Im Herbst 2023 soll ein funktionsfähiges Grundgerüst der digitalen Vernetzungsinfrastruktur online gehen – in der Sprache der Softwareentwicklung ein Minimum Viable Product (MVP) - das erste Funktionalitäten öffentlich demonstriert. Um die Komponenten des modularen Konzepts zu entwickeln, müssen zahlreiche einzelne Leistungen eingekauft werden. Deshalb hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Ende Juni 2022 ein Dynamisches Beschaffungssystem (DBS) eingerichtet.

Ausschreibung durch das Dynamische Beschaffungssystem


Das Dynamische Beschaffungssystem (DBS) ist ein zweistufiges digitales Verfahren zur Beschaffung von marktüblichen Leistungen. In der ersten Stufe bewerben sich Unternehmen für die Teilnahme am DBS. Die Vergabe konkreter Leistungen wird anschließend durch den sogenannten Miniwettbewerb mit den geeigneten Bietern durchgeführt - ein Verfahren, das sehr gut zur Beschaffung einzelner Komponenten eignet, da nicht die gesamte Infrastruktur auf einmal ausgeschrieben wird. 

Ein DBS zeichnet sich durch eine niedrige Teilnahmeschwelle aus, da sich potenziell bietende Unternehmen während der gesamten Laufzeit fortlaufend beteiligen können. Hierbei wird grundsätzlich jedes Unternehmen zur Abgabe eines Teilnahmeantrags am DBS zugelassen. Gerade hierin unterscheidet sich das Beschaffungssystem von klassischen Rahmenverträgen, die einen festen und damit exklusiven Teilnehmendenkreis über die gesamte Vertragslaufzeit vorsehen. Die Auswertung der eingereichten Teilnahmeanträge erfolgt anhand der in der Bekanntmachung festgelegten Eignungskriterien.

Durch das DBS kann das Know-how des Markts bestmöglich in die Entwicklung der digitalen Vernetzungsinfrastruktur einbezogen werden. Es ermöglicht Bietenden, sich flexibel an einzelnen Miniwettbewerben zu beteiligen, sodass insbesondere auch kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups angesprochen werden und innovative Ansätze und Vorarbeiten in die Entwicklung der Komponenten einbringen können. Die Eignungskriterien für den Teilnahmewettbewerb sind entsprechend gestaltet. Gleichzeitig erlaubt es der agile Charakter des DBS noch während des Projektverlaufs auf technische und fachliche Anforderungen schnell und flexibel zu reagieren.

Komplette Ausschreibung zur technischen Beschaffung

Die in diesem Rahmen bisher durchgeführten Miniwettbewerbe sind nach den benötigten Entwicklungsleistungen für die Basiskomponenten strukturiert. Zahlreiche Unternehmen und Bietergemeinschaften haben sich beworben. Erste Vergaben fanden seit Oktober 2022 statt. 

Weitere Informationen zu den fünf Komponenten der Bildungsplattform 

Zur Erfolgskontrolle der Entwicklung der digitalen Vernetzungsinfrastruktur wurde zudem eine begleitende externe Evaluation beauftragt. Die Evaluation schätzt die Zielerreichung, Wirkung und Wirtschaftlichkeit des Projekts ein und macht bei Bedarf Anpassungsvorschläge.

Informationen zum Teilnahmewettbewerb für die technische Beschaffung

Aktuelle Ausschreibungen für einzelne Entwicklungsleistungen über Miniwettbewerbe 

 Grundlage für die Ausschreibungen sind die technischen Anforderungen der Vernetzungsinfrastruktur, diese werden fortlaufend aktualisiert. 

Informationen zu den technischen Rahmenbedingungen

Hinweise zur prototypischen Umsetzung

Grundsätzliches zum Vorhaben

Die Nationale Bildungsplattform, verstanden als digitale Vernetzungsinfrastruktur für Bildung, ist ein Großvorhaben im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP). Für die Beschaffung der fünf Basiskomponenten des Vernetzungskonzepts und des Digitalen Bildungsraums sind rund 500 Millionen Euro des DARP-Gesamtvolumens von 630 Millionen Euro vorgesehen. Die konzeptionellen Vorarbeiten laufen seit 2021 im Forschungs- und Entwicklungsprojekt "BIRD". Seit September 2022 werden außerdem rund 40 Referenzvorhaben des gesamten Bildungssektors gefördert: Sie entwickeln zusätzliche digitale Lern- und Lehrangebote in allen Bildungsbereichen zum Aufbau des digitalen Bildungsraums.

Informationen zum Deutschen Aufbau und Resilienzplan (DARP)

Mehr zum Pilotprojekt "BIRD"



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