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ubiMaster2 im Interview

16.02.2023. Diese Woche für Sie im Interview: 

Das Förderprojekt ubiMaster2 – Hybride Lernräume für interaktive Nachhilfe in Mathematik, Physik, Deutsch und Englisch. Unsere Fragen beantwortete Jana Krotsch, Geschäftsführerin von ubiMaster (ubiLearning Solutions GmbH).

Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten in dem Fachgebiet ab?

Das Projekt ubiMaster2 bietet digitale Nachhilfe und Lernunterstützung für Schülerinnen und Schüler in den Fächern Mathematik, Physik, Deutsch und Englisch. Und das an sieben Tagen die Woche und so oft wie nötig. Damit leisten wir einen aktiven Beitrag für die Bildungsgerechtigkeit in Deutschland, da Lernende zu jeder Zeit unbegrenzten Zugang und gleiche Bildungschancen unabhängig vom sozialen und finanziellen Hintergrund erhalten. Wir unterstützen Lernende virtuell, bundesweit, fachübergreifend und digital per Chat oder Video. Damit erreichen wir ganz unterschiedliche Zielgruppen: Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, Studierende und auch Erwachsene. Auch die Lehrenden sowie Lehramtsanwärterinnen und -anwärter unterstützen wir in ihrer Entwicklung, indem sie ihre Lehrfähigkeiten als Tutoren und Tutorinnen einbringen. Zu guter Letzt profitiert auch die Wissenschaft von unserer Arbeit. Für wissenschaftliche Auswertungen können wir anonymisierte Daten bereitstellen: zum Beispiel zu Lernpräferenzen, Erfolgsstrategien, Frühindikatoren oder Lernstand nach geographischen Gebieten.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Projekt?

Derzeit läuft alles glatt – es geht um Didaktik, Inhalte und Technik. Die größte Herausforderung steht uns jedoch noch bevor: die Pilotierung und den Breiteneinsatz vorzubereiten. Dazu brauchen wir die Offenheit und Akzeptanz bei Schulbehörden, Schulen, Lehrenden.

Was planen Sie in dem Projekt für die Zukunft?

Unsere Ideen sind ganz vielfältig: Zu Beginn wollen wir einen unkomplizierten Zugang für Lernende zu den ubiMaster-Lernräumen über die Nationale Bildungsplattform (NBP) via Einmalanmeldung ermöglichen, unsere digitalen Inhalte erweitern und mit der NBP verknüpfen. Den Lehrenden und Bildungskoordinatorinnen sowie -koordinatoren möchten wir das Erhalten von Rückmeldungen ermöglichen. Außerdem möchten wir einen Algorithmus zum Erkennen von Übereinstimmungen zwischen Lernenden und Lehrenden bereitstellen. Dabei sollen die individuellen Lernpräferenzen und Fähigkeiten der Lernenden auf der einen und Verfügbarkeiten sowie Bewertungen der Lehrenden auf der anderen Seite berücksichtigt werden. Später sollen Lernpfade und Didaktik mit der NBP (zum Beispiel Lernstandserhebungen und Lernpläne) verzahnt werden. Dazu wollen wir mit anderen NBP-Projekten zusammenarbeiten.

Was erwarten Sie von einem digitalen Bildungsraum und der NBP?

Wir hoffen, dass die NBP schrittweise mit Funktionalität und Inhalten, aber vor allem auch mit Leben im Sinne von Nutzerinnen und Nutzern gefüllt wird. Nichts wäre enttäuschender, als eine Geisterstadt mit vielen schicken Gebäuden, in denen niemand lebt.

Weitere Informationen zum Projekt

- Projektbeschreibung ubiMaster2

- Webseite ubiMaster

Foto: Jana Krotsch, Geschäftsführerin ubiMaster. Fotonachweis: ubiMaster (ubiLearning Solutions GmbH)


PIM-2-02 im Interview

09.02.2023. Diese Woche für Sie im Interview: 

Das Förderprojekt PIM-2-02 – Digitale Professionalisierung der nationalen und internationalen Studierendenmobilität. Unsere Fragen beantwortete Dr. Wolfgang Radenbach, Leiter Digitalisierung in Studium und Lehre an der Georg-August-Universität Göttingen.


Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten in dem Fachgebiet ab?

Mit PIM, der Plattform für nationale und internationale Studierendenmobilität, wollen wir alle Prozesse rund um das Anerkennen von Studienleistungen sowohl für Antragsstellende als auch Bearbeitende so nutzendenfreundlich und transparent wie möglich gestalten: hochschulintern und hochschulübergreifend. Wir verknüpfen die Campus-Management-Systeme der Hochschulen, also Programme, die den studentischen Lebenszyklus abbilden, und weitere Softwarelösungen im europäischen Hochschulraum durch gemeinsam erarbeitete Standards und Schnittstellen, so dass ein medienburchfreier Datenaustausch möglich wird.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Projekt?

Für die Entwicklung und Etablierung einer neuen Softwarelösung braucht es einen langen Atem. Es bringt ja nichts, einfach den achten Standard zu entwickeln, der besser sein soll als die sieben davor, aber am Ende doch wieder nur ein weiterer Nicht-Standard bleibt. Die Entwicklung muss kontinuierlich nah an den Nutzenden sein. Sie muss dabei eine gute Balance zwischen relevanten hochschulspezifischen Besonderheiten und notwendiger Harmonisierung über Hochschulen hinweg finden. Gleichzeitig ist es wichtig, von Beginn an zu bedenken, wie die durch eigene Dienste gewonnenen Daten auch in anderen Kontexten nutzbar gemacht werden können. Bei PIM sind das zum Beispiel strukturierte Modulinformationen und die Historie der Anerkennungsentscheidungen. Nur so können wir einen Mehrwert über die reine Digitalisierung des Prozesses hinaus schaffen.

Was war Ihr bisher größtes Erfolgserlebnis seit Beginn des Projektes?

Auf Basis eines Vorprojekts haben wir 2020/21 zunächst eine erste Version für PIM entwickelt. Zu Beginn dieses Prozesses waren wir uns nicht sicher, wie sich die Zusammenarbeit mit den Campusmanagement-Herstellern gestalten wird. Interesse war da, das wussten wir, aber im Prinzip sind das ja miteinander konkurrierende Unternehmen. Unsere Sorge war völlig unbegründet. Schnell haben wir die Bereitschaft gespürt, nicht nur bilateral mit uns, sondern auch herstellerübergreifend gemeinsam voranzugehen. Das hat uns wirklich gefreut. Diese Bereitschaft war unheimlich wichtig, um PIM entwickeln zu können.

Was planen Sie in dem Projekt für die Zukunft?

Im ersten Schritt wollen wir PIM an unseren acht Verbundhochschulen erfolgreich einführen. Das ist der wichtigste nächste Meilenstein für unser Projekt. Hierfür ist eine enge Abstimmung mit den Verantwortlichen vor Ort, mit unserer Entwicklung, aber auch mit unseren Partnern unter anderem bei den Campusmanagement-Herstellern zentral. Gleichzeitig bauen wir geeignete Service- und Supportstrukturen auf, die Service für PIM über den Projektzeitraum hinaus bieten. Auf dieser Basis und mit den Erfahrungen aus den Einführungen im Verbund können wir PIM dann ab Herbst 2023 an weiteren bereits interessierten Hochschulen einführen.

Was erwarten Sie von einem digitalen Bildungsraum und der NBP?

Der digitale Bildungsraum ist die Basis für PIM. Institutionenübergreifende Verknüpfung von Bildungsangeboten ist unser zentrales Anliegen. Bedarf und Verständnis dafür zu schaffen, dass nicht alles nur von der eigenen Institution angeboten werden muss und kann, dafür stehen die im digitalen Bildungsraum geförderten Projekte. Bei PIM haben wir gemerkt, wie wichtig die gemeinsame Arbeit ist, um neue Dienste zu etablieren. Für den digitalen Bildungsraum gilt das um so mehr. Wenn ausreichend viele Projekte die Ablage der NBP nutzen, dann entsteht ein echter Mehrwert und der Dienst wird akzeptiert. Und auch unser eigenes Projekt profitiert, wenn wir von anderen Angeboten wissen und an geeigneten Stellen Verknüpfungen setzen.

Weitere Informationen zum Projekt

Projektbeschreibung PIM-2-02

PIM-Webseite

Anmeldung für den Newsletter von PIM

Foto: Dr. Wolfgang Radenbach, Leiter Digitalisierung in Studium und Lehre an der Georg-August-Universität Göttingen. Fotonachweis: Privat


07.02.2023. Gemeinsam den Digitalen Bildungsraum gestalten – das war das Ziel einer von unseren Förderprojekten initiierten Austauschrunde am 17. Januar 2023. Die fünf Projekte HybridLearn2, KOKON2, LO-AK2, LNL2 und MIL2, die sich mit ihren Lehr- und Lernangeboten in der zweiten Förderphase befinden und die Anschlussfähigkeit im Digitalen Bildungsraum testen, fanden sich zu einem themenbezogenen Austausch zusammen, um Synergien zu identifizieren und Kooperationsmöglichkeiten auszuloten.

Das erste Treffen drehte sich vor allem um das Thema hybride Lernlandschaften. Dazu gab das Projekt HybridLearn2 Einblicke in die entwickelte Kursumgebung. Diskutiert wurde die mögliche Einbindung in digitale Lehr-und Lernumgebungen sowie das Thema Badges als Motivator für die Gestaltung des eigenen Lernpfads. Der fachliche Austausch wurde von allen Beteiligten geschätzt und man war sich einig, den Austausch mit regelmäßigen (digitalen) Treffen zu verstetigen.

Angeregt wurde die Austauschrunde in der „Vernetzungsveranstaltung Digitaler Bildungsraum“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), die am 15. November 2022 als Auftaktveranstaltung für alle 38 Förderprojekte in der Umsetzungsphase stattfand. Im Zentrum stand hierbei das Kennenlernen aller beteiligten Akteure im Digitalen Bildungsraum: die Projektgruppe im BMBF, das Projektbüro bei VDI/VDE-IT und Capgemini, die Entwicklungsteams für die einzelnen technischen Komponenten sowie die aktuell geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Vorträge zum aktuellen Projektstand, die Vorstellung der Kollaborationsumgebung und Hintergrundinformationen für die Projektbegleitung unterstützen das Onboarding der Förderprojekte. In kurzen Projekt-Pitches konnten sich alle Projekte vorstellen und ihre Kooperationsanliegen äußern.

- Alle aktuellen Förderprojekte

- Mögliche Veranstaltung, auf denen Sie den digitalen Bildungsraum auch mitgestalten können, im Terminkalender


SCB2 im Interview

02.02.2023. Diese Woche für Sie im Interview:  

Das Förderprojekt SCB2 Dynamischer Lerngraph mit Vorlieben und Interessen. Unsere Fragen beantwortete Jonathan May, Head of Education Technology, Cloudflight Munich GmbH.

Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten in dem Fachgebiet ab?

Wir entwickeln eine neue Herangehensweise an das Lernen von Inhalten. Dafür kombinieren wir Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) mit einem nutzendenfreundlichen User Interface, also der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, um die Freiheit von Lernenden zu maximieren. Im Gegensatz zu bisherigen Lernangeboten können wir innerhalb von Sekunden interaktive Lerngraphen aus unterschiedlichsten Inhalten erstellen. In diesen Lerngraphen generieren wir personalisierte Lernpfade, wobei sowohl Vorlieben als auch Vorwissen der Lernenden berücksichtigt werden.

Seit wann gibt es das Projekt und wie haben Sie gestartet?

Die Idee, personalisierte Lerngraphen zu erstellen, verfolgen wir bereits seit mehreren Jahren. Das faszinierende Potenzial des Einsatzes von KI bei der Erstellung von Lerngraphen zur Unterstützung von Lernenden ist seit langem ein zentrales Thema für uns. Im Oktober 2021 haben wir mit der Konzeptionsphase des Projektes begonnen. Die Entwicklungsarbeit des Hauptprojektes startete im September 2022. In der kurzzeitigen Prototypenphase waren wir in der Lage, einen vollständigen Verarbeitungsplan für Lerngraphen aus Textbüchern in voller Länge zu erstellen. In der zweiten Förderphase möchten wir nun eine gründliche und skalierbare Architektur schaffen, die es uns ermöglicht, detailliertere Graphen aus einer Vielzahl von Medieninhalten zu erstellen.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Projekt?

Eines unserer Ziele ist es, die Freiheit der Lernenden zu maximieren und zugleich der natürlichen Struktur und den Anforderungen eines Fachgebiets treu zu bleiben. Das bedeutet, dass Lernende zu einem gewissen Grad die Reihenfolge der zu lernenden Themengebiete von den eigenen Vorlieben abhängig machen können. Dem sind aber bestimmte Grenzen gesetzt, etwa wenn Vorkenntnisse in einem Thema erforderlich sind, um ein anderes angehen zu können. Herauszufinden, wann diese Fälle auftreten, stellt eine große Herausforderung für uns dar – sowohl im pädagogischen als auch im technischen Kontext.

Die pädagogische Herausforderung besteht darin zu untersuchen, auf welcher Grundlage es eine tatsächlich förderliche Reihenfolge gibt, nach der etwas gelernt werden muss. Die technische Herausforderung besteht darin, eine KI-Methode zu entwickeln, die dies umsetzt. Um diese Herausforderungen zu meistern, arbeiten wir daran, transparente KI-Methoden mit von Expertinnen und Experten erstellten Fachtaxonomien und Ontologien zu kombinieren.

Was war Ihr bisher größtes Erfolgserlebnis seit Beginn des Projektes?

Der Erfolg der Prototypenphase war höchst ermutigend. Dabei haben wir eine Künstliche Intelligenz entwickelt, um Kernkonzepte aus Texten zu identifizieren und zu extrahieren und dann hierarchische Beziehungen zwischen ihnen herzustellen. Am beeindruckendsten war, dass wir in der Lage waren, innerhalb von wenigen Augenblicken navigierbare und zoombare Graphen zu erstellen, die die Schlüsselkonzepte eines jeden Lehrbuchs enthielten. Dies hat dazu geführt, dass wir in der Umsetzungsphase auf diesen Methoden aufbauen und sie verbessern können. Das bietet dem Team ein enormes Maß an Kreativität bei der Erforschung verschiedener Ansätze und Methoden im Kontext von transparenter KI.

Was planen Sie in dem Projekt für die Zukunft?

Wir sind motiviert, unser Projekt vielseitig weiter zu entwickeln, um es auf unterschiedliche Lernsituationen anpassen zu können und damit so vielen Menschen wie möglich zu helfen. Dafür sind wir langfristig auf der Suche nach neuen Partnerinnen und Partnern, die uns entweder mit geeigneten Inhalten für unsere Wissensgraphen versorgen können oder gemeinsam mit uns neue Projekte entwickeln wollen.

Zugleich finden wir es ausgesprochen spannend, wie viele unterschiedliche Projekte im Rahmen der Umsetzung der Nationalen Bildungsplattform zusammenkommen und wie vielfältig die Ideen sind, mit denen nicht nur Lernende, sondern auch Lehrende unterstützt werden sollen. Deshalb sind wir stolz darauf, ein Teil des von der NBP erschlossenen Digitalen Bildungsraums zu sein.

Weitere Informationen zum Projekt

- Projektbeschreibung SCB2

Projektvorstellung auf der Website von cloudflight 

Foto: Jonathan May, Head of Education Technology, Cloudflight Munich GmbH. Fotonachweis: Jonathan May


Werkstattgespräch zu technischen Standards im Bereich Schule

26.01.2023. Eine föderale Anmeldung für unterschiedliche Bildungsanwendungen für Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler in allen Bundesländern – Um die Weichen für dieses Bestreben zu stellen, trafen sich am 19.01.2023 rund 60 Expertinnen und Experten aus allen Regionen Deutschlands mit dem Projektteam der Nationalen Bildungsplattform. Im Rahmen eines Werkstattgesprächs wurde über technische Standards beim Identitätsmanagement im Bereich Schule diskutiert und Standardisierungsbedarfe und -potenziale identifiziert.

Beth Havinga, Expertin für Identitätsmanagement und DIN-Verfahren, wurde aus Australien zugeschaltet und eröffnete den Teilnehmenden die internationale Perspektive zum Thema. Die ernüchternde Erkenntnis: Deutschland liegt bei Standardisierungsvorhaben im Bereich Identitätsmanagement hinter anderen europäischen Ländern und im weltweiten Vergleich zurück.

Welche Projekte und Lösungen es in den einzelnen Bundesländern bereits gibt, stellten anschließend verschiedene länderspezifische Projekte im Bereich Identitätsmanagement (Identity Management, IdM) vor. Dabei wurde der allgemeine Wunsch nach einer einheitlichen Lösung und Zusammenarbeit deutlich.

Diese einheitliche Lösung strebt das Projekt VIDIS an. Tobias Marx, IT-Architekt von VIDIS, gab zusammen mit Dr. Boris Heithecker von der Landesinitiative n21 Einblicke zu einer geplanten Schnittstelle für den Abruf von Kontextdaten für Bildungsmedienanbieter.

Mit welchen Herausforderungen wir es zu tun haben, wenn wir beispielsweise unterschiedliche Daten vergleichbar machen wollen, fasste Sebastian Sklarß von der INIT AG für digitale Kommunikation zusammen. Er sprach über sogenannte XÖV-Vorhaben von der Koordinierungsstelle für IT-Standards zum Thema Interoperabilität im Datenaustausch und Identitätsmanagement. Die Abkürzung XÖV steht für XML-Vorhaben in der öffentlichen Verwaltung. Sklarß erklärte, mit welchen standardisierten Informationen beispielsweise die Meldedaten von Bürgerinnen und Bürgern oder die Informationen von Inhabenden des europäischen Zertifikats eIDAS (deutsch: elektronische Identifizierung und Vertrauensdienste für elektronische Transaktionen) bundesweit vergleichbar gemacht werden können.

Aufbauend auf diesen fachlichen Input fanden sich die Teilnehmenden anschließend zusammen, um über Themen und Fragen der Standardisierung zu debattieren. Deutlich wurde vor allem die Komplexität und Vielschichtigkeit des Themas. Es gibt zahlreiche Aktivitäten mit diversen fachlichen Schwerpunkten wie Onlinezugangsgesetz (OZG), Governance (verstanden als Handlungskoordination und Steuerung im Bildungssystem), Pädagogik oder Verwaltung. Der Wunsch besteht, gemeinsam darauf aufzubauen und die Chance zu nutzen, Bildung durch Standardisierung voranzubringen.

In einem nächsten Schritt sollen dafür gemeinsam vertretbare Basisinfrastrukturen geschaffen werden, die notwendige Standardisierungsprozesse unterstützen. Um damit erfolgreich zu sein, braucht es eine langfristig gedachte Governance. Ein Ziel des Vorhabens Nationale Bildungsplattform ist es, die Weichen dafür zu stellen und diese Prozesse in Gang zu setzen.

- Informationen zu VIDIS

- Informationen zu SANIS

- Weitere geplante Veranstaltungen rund um die Nationale Bildungsplattform im Terminkalender


Vision-Kino-3-2 im Interview

25.01.2023. Diese Woche für Sie im Interview:

Das Förderprojekt Vision-Kino-3-2 – Interaktive Film- und Medienbildung in der Schule. Unsere Fragen beantworteten Olaf Schneider und Gabriele Blome.

Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist das Ziel Ihres Projektes?

Gabriele Blome: Wir sind eine gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung der Film- und Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen. Unser Projekt beschäftigt sich mit der digitalen Filmbildung im schulischen Kontext, indem wir den Kinobesuch im Nachgang betrachten.

Im Mittelpunkt der von uns entwickelten filmpädagogischen Materialien stehen interaktive Aufgabenformen, die einen aktivierenden Zugang zu ausgewählten Filmausschnitten für Schülerinnen und Schüler im Präsenz- und Distanzunterricht ermöglichen. Die Lernenden beschäftigen sich interaktiv mit den Filmausschnitten und Filmbildern in spielerischer Weise. 

Uns motiviert der Gedanke, die digitale Filmbildung in Deutschland durch unsere Angebote zu bereichern und mitgestalten zu können. Und damit unsere Begeisterung für die Kunstform Film Kindern und jungen Erwachsenen vermitteln zu können.

Seit wann gibt es das Projekt und wie haben Sie gestartet?

Olaf Schneider: Seit 16 Jahren entwickelt die VISION KINO didaktische Materialien zu Kinofilmen, vor allem für die schulische Filmbildung. Sie enthalten Anregungen zu konkreten Einsatzmöglichkeiten der jeweiligen Filme im Unterricht. Seit 2019 veröffentlichen wir vereinzelt webbasierte filmpädagogische Materialien in Form von interaktiven Lernbausteinen. Die BMBF-Förderung im Rahmen der Nationalen Bildungsplattform ermöglicht seit 2021 das Projekt VISION-KINO-3 und damit den Aufbau einer Filmbildungsplattform, die digitale Bildungsangebote für die Schule bereitstellt.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Projekt?

Gabriele Blome: Bis heute fehlt eine flächendeckende Verankerung von Filmbildung in der Schule und in der Ausbildung von Lehrkräften. In den einzelnen Bundesländern existieren unterschiedliche Konzepte und Ansätze zum Einsatz von Film im Unterricht. Film ist häufig nur fakultativ im Deutschunterricht angesiedelt. Diese Situation stellt uns vor die Herausforderung, Lernbausteine und Kurse zu entwickeln, die trotz des fehlenden einheitlichen Rahmens in einzelnen Bundesländern sinnvoll im Unterricht sowie in Selbstlern-Kontexten eingesetzt werden können. 

Bildungspolitisch relevant für unser Projekt ist auch die ungeklärte Rechtesituation mit Bezug auf die Nutzung von Filmausschnitten in Bildungskontexten.

Auf der technischen Seite sind wir gespannt, in welche Richtung sich die Funktionalitäten der Nationalen Bildungssplattform entwickeln. Zum Beispiel in Hinblick auf kollaborative Angebote der Metaplattform, die wir dann bei der Konzeption unseres Angebotes berücksichtigen.

Was erwarten Sie von einem digitalen Bildungsraum und der NBP?

Olaf Schneider: Ein digitaler Bildungsraum soll die vielfältigen Bildungsangebote und Bildungsprozesse miteinander vernetzen und den Weg der Lernenden durch diese Bildungslandschaft datensouverän gewährleisten. Mit Bezug auf die fragmentierte Filmbildungslandschaft kann der digitale Bildungsraum zu einer stärkeren Vernetzung und zu einer Abstimmung der unterschiedlichen Angebote beitragen. Durch unseren eigenen Projektbeitrag und die Vernetzung mit ähnlichen Angeboten erhoffen wir eine qualitative Verbesserung der digitalen Filmbildungsangebote in Deutschland. Im Sinne einer möglichst umfassenden Teilhabe für Menschen mit Beeinträchtigung sowie Schülerinnen und Schüler im ländlichen Raum ohne Zugang zum Kino kann der digitale Bildungsraum eine Chance sein, mehr Bildungsgerechtigkeit zu ermöglichen.

Weitere Informationen zum Projekt

- Projektbeschreibung Vision-Kino-3-2: Interaktive Film- und Medienbildung in der Schule
- Website Vision Kino
- Infos zu Interaktiven Lernbausteinen

Fotos:

Gabriele Blome, Projektmanagerin Kindertiger, digitale Filmbildung und mobiles Kino bei Vision Kino. Fotonachweis: Vision Kino gGmbH

Olaf Schneider, Projektmanager bei Vision Kino gGmbH. Fotonachweis: Vision Kino gGmbH


Coding-Labs2 im Interview

19.01.2023. Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Lesen Sie im Folgenden ein Interview mit Stefan Berntheisel, CTO und Co-Founder von StackFuel, zum Projekt Coding-Labs2: Leichter Einstieg ins Programmieren für alle.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten in dem Fachgebiet ab?

Mit „Coding Labs“ erstellen wir Deutschlands erste Lernplattform, die es allen Menschen ermöglicht, browserbasiert programmieren zu lernen – frei zugänglich, barrierearm, interaktiv und sicher. Die darauf erstellten Inhalte können selbstständig, aber auch kollaborativ genutzt werden. Ein vergleichbares Angebot, das insbesondere die Ziele der Nationalen Bildungsplattform fokussiert, gibt es in Deutschland bisher noch nicht.

Seit wann gibt es das Projekt und wie haben Sie gestartet?

Die Idee zu den Coding Labs beschäftigt mich eigentlich schon seit Jahren. Eben, weil es immer noch gewisse Barrieren gibt, um schnell und einfach mit dem Programmieren anfangen zu können. Wer beispielsweise seine ersten eigenen Programme schreiben will, muss dafür eine spezielle Software herunterladen und diese dann aufwendig installieren und konfigurieren. Auch sind Lehrmaterialen oft aus einer sehr technischen Perspektive geschrieben, die es nicht schafft, Menschen aus anderen Kompetenzfeldern für die Programmierung und Automatisierung von Prozessen zu begeistern.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Projekt?

Allein der Umstand, dass in der heutigen Zeit weder Schulen noch Hochschulen in Deutschland über ein flächendeckendes Weiterbildungsangebot zum Programmieren verfügen – einem der wichtigsten digitalen Kompetenzen für den zukünftigen Arbeitsmarkt – zeigt den enormen Handlungsbedarf der Coding Labs. Noch immer ist das Bewusstsein für jede Art von Programmieren oder Entwickeln von Algorithmen nicht in der Gesellschaft angekommen. Statt die digitale Welt zu gestalten, verharren wir oftmals im rein passiven, konsumierenden Status. Menschen sollten ein Grundverständnis für die Technik haben und ihr nicht einfach nur ausgeliefert sein.

Obwohl fast jeder ein Smartphone nutzt, haben immer noch viel zu wenige ein echtes Bewusstsein für die dahinterliegenden Prozesse, Algorithmen und Technologien. Sich diese anzueignen, benötigt sicher Zeit, ist aber auch keine Raketenwissenschaft.

Was war Ihr bisher größtes Erfolgserlebnis seit Beginn des Projektes?

Das größte Erfolgserlebnis bisher war sicher, dass wir so viel positives Feedback auf das Projekt erhalten haben. Gerade auch im Austausch mit jungen Eltern bekommen wir viel Verständnis und Zuspruch, wenn es um den Aufbau von Weiterbildungsangeboten zum Thema Programmieren lernen geht.

Was motiviert Sie, wenn es mit dem Projekt gerade nicht so richtig vorangeht?

Der Aufbau von digitalen Kompetenzen ist für Deutschland von fundamentaler Bedeutung. Gerade im globalen Wettbewerb. Unsere wirtschaftliche Stabilität ist unmittelbar mit dem Aufbau von digitalen Fertigkeiten verbunden. Es geht um die Arbeitsplätze von morgen. Diese zu schützen und weiterzuentwickeln, ist ein enormer Ansporn und hilft in Momenten, wo es vielleicht einmal nicht nach Plan läuft.

Weitere Informationen zum Projekt

- Projektbeschreibung Coding-Labs2

Pressemitteilung zum Förderprojekt (18.1.2023)


Foto: Stefan Berntheisel, CTO und Co-Founder von StackFuel. Fotonachweis: StackFuel


14.12.2022. Ab sofort informieren wir in unserem Newsletter regelmäßig über Fortschritte und Wissenswertes rund um den Digitalen Bildungsraum. Die erste Ausgabe können alle Mitstreiterinnen und Mitstreiter oder Bildungsinteressierte hier nachlesen. 

Wer ihn zukünftig gern direkt im Postfach haben möchte, um aktuelle Informationen, Bekanntmachungen und Veranstaltungshinweise zu erhalten, abonniert ganz unkompliziert unseren Newsletter.


Es gibt da was, das für den Newsletter interessant sein könnte?

Dann freuen wir uns über eine kurze Information per Mail an: newsletter.bildungsraum@vdivde-it.de.


Wir wünschen viel Freude beim Lesen!


14.12.2022. Vom 16. bis 22. Dezember 2022 haben Sie die Möglichkeit, an der ersten öffentlichen Testung des Prototyps von INVITE, dem sogenannten „INVITE-Toolcheck“, teilzunehmen. Der Prototyp der digitalen Plattform für berufliche Weiterbildung ist im Kontext des Innovationswettbewerbs INVITE entstanden.

Interessiert? Dann gestalten Sie den weiteren Entwicklungsprozess mit Ihrem Feedback mit: www.invite-toolcheck.de.


Übrigens: Am 16. Dezember 2022 um 10 Uhr eröffnet Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, die Testung. Hier geht es zum Livestream: https://www.invite-toolcheck.de/.

13.12.2022. Vom 24. – 26. Oktober 2022 fand zum zehnten Mal das OERcamp in Hamburg statt. Das OERcamp ist ein wichtiges Treffen für Praktikerinnen und Praktiker zu digitalen und offenen Lehr- und Lernmaterialien (Open Educational Resources, OER) im deutschsprachigen Raum. Wir haben im Folgenden alle wichtigen Anregungen aus Sicht der Bildungs-Community für die Nationale Bildungsplattform (NBP) zusammengefasst.

Workshop: Potenziale für OER durch die NBP

Im Rahmen eines Workshops durften wir die geplante Vernetzungsinfrastruktur vorstellen und uns mit der Community über Potenziale und Risiken austauschen. Die Erwartungen an die NBP sind vielfältig. Die Teilnehmenden erhoffen sich unter anderem:

- mehr Vernetzung,
- einen Digitalisierungsschub,
- ein starkes Stakeholder-Involvement und
- grundsätzlich mehr Innovation in der Bildungslandschaft.

Zudem wurde diskutiert, wie die OER-Strategie und die NBP optimal zusammenwirken können.  Folgende Chancen der Zusammenarbeit wurden dabei herausgearbeitet:

- Offen lizensierte Bildungsinhalte werden einer großen Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
- Metadaten der Bildungsinhalte werden standardisiert aufbereitet und für zentrale Suchen besser auffindbar gemacht.
(Hier wurden gleichzeitig auch die Herausforderung eines gemeinsamen Datenraums gesehen.)

Folgende Herausforderungen wurden gesammelt:

- Zugang zu den Bildungsangeboten,
- Ökonomisierung von Bildung,
- Relevanz von Open Source und
- selbstsouveräne Datenhaltung.

Der gesamte Austausch wurde im Workshop via Etherpad dokumentiert. Die dokumentierten Fragen fließen wie immer in die weitere Entwicklung der Vernetzungsinfrastruktur ein.

Viele Fragen beantworten wir bereits in unseren FAQ auf der Website.

Hier geht es zu häufig gestellten Fragen und Antworten.  

Themenwerkstätte zur OER-Strategie als eine lernende Strategie

Die Teilnehmenden des OERcamps diskutierten in Themenwerkstätten verschiedene Fragen zur Strategie des BMBF, zu Aktivitäten rund um OER in Deutschland und zu Zielen sowie bisher Erreichtem. Hierbei wurde die NBP als wesentlicher Baustein eines digitalen Ökosystems für interoperable Lehr- und Lerninfrastrukturen genannt. Die beim OERcamp 2022 gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse wurden als „Empfehlungen der OER-Community zur OER-Strategie des BMBF“ veröffentlicht.

Eines ist klar: Die beiden Vorhaben des BMBF – NBP und OER-Strategie – werden auch zukünftig weiter zusammengedacht. Über weitere Anregungen und Ideen zur Ausgestaltung sind wir jederzeit dankbar: bildungsraum@vdivde-it.de

Weitere Informationen 

- Informationen zur bundesweiten „OER-Strategie – Freie Bildungsmaterialien für die Entwicklung digitaler Bildung”: Strategie für eine moderne Bildungslandschaft
-
Etherpad Dokumentation OERcamp
- Programm OERcamp 2022
- Ergebnisse der OER-Community zur OER-Strategie


06.12.2022. Digitale Nachweise, wie beispielsweise Lernstands-, Bildungs- oder Kompetenznachweise, finden sich an zahlreichen Stellen im Bildungsbereich. Daher wird die Nationale Bildungsplattform (NBP) eine Basisinfrastruktur für die Signatur von digitalen Nachweisen bereitstellen. 

Die NBP wird aufgrund der besonderen Bedeutung von digitalen Nachweisen Kernkomponenten für die Umsetzung bereitstellen. Basis bilden hierbei bereits erprobte Standards und Technologien sowie Open-Source-Lösungen analog zu bereits existierenden Systemen (beispielsweise DFN-PKI). Die bereitgestellten Technologien sollen unabhängig vom Typ der Nachweise und deren Daten (Schulzeugnisse, Berufsausbildungszeugnisse, Studienleistungen, berufliche Qualifikationen oder jeweilige Teilleistungen, Visa für Studierende, etc.) sein. Die digitalen Nachweise sollen nachhaltig umgesetzt werden in Hinblick auf Technologie, offene Standards, Vendor Lock-in, Transparenz der Codebasis, aber auch bezüglich Lizenzmodellen (Investitionen und Kosten), um hier für eine breite Akzeptanz zu sorgen.

Bestätigung von Authentizität und Integrität der Nachweise 

Ein wichtiger Aspekt bei der Vernetzung und Nutzung digitaler Nachweise ist deren Integrität und Authentizität. Um beides sicherstellen zu können, werden die Nachweise und deren Daten digital signiert. Digitale Signaturen sind durch das Ausstellen digitaler Zertifikate abgesichert und überprüfbar. Ein bewährter Standard zum Ausstellen und Verwalten solcher Zertifikate ist die Verwendung einer Public Key Infrastructure (PKI). Innerhalb der PKI sorgen Zertifikatsstellen (Certification Authority, CA) dafür, dass vertrauenswürdige Zertifikate ausgestellt werden. Über Registrierungsstellen (Registration Authority, RA) wird gewährleistet, dass nur eindeutig identifizierte und autorisierte Institutionen Berechtigung zum Ausstellen der Zertifikate erhalten. 
Mit der Ausstellung von Nachweisen können Bildungseinrichtungen nicht bestimmen, wer für den Zugang zur Nationalen Bildungsplattform berechtigt ist und wer nicht. Welche Leistungsnachweise eine Bildungseinrichtung wem für was ausstellt, ist nicht Bestandteil der NBP. Zudem werden die Nachweise nicht zentral gespeichert oder archiviert. Die Ausstellung von Nachweisen obliegt der Bildungseinrichtung, auf die die NBP keinerlei Einfluss nimmt und auch nicht nehmen kann. Über die NBP kann lediglich die Authentizität und Integrität eines von der Bildungseinrichtung ausgestellten Nachweises mittels digitaler Signatur bestätigt werden.

Zertifikatsstellen als Vertrauensanker

Grundlage für einen sicheren Umgang mit Nachweisen ist eine Struktur, der alle Beteiligten vertrauen können: Bevor Bildungseinrichtungen als unterschreibende Stellen ein Zertifikat erhalten, mit dem ihre Unterschrift bestätigt wird, muss sichergestellt werden, dass sie zur Unterschrift berechtigt sind. Dafür müssen sie sich gegenüber der Registrierungsstelle (RA) authentifizieren. Die RA prüft, ob die unterschreibende Stelle die entsprechenden Nachweise unterzeichnen darf. Falls ja, wird die Zertifikatsstelle (CA) darüber in Kenntnis gesetzt. Diese stellt ein Zertifikat an die unterschreibende Stelle aus. CAs bilden in diesem Prozess den zentralen „Vertrauensanker“ (trust anchor), da sie bestätigen, dass digitale Unterschriften von einer vertrauenswürdigen Stelle kommen. Das Zertifikat der CA ermöglicht Bildungseinrichtungen die Signatur von Nachweisen. Diese Zertifikate sind technischer und nicht fachlicher oder inhaltlicher Natur, wie jene, die eine Bildungseinrichtung über die Leistung eines Lernenden selbst ausstellt. Die Bildungseinrichtung wird durch diesen Prozess lediglich befähigt, Nachweise zu signieren, um diese schließlich an die Lernenden zu übermitteln. 

Formale Kriterien statt zentraler Stelle

Es gibt in Deutschland noch kein zentrales Bildungsinstitutionsregister mit dem sich im Zusammenspiel mit einer Registrierungsstelle eine Zuordnung von Institution und deren Ausstellungsberechtigten herstellen lässt. Diese Informationen liegen in den Bundesländern oder teilweise nur regional vor. Vor diesem Hintergrund kann auch im Rahmen der NBP keine zentrale Stelle geschaffen werden. Aus diesem Grund sind die RAs bzw. die Autorisierungsstellen dezentral konzipiert. Wichtig ist bei der Prüfung, dass nur formale Kriterien und keine Kriterien in Richtung von Qualitätsstandards definiert werden. 

Weitere Informationen 

- Alle Kernfunktionalitäten der NBP in der Übersicht: Nationale Bildungsplattform

- Häufig gestellte FAQ - Fragen und Antworten

- Sie möchten technische Komponenten der NBP mitgestalten? Dann engagieren Sie sich in unseren Fachgruppen: Fachgruppen und weitere Austauschformate

02.12.2022. Wir verstehen die Nationale Bildungsplattform (NBP) als ein Gemeinschaftsprojekt. Deshalb rufen wir auf – Akteurinnen und Akteure aus allen Bildungsbereichen, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft – die Vernetzungsinfrastruktur und den Digitalen Bildungsraum in unseren thematischen Fachgruppen mitzugestalten.

Wie kann ich mich einbringen?

1. Mitarbeit in Fachgruppen

Damit die NBP ein Erfolg für alle Nutzerinnen und Nutzer werden kann, müssen laufend  viele wichtige Fragen bearbeitet werden. Denn: Für den Aufbau der digitalen Vernetzungsinfrastruktur braucht es gute technische sowie organisatorische Lösungen. Deshalb wurden thematische Fachgruppen ins Leben gerufen. Hier tauschen sich Vertreterinnen und Vertretern sämtlicher Bildungsbereiche kontinuierlich zu den wichtigsten Entwicklungen an der NBP aus. 

Folgende Fachgruppen sind offen für neue Mitglieder mit ausgewiesener Fachkenntnis:

- Fachgruppe Digitale Nachweise
- Fachgruppe Datenraum, Bildungsangebote & Suche
- Fachgruppe Digitale Ablage, Wallet und Connector
- Fachgruppe Digitale Identitäten
- Fachgruppe Datenschutz, Datensicherheit und Nutzerselbstsouveränität

Wir freuen uns über Ihren Kontakt und Nominierungen an bildungsraum@vdivde-it.de

2. Diskussion auf Veranstaltungen

Wir stellen die NBP und ihren aktuellen Entwicklungsstand fortwährend auf Bildungsveranstaltungen vor. Auch hier freuen wir uns über Input und einen offenen Diskurs.

Hier geht es zu unserem Terminkalender.

Bisher wurde die NBP unter anderem bei Veranstaltungen, wie der re:publica, dem University Future Festival, der Konferenz Bildung Digitalisierung oder dem OERcamp, vorgestellt und in Workshops diskutiert.

Sie planen auch eine Konferenz oder Veranstaltung zum Thema und möchten die NBP dort vorstellen lassen? Dann melden Sie sich bei uns unter bildungsraum@vdivde-it.de

Ein Blick hinter die Kulissen

Das BMBF etabliert einen mehrstufigen Stakeholder-Prozess, der die Entwicklung der NBP sowie die Ausgestaltung des Digitalen Bildungsraums über die gesamte Laufzeit des Vorhabens begleitet.

Unter anderem wird ein Strategiekreis eingerichtet, der bei strategischen Entscheidungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zur Etablierung des Digitalen Bildungsraums einbezogen wird. Auf der operativen Ebene richtet das BMBF einen Arbeitskreis ein, der über innovative Strukturen und Aufgaben der Vernetzungsinfrastruktur Bildung diskutiert.

Daneben kommuniziert das Projektbüro der Nationalen Bildungsplattform laufend über die aktuellen Entwicklungen:

- Einige Antworten auf häufig gestellte Fragen sind in unseren FAQ zu finden, die wir regelmäßig erweitern.
- Die einzelnen Komponenten der Vernetzungsinfrastruktur sind hier.
- Hier finden Sie Aktuelles, Ausschreibungen und Bekanntmachungen rund um die NBP.
- Einen Überblick über das Vorhaben kann sich neben den Informationen auf der Website im Blog des Hochschulforums Digitalisierung verschafft werden.

- Coming soon: Source Code der NBP und weitere Informationen zum ersten Release


30.11.2022. Die ersten Entwickler starten mit der Planung und Programmierung der digitalen Ablage. Damit ist der zweite Miniwettbewerb abgeschlossen. Im Rahmen eines europaweiten „Dynamischen Beschaffungssystems“ (DBS) werden unterschiedliche Entwicklungsleistungen für den agilen Aufbau der Nationalen Bildungsplattform – verstanden als Digitale Vernetzungsinfrastruktur – ausgeschrieben.

Der zweite Miniwettbewerb stand ganz im Zeichen des Aufbaus der Basisinfrastruktur für die Ablage sowie den Aus- und Aufbau der Basisapp und des Basisconnectors.

Wir sprachen mit dem Product Owner, was bei der technischen Komponente im Detail geplant ist:

Wozu braucht es die Ablage?

Als Vernetzungsinfrastruktur wird die Nationale Bildungsplattform selbst keine Daten von Nutzenden persistent speichern. Darüber hinaus soll zwischen Nutzenden, der Vernetzungsinfrastruktur und angeschlossenen Drittanbietern (Service Provider, SP) eine sichere Verbindung zur Datenkommunikation aufgebaut werden. Damit ist eine gesonderte Komponente für die Speicherung dieser Daten und eine Technologie für die sichere Übertragung der Daten notwendig. Diese Komponente ist die sogenannte Ablage.

Eine digitale Ablage ist im Allgemeinen eine Software, die es dem Eigentümer der Ablage ermöglicht, kryptografische Schlüssel, Geheimnisse und andere sensible private Daten zu generieren, zu speichern, zu verwalten, zu teilen und zu schützen. Die Ablage wird direkt auf dem Endgerät des Nutzenden installiert. Für die sichere Datenkommunikation wird zusätzlich eine Technologie notwendig, die den Kontakt und die Kommunikation zwischen der Ablage-App und der Vernetzungsinfrastruktur verwaltet und regelt. Ein Backbone / Broker soll dafür sorgen, dass die Datenkommunikation nur dann stattfindet, wenn sie auch wirklich von allen Beteiligten freigegeben wurde.

Was hat es mit dem Backbone und dem Connector auf sich?

Der Backbone ist die zentrale Kommunikationskomponente, die Nachrichten zwischen Ablage, Vernetzungsinfrastruktur und angeschlossenen Service Providern weiterleitet, ohne Zugriff auf die Daten zu haben. Nutzende schließen sich an den Backbone mit ihrer Ablage-App an. Service Provider (darunter auch die NBP) brauchen für den Anschluss an den Backbone eine gesonderte Software-Komponente, den Connector. Der Connector wird direkt in der IT des Service Providers betrieben. Damit ist eine echte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zwischen den Ablagen und den Connectoren möglich. Alle drei Komponenten (Ablage-App, Backbone, Connector) werden als Open-Source Code veröffentlicht.

Welche Anforderungen muss die Ablage erfüllen?

Die Architektur der Ablage-App ist grundsätzlich offen hinsichtlich der Art der abzulegenden Daten. Bestimmte Dateiformate werden in der Darstellung und in den Möglichkeiten der Weiterverarbeitung besonders unterstützt.

Datenschutz und Datensparsamkeit sind uns wichtig: Daher gibt es keine Möglichkeit eines Rückschlusses von der Ablage-App auf das jeweilige Endgerät. Die Ablage-App darf nicht in Verbindung mit einer Identifikationsnummer (beispielsweise die Mobilfunknummer, IMEI o.ä.) des Endgeräts betrieben werden.

Die Ende-zu-Ende-verschlüsselte Übermittlung der Daten zwischen Sendenden (Ablage App, Connector) und Empfangenden (Ablage App, Connector) erfolgt über den Backbone / Broker (beinhaltet auch Push-Kommunikation).

Es soll zudem möglich sein, die Daten auf mehreren NBP-Ablage-Apps auf unterschiedlichen Endgeräten synchron zu halten. Dafür muss die Ablage-App auch auf unterschiedlichen Betriebssystemen lauffähig sein (iOS, Android, Linux, Windows, MacOS). Ein verschlüsseltes Backup der Daten der Ablage-App soll möglich sein. Der Connector muss eine Schnittstelle für die Anbindung von Backendsystemen der Service Provider anbieten.

Der Nutzer oder die Nutzerin soll zudem in der Lage sein, über jede Art der Datendistribution an einen Service Provider (SP) eine Übersicht zu bekommen und von dort auch Grundrechte der DSGVO wahrzunehmen (Auskunft, Löschung).

Was sind die nächsten Schritte auf dem Weg zum Ziel?

Um die DSGVO-Funktionen umzusetzen, muss der Backbone noch an einen Zeitstempelserver angebunden werden. Dann können technische Nachrichten mit entsprechenden Zeitstempeln versehen werden. Der Backbone wird aktuell auf die IT-Infrastruktur der Nationalen Bildungsplattform eingerichtet und in den nächsten Wochen für Service Provider und Endnutzende zur technischen Erprobung mit Testdaten verfügbar gemacht.

 

Informationen zum „Dynamischen Beschaffungssystem“ (DBS)

Das BMBF nutzt für die Beauftragung von Entwicklungsleistungen zum Aufbau zentraler Komponenten der NBP als Vernetzungsinfrastruktur ein sogenanntes „Dynamisches Beschaffungssystem“ (DBS). Das DBS schafft die Voraussetzungen für die Flexibilität und Wirtschaftlichkeit, die bei der Beschaffung und zeitgemäßen Umsetzung komplexer IT-Projekte nötig sind.

Im Rahmen von Einzelwettbewerben können die jeweils geeignetsten Anbieter identifiziert werden. Durch die niedrige Teilnahmeschwelle werden gerade auch flexible Entwicklungsteams aus kleinen und mittleren Unternehmen angesprochen. Die positiven Erfahrungen mit dem DBS im Rahmen von IT-Beschaffungen im europäischen Ausland (z. B. Niederlande, Baltikum) zeigen, dass das DBS eine innovative, gleichzeitig aber auch schon erprobte Alternative zu bestehenden Vergabeverfahren ist.

Auch der weitere Aufbau der Digitalen Vernetzungsinfrastruktur Bildung erfolgt über Miniwettbewerbe im Rahmen des DBS. Die fortlaufende Teilnahme ist weiterhin möglich unter https://europa.eu/!xq8YFP.

Weitere Informationen

Link zum Teilnahmewettbewerb im Zuge der Ausschreibung: https://europa.eu/!xq8YFP

Detaillierte Informationen zu den geplanten technischen Komponenten: https://www.bildungsraum.de/display/DBR/Nationale+Bildungsplattform


02.11.2022. Im Rahmen der Fördermaßnahme werden auch Forschungs- und Entwicklungsprojekte unterstützt, die Lehr- und Lernangebote entwickeln und kompatibel für die Nationale Bildungsplattform etablieren. Die Konzeptionsphase ist nun abgeschlossen. 38 Projekte starten in die zweite Förderrunde, die zweijährige Umsetzungsphase, und validieren die Anschlussfähigkeit an den Plattformprototypen. Mit den Fachtagen Digitaler Bildungsraum gibt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den offiziellen Startschuss für die nächste Phase und treibt die Vernetzung für die Entwicklung der Nationalen Bildungsplattform voran.

Folgende Veranstaltungen stehen bereits fest:

- Auftaktveranstaltung mit den Förderprojekten der Umsetzungsphase: 
15. November 2022 von 13:00 bis 17:00 Uhr

- Fachgruppentreffen „Digitale Nachweise“:
11. November 2022 von 09:00 bis 11:00 Uhr

- Fachgruppentreffen „Datenraum, Bildungsangebote & Suche“:
23. November 2022 von 09:00 bis 11:00 Uhr

Förderprojekte miteinander vernetzen

Nach der Zwischenevaluation gehen 38 Projekte in eine zweijährige Umsetzungsphase. Mit einem Kick-off schafft das BMBF Transparenz zum Stand der Entwicklungen und gibt einen Ausblick auf die anstehende Förderphase. Die Auftaktveranstaltung bietet den Förderprojekten die Gelegenheit, die Projektbegleitung seitens des Projektträgers kennenzulernen und sich mit anderen Projekten zu vernetzen. Darüber hinaus haben die Projekte die Möglichkeit, sich über den aktuellen Entwicklungsstand der Nationalen Bildungsplattform zu informieren und sich und ihr eigenes Vorhaben vorzustellen.

Fachlichen Austausch fördern

Um einen kontinuierlichen Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern sämtlicher Bildungsbereiche zu Kernelementen der Digitalen Vernetzungsinfrastruktur Bildung zu gewährleisten, wurden und werden thematische Fachgruppen ins Leben gerufen. Diese tragen mit ihrer Expertise dazu bei, technischen und organisatorischen Herausforderungen bei der Entwicklung der Nationalen Bildungsplattform als Vernetzungsinfrastruktur kompetent zu begegnen. Im Rahmen der Fachtage finden Fachgruppesitzungen zu den Themen „Digitale Nachweise“ sowie „Datenraum, Bildungsangebote & Suche“ statt, in denen gemeinsam Ideen zur Entwicklung der einzelnen Komponenten der Vernetzungsinfrastruktur entwickelt werden.

Weitere Informationen

Weitere Formate zur Mitgestaltung auf unterschiedlichen Ebenen, die auch der interessierten Fachöffentlichkeit offenstehen, sind in Planung und werden in den kommenden Monaten umgesetzt. Bereits zu Beginn des nächsten Jahres streben wir eine Vernetzung mit und zwischen Projekten im Ökosystem der digital-gestützten Bildung an. Informationen folgen zeitnah.

Eine Übersicht der aktuellen Förderprojekte in der Umsetzungsphase

Informationen zu den einzelnen Fachgruppen


03.11.2022. Zur begleitenden Erfolgskontrolle des laufenden Aufbaus der Nationalen Bildungsplattform wurde diese Woche die Ausschreibung für eine externe begleitende Evaluation gestartet. Die Evaluation hat den Zweck, die Zielerreichung, Wirkungen und die Wirtschaftlichkeit der geplanten Vernetzungsinfrastruktur fachlich zu beurteilen und auf Bedarfe und Möglichkeiten des Um- bzw. Nachsteuerns hinzuweisen.

Nähere Informationen zur Ausschreibung finden sich auf der Vergabeplattform des Bundes.

Weitere Informationen

Ausschreibung auf der Vergabeplattform des Bundes (evergabe-online.de)