexibel agieren zu können. Externe, interdisziplinär arbeitende Entwicklungsteams werden hinzugezogen, um nutzungsfreundliche Software-Komponenten zu entwerfen.

Ausschreibung gestartet

Im Juli 2022 ist der Teilnahmewettbewerb am DBS für Entwicklungsleistungen zum Aufbau der Vernetzungsinfrastruktur gestartet und EU-weit ausgeschrieben. Weitere Informationen zur Vergabe gibt es auf dieser Website.

Alles rund um das Dynamische Beschaffungssystem sowie die technischen Rahmenbedingungen für die Umsetzung der Nationalen Bildungsplattform sind hier zu finden.

13.06.2022. Vom 8. bis 10. Juni 2022 fand die re:publica, die größte Digital-Konferenz in Europa, in der Arena Berlin und dem Festsaal Kreuzberg statt. Neben dem breit gefächerten und inspirierenden Hauptprogramm wurden auch eine Reihe bildungspolitischer Sessions angeboten. Unter anderem organisierte Wikimedia Deutschland ein Panel zur Nationalen Bildungsplattform (NBP). Hier wurde darüber diskutiert, ob die Plattform den lang ersehnten Fortschritt bringen wird und welche Werte und Standards hinter der Entwicklung stehen. Die Zwischenergebnisse der von Wikimedia in Auftrag gegebenen Studie deuten darauf hin, dass bereits zu Beginn der Entwicklung der Dialog über Normen und Werte hinter Algorithmen geführt werden muss. Das Panel wünschte sich Transparenz, Raum für Mitgestaltung und Offenheit.

In einem von VDI/VDE-IT organisierten Workshop zur Nationalen Bildungsplattform als Kompass auf der lebensbegleitenden Bildungsreise stellten Uwe Rotter und Dominik Theis (beide im Bild) die Kernpunkte des Vorhabens vor. Sie traten mit den Teilnehmenden in den Austausch über verschiedene Aspekte der NBP. Es wurden Fragen hinsichtlich der Wallet-Technologie, der internationalen Anbindung, Qualitätssicherung und des Datenschutzes gestellt. In einem interaktiven Teil vertieften die Teilnehmenden die einzelnen Themen. Es wurde deutlich, dass es einen großen Wissensdrang der digitalen Zivilgesellschaft in Hinblick auf die NBP gibt und dass man sich beteiligen und einbringen möchte. Strukturen sollten - auch im Sinne des Anforderungsmanagements - geschaffen und Transparenz noch mehr forciert werden.  

14.06.2022. Als eine Art Meta-Plattform soll die Nationale Bildungsplattform digitale Bildungsangebote bündeln und mit weiteren Funktionalitäten und Services eine bundesweite Lehr-Lern-Infrastruktur schaffen. Um den Zugang und die Integration von Lehr- und Lernangebote zu ermöglichen, wurden mit den sogenannten Ziel 3-Projekten Basis-Architekturen konzipiert, welche die Anforderungen an Interoperabilität, Sicherheit und Transparenz gewährleisten sollten. Als Resultat wurden drei Plattform-Prototypen entwickelt, die unterschiedliche technologische Varianten und Möglichkeiten im Rahmen des Ideenwettbewerbs dargestellt haben. 

Aufbauend auf den Ergebnissen der Prototyp-Entwicklungen erfolgt derzeit die Definition der Anforderungen an eine Nationale Bildungsplattform. Dafür wurde die Voraussetzung für ein Dynamisches Beschaffungssystem (DBS) etabliert. Ab dem dritten Quartal 2022 startet die Umsetzung der Nationalen Bildungsplattform mit klar definierten Ausschreibungen im Rahmen des DBS (sog. ‚Mini-Wettbewerbe‘).

Im Herbst 2022 startet darüber hinaus ein kontinuierlicher Stakeholderdialog zum Zweck eines kontinuierlichen Austauschs mit Vertretern sämtlicher Bildungsbereiche. Diese formalen Ebenen werden durch einen rein fachlich und/oder technisch ausgerichteten, situativ auf die jeweiligen Entwicklungskontexte der Nationalen Bildungsplattform bezogenen Austausch ergänzt. Unter anderem befinden sich Fachkreise zum Thema „Digitale Nachweise“, „Datenbanken und Datenräume“, „Datenschutz, Datensicherheit und Digitale Souveränität" in Aufbau.

Über die Prototypen der Vernetzungsplattformen hinaus wurden bisher 55 Forschungs- und Entwicklungsprojekte gefördert, die lernpfadorientierte Lehr- und Lernangebote entwickeln und kompatibel für die Nationale Bildungsplattform etablieren. Mit den sogenannten Ziel 1-Projekten werden Bildungsangebote für Lernende gefördert, die nutzerzentriert auf die Vernetzungsfunktionen der Plattform zurückgreifen und mit den spezifischen Anforderungen kompatibel sind. Durch digitale Lehr- und Lernszenarien werden im Rahmen der Ziel 2-Projekte Methodenwissen sowie Digitalkompetenz auf Seiten von Lehrenden in den Blick genommen. 

All diese Projekte sollen über die Metaplattform vernetzt und zugänglich gemacht werden. Dazu wurde und wird die Anschlussfähigkeit anhand des Plattformprototyps BIRD validiert. Ist dies der Fall, werden die Projekte in einer weiteren Förderphase bei der Umsetzung unterstützt. Diese zweite Antragsphase läuft derzeit. Die geförderten Projekte werden dann im Herbst 2022 verkündet.

Weitere Informationen 


09.03.2022 - 10.03.2022, Online-Event

Fast 400 Teilnehmende, hochkarätige Referentinnen und Referenten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft: Die Bitkom-Bildungskonferenz im März war eine gute Gelegenheit, die Nationale Bildungsplattform vorzustellen und erste Rückmeldungen von Fachleuten einzusammeln. 



"Wir müssen das Potential der digitalen Bildung endlich richtig nutzen!" fordert Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, in ihrer Eröffnungs-Keynote (Videolink zur Keynote, die Ministerin spricht ab Minute 8). Während der Corona-Pandemie ist in der digitalen Bildung viel passiert und neue digitale Kompetenz entstanden. Daraus ergeben sich Möglichkeiten, die auch nach der Pandemie die schulische, universitäre und berufliche Bildung ergänzen können.

Im anschließenden Diskussions-Panel "Am Puls der Zeit: Wie gelingt lebensbegleitendes Lernen?" (Link zur Video-Dokumentation) betont Peter Hassenbach, Leiter der Projektgruppe "Nationaler Digitaler Bildungsraum" im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Relevanz von Peer-Learning. Darüber hinaus gibt er (ab Minute 29) Einblicke in die Kernfunktionen der Nationalen Bildungsplattform und erwähnt die profil-basierte Suche, die gesicherte digitale Identität und deren selbstsouveräne Verwaltung. Die größte Herausforderung sieht er derzeit darin, die Meta-Informationen in ausreichend standardisierter Form zu erfassen.

Schließlich wurde in einer Diskussionsrunde mit dem BMBF und dem VDI/VDE IT als Projektträger die Nationale Bildungsplattform und der damit verbundene Zugang zu einer Vielfalt von Bildungsangeboten diskutiert. Die Teilnehmenden konnten ihre Fragen stellen und Erwartungen an einer digitalen Metaplattform äußern.