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Blog-Eintrag vom März, 2023

AMSEL2 im Interview

30.03.2023. Diese Woche für Sie im Interview:

Das Förderprojekt AMSEL2 – Standardschnittstellen für intelligente verbundene Lernmanagementsysteme. Unsere Fragen beantwortete Gerald Weith, Produktmanager Lizenzmanagement-Plattform und Projektleiter NBP, bettermarks GmbH.

Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten in dem Fachgebiet ab?

Im Projekt AMSEL2 entwickeln wir eine eigenständige und Open-Source-basierte Lizenzmanagement-Plattform, die von jedem Anbieter innerhalb der NBP eingesetzt werden kann. Auf der Plattform können Lizenzen auf verschiedenen Hierarchie-Ebenen, etwa für Schüler und deren Familien, Lehrer, Schulen und anderen Bildungsorganisationsstrukturen, vergeben und abgefragt werden.

Für die Entwicklung eines Lizenz-Management-Systems greifen wir bei bettermarks als Verbundkoordinator im Projekt auf einen großen Erfahrungsschatz zurück. Für unser Produkt haben wir bereits Lizenzen sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich in verschiedenen Regionen und Ländern ausgestellt und erfüllen daher alle Anforderungen in den Bereichen Skalierbarkeit, Verfügbarkeit und Datenschutz und beachten die Best Practices der Cybersicherheit.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Projekt?

Die größte Herausforderung besteht darin, einen einfachen, skalierbaren und voll funktionsfähigen Service zu schaffen. Dabei muss das Grundmodell leicht und hochadaptiv auf unterschiedliche Lizenzmodelle der Anbieter reagieren. Hier spielen verschiedenen Fragen eine Rolle: Für welche Aufgaben ist das Lizenzmanagement, für welche Aufgaben ein Shop zuständig und wie sehen die Schnittstellen dazwischen aus? Welche Technologien werden verwendet? Gleichzeitig müssen alle Standards, Vorschriften und bewährten Verfahren in Bezug auf Datenschutz und Sicherheit im Allgemeinen eingehalten werden.

Fachlich liegt eine große Herausforderung außerdem darin, die konkreten Probleme in unseren Projekten auf eine einzige Lizenzlösung zu abstrahieren, die dann in den unterschiedlichsten Umgebungen funktioniert. In der IT-Welt sagen wir dazu, dass wir eine agnostische Lösung finden müssen.

Vor allem aber braucht es einen breiten Konsens innerhalb der Gemeinschaft für innovative Bildungstechnologien, die sogenannte EdTech-Gemeinschaft, für die das System gedacht ist. Diesen Konsens zu erreichen und in einem einsatzfähigen, wartbaren, skalierbaren und sicheren Format zu liefern, ist die größte Herausforderung.

Was war Ihr bisher größtes Erfolgserlebnis seit Beginn des Projekts?

Wie bei jedem Softwareprodukt war es auch hier ein großer Moment, als wir im Februar 2023 das erste Mal ein Stück laufende Software vorliegen hatten. Wir konnten sehen, dass alle logischen Überlegungen, mit denen wir uns vorab beschäftigt hatten, wirklich funktionieren. Das macht natürlich auch stolz und motiviert das Team.

Und was motiviert Sie, wenn es mit dem Projekt gerade nicht so richtig vorangeht?

Uns motiviert die Vision, ein Standard-Lizenzmanagement-System in Open Source zur Verfügung zu stellen, um es den EdTech-Anbietern zu erleichtern, ihre eigenen Produkte zu lizensieren. Hier würden wir eine große Barriere abbauen und somit wesentliche Erleichterung schaffen. 


Foto: Gerald Weith, Produktmanager Lizenzmanagement-Plattform und Projektleiter NBP bettermarks GmbH

Fotonachweis: Gerald Weith (privat)


Weitere Informationen zum Projekt:

Projektbeschreibung AMSEL2: Standardschnittstellen für intelligent verbundene Lernmanagementsysteme

Website Verbundkoordinator bettermarks


17.03.2023. Anfang Februar 2023 sind Kienbaum, das mmb Institut und ifib consult mit ihrer Arbeit zur begleitenden Evaluation der Nationalen Bildungsplattform (NBP) – verstanden als Digitale Vernetzungsinfrastruktur – gestartet. Hierzu fand am 10. März 2023 eine Informationsveranstaltung sowie ein Auftaktworkshop mit Vertreterinnen und Vertreter der begleitenden Evaluation sowie Mitarbeitenden aus der Projektgruppe des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Projektbüro der NBP statt.

Das Team startete am Vormittag mit einer digitalen Informationsveranstaltung. Neben dem Onboarding zur Arbeitsweise und zentralen Dokumenten gaben Projektgruppe und Projektbüro Impulse und Inputs zum aktuellen Projektstatus. Außerdem wurde über die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten im Rahmen der NBP allgemein sowie konkret anhand des Ziel 3 Projektes BIRD berichtet. Am Nachmittag trafen sich die Beteiligten im BMBF zu einem hybriden Auftaktworkshop. Hier wurden Evaluationskonzept und Kommunikationsstrukturen diskutiert und konkretisiert.

Die begleitende Evaluation ist als Erfolgskontrolle des laufenden Aufbaus der Vernetzungsinfrastruktur auf die folgenden drei Jahre angelegt. Diese führen die Partner des Evaluations-Konsortiums gleichberechtigt durch. Sie prüfen unter anderem, ob das Projekt wirtschaftlich arbeitet, die Ziele der NBP erreicht werden und welchen Einfluss die Vernetzungsinfrastruktur auf die individuellen Bildungspfade unterschiedlicher Gruppen von Lernenden hat. Außerdem bewertet es die NBP als Produkt und kann auf Um- und Nachsteuerungsbedarfe hinweisen.

Fotonachweis: Corinne Büching | VDI/VDE Innovation + Technik GmbH
Weiterführende Links:

- www.kienbaum.com/de/

- www.mmb-institut.de/

- www.ifib-consult.de

EDUvision-2021-2 im Interview

23.03.2023. Diese Woche für Sie im Interview:

Das Förderprojekt EDUvision-2021-2 - Gemeinsam interaktive E-Learning Kurse produzieren und vermarkten. Unsere Fragen beantwortete Madeleine Wolf, Geschäftsführerin der visionYOU GmbH.

Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten in dem Fachgebiet ab?

Wir entwickeln einen digitalen Lernort, den sogenannten Learning Experience Hub, der alle Bildungsakteure zusammenbringt. Im Hub können interaktive E-Learning Kursen medienbruchfrei an einem Ort sowohl produziert als auch vermarktet werden. Dadurch lässt sich der gesamte E-Learning Zyklus abbilden und nachverfolgen. Besonders ist weiterhin, dass wir zeitgleich Bildungsinstitutionen, KMUs und Content Creator ansprechen. Inhaltlich legen wir den Fokus auf Themen rund um die digitale Transformation.

Seit wann gibt es das Projekt und wie haben Sie gestartet?

Im Jahr 2021 sind wir mit unserer Bildungsplattform bildungsfreaks.de gestartet. Wir haben damals schnell einen Prototyp eingesetzt, um zu verstehen, welche Anforderungen Lehrende und Lernende an Online-Bildungsangebote in Bezug auf Format, Themen, Technologien und Features stellen. Seitdem konnten wir viele Erkenntnisse sammeln, mussten aber auch feststellen, dass die Anforderungen von Politik und Gesellschaft stetig im Wandel sind.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Projekt?

Zum einen erschweren föderale und uneinheitliche Strukturen, kommunale Zuständigkeiten sowie individuelle Verantwortlichkeiten die flächendeckende Implementierung von Bildungsinnovationen. Zum anderen sind die sehr hohen Datenschutzanforderungen, sehr sensible Nutzergruppen im Schulwesen, fehlende gute und verlässliche technologische Alternativen und ausbleibende Empfehlungen auf politischer Ebene ein Problem. Das macht es allen Akteuren im Bildungsbereich unendlich schwer. Meine Erfahrung zeigt: Auf der einen Seite können Teenager heute via TikTok Drogen per Klick bestellen, veröffentlichen bei Instagram ihr Privatleben oder teilen via Snapchat unwissentlich mit jedermann ihren Standort. Auf der anderen Seite verweigern sich Lehrkräfte, digitale Bildungsmaterialien zur Datenschutz-Sensibilisierung und Aufklärung zu verwenden, weil sie aus Datenschutzgründen keine E-Mailadresse hinterlassen wollen oder dürfen.

Was war Ihr bisher größtes Erfolgserlebnis seit Beginn des Projektes?

Unser größtes Erfolgserlebnis im Projekt war bisher der Zulauf auf die vier interaktiven Selbstlernangebote zum 100. Geburtstag von Sophie Scholl. Diese Module und die dazugehörigen Handreichungen für Lehrkräfte sind bis heute extrem beliebt. Das spannende dabei: Die Sophie Scholl Module erfreuen sich auch internationaler Beliebtheit.

Was planen Sie in dem Projekt für die Zukunft?

Unser Ziel ist es, hochwertige digitale Bildungsangebote medienbruchfrei, barrierearm und rechtssicher produzieren und vermarkten zu können. Dabei soll das Lernen attraktiver, zugänglicher und gerechter werden. Für faires lebenslanges Lernen.

Was erwarten Sie von der NBP?

Wir erwarten technologische Verlässlichkeit, Planbarkeit und agiles Innovationsmanagement. Wir wünschen uns eine schnelle und kooperative Umsetzung – nah am Verbraucher, der Wissenschaft und Wirtschaft. Darüber hinaus erwarten wir, dass auch kostenpflichtiger Content einfach und effizient über einen digitalen Bildungsraum abgewickelt werden kann. Wir hoffen darauf, einfacheren Zugang zu Forschungsgruppen in unserem Zielgruppensegment zu erhalten und so durch bessere Forschung unter Realbedingungen mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland zu erlangen.


Foto: Madeleine Wolf, Geschäftsführerin der visionYOU GmbH

Fotonachweis: visionYOU GmbH


Weitere Informationen zum Projekt:

- Projektbeschreibung EDUvision-2021-2

- Website: bildungsfreaks.de

 

LIKE2 im Interview

16.03.2023. Diese Woche für Sie im Interview:

Das Förderprojekt LIKE2 - Interaktiv und kollaborativ in den E-Commerce einsteigen. Unsere Fragen beantwortete Prof. Dr. Jana-Kristin Prigge, Leiterin der Forschungsgruppe Digital Marketing & E-Commerce Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten in dem Fachgebiet ab?

LIKE ist eine onlinebasierte Lernplattform für interaktive und kollaborative E-Commerce-Trainings. Zum einen können die Lerninhalte von LIKE in Lernmanagementsysteme, wie etwa Moodle, integriert, zum anderen die erworbenen Lernnachweise in die Nationale Bildungsplattform (NBP) importiert werden.

Das Besondere: LIKE bietet Lernenden und Lehrenden im privaten und beruflichen Kontext interaktive Bildungsangebote zu E-Commerce-Themen. Darunter zum Beispiel Digitales Marketing, Webshop-und Websitedesign sowie Datenanalyse und -schutz. Die Inhalte werden durch Videos, Quizzes und personalisierbare Angebote im Kursbereich vermittelt. Daneben gibt es den Trainingsbereich, in dem die Lernenden ihr Wissen direkt anwenden und beispielsweise einen Webshop bauen können.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Projekt?

Eine zentrale Herausforderung ist natürlich, die vielen geplanten und komplexen Inhalte so nutzerfreundlich wie möglich abzubilden. Ziel ist immer, dass ein echter Mehrwert für die Nutzenden von LIKE entsteht. Im Idealfall können wir nach Abschluss der laufenden Projektphase bereits eine substanzielle Anzahl an Lehrenden und Lernenden an den Inhalten und Trainings von LIKE teilhaben lassen. Außerdem hoffen wir weiterhin auf eine gut funktionierende Anbindung an und Integration in die NBP. Insbesondere auch, falls sich im Laufe der Entwicklungen dort technische Standards verändern sollten.

Was war Ihr bisher größtes Erfolgserlebnis seit Beginn des Projektes?

Ganz klar: Die Zusammenarbeit im Team. Innerhalb kürzester Zeit, also in der erste Förderperiode, konnten wir die komplexe technische Anbindung sehr gut und zügig erreichen und daneben auch die inhaltlichen Themen voranbringen. Alle im Team arbeiten extrem lösungsorientiert und unterstützend – das ist toll.

Was erwarten Sie von einem digitalen Bildungsraum und der NBP?

Wir erhoffen uns – wie auch schon in der ersten Projektphase erfolgt – einen regen Austausch sowohl mit der NBP als auch mit den anderen assoziierten Projektteilnehmern. Hierdurch konnten wir schon in der Konzeptionsphase sehr hilfreiche Informationen zur technischen Umsetzung, aber auch zu allgemeinen Bildungsherausforderungen erhalten.


Foto: Prof. Dr. Jana-Kristin Prigge, Leiterin der Forschungsgruppe Digital Marketing & E-Commerce Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Fotonachweis: Prof. Dr. Jana-Kristin Prigge


Weitere Informationen zum Projekt:

- Projektbeschreibung LIKE2: Interaktiv und kollaborativ in den E-Commerce einsteigen

- Projektvorstellung auf der Website der Uni Würzburg


HPI4NBP2 im Interview

09.03.2023. Diese Woche für Sie im Interview:

Das Förderprojekt HPI4NBP2 – Einheitliches Metadatenaustauschformat für MOOC-Angebote. Unsere Fragen beantwortete Dr. Max Thomas, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH (HPI).

Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten in dem Fachgebiet ab?

Die Plattform openHPI und die davon abgeleiteten Plattformen (beispielsweise OpenWHO, KI-Campus, eGov-Campus) bieten eines der umfangreichsten kostenfreien Onlinekurs-Angebote für zahlreiche Teilnehmende in Deutschland, auch als MOOC-Angebote bekannt. Um unser Kursangebot weiterzuverbreiten, haben wir ein einheitliches Metadatenaustauschformat entwickelt. Diese wird bereits von der Plattform MOOChub – einem Zusammenschluss verschiedener MOOC-Portale – und anderen Partnern verwendet. Das Metadatenformat vom De-facto-Standard zu einem festen Standard für den Austausch von Kursdaten zu etablieren, ist für uns ein zentrales Anliegen. Denn nur so können anbieterübergreifende Kurskataloge leicht aufgebaut werden, was das große Ziel unseres Projektes ist.

Seit wann gibt es das Projekt und wie haben Sie gestartet?

openHPI gibt es bereits seit 2012. Schon die ersten Kurse hatte über 10.000 Teilnehmende. Über die Jahre entstanden dann die weiteren Plattformen rund um openHPI. Mit Fokus auf die NBP arbeiten wir seit der ersten Projektphase, die im Oktober 2021 startete. Dabei haben wir bereits eine prototypische Anbindung an die damaligen Schnittstellen realisieren können. Daneben haben wir uns an der Evaluierung und Konzeptionierung der anderen Projektbestandteile beteiligt.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Projekt?

Die größten Herausforderungen sehen wir beim gemeinsamen, standardisierten Vorgehen – insbesondere im europäischen Rahmen. Es gibt sehr viele verschiedene interessierte Kreise. Zum Teil arbeiten diese Stakeholder parallel, ohne zu wissen, dass andere Gruppen sich mit dem gleichen Thema beschäftigen. Alle diese Gruppen zusammenzubringen, ihre Vernetzung innerhalb der Gruppen und untereinander zu verstehen und dann noch eine gemeinsame Basis zu finden, ist aktuell die größte Herausforderung.

Was war Ihr bisher größtes Erfolgserlebnis seit Beginn des Projektes?

Die Vernetzung mit vielen verschiedenen Gruppen, die sich mit der Standardisierung von Metadatenformaten beschäftigen, läuft sehr gut. Besonders, dass weitere Partner auf unser bestehendes Format aufsetzten, ist ein großer Erfolg.

Was motiviert Sie, wenn es mit dem Projekt gerade nicht so richtig vorangeht?

Dass sich immer wieder neue Anknüpfungspunkte finden lassen. Es gibt immer wieder Hinweise auf weitere Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner oder Projekte, die mit unserem Überschneidungen haben. Auch wenn es kurz langsamer vorangeht, weiß man, dass der nächste Schub für das Projekt nur ein Meeting entfernt ist.


Foto: Dr. Max Thomas, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH (HPI)

Fotonachweis: Robert Conrad, HPI   


Weitere Informationen zum Projekt:

- Projektbeschreibung HPI4NBP2
- Metadatenaustauschformat für Kursdaten:


MIL2 im Interview

02.03.2023. Diese Woche für Sie im Interview:

Das Förderprojekt MIL2 – Mehrsprachiges und interkulturelles Lernen. Unsere Fragen beantworteten JProf. Dr. Lukas Eibensteiner von der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Prof. Dr. Claudia Schlaak von der Universität Kassel.

Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten in dem Fachgebiet ab?

Lukas Eibensteiner: Unser Ziel im Projekt „Mehrsprachiges und Interkulturelles Lernen“ (MIL) ist es, eine digitale Lernumgebung für mehrsprachige und interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, die sich durch die Nutzenden kollaborativ und eigendynamisch weiterentwickelt. Sie richtet sich an Lernende in den Bereichen Hochschule, Schule, Berufsbildung sowie berufliche Weiterbildung. Ziel ist es, den spielerischen Lernansatz (den sogenannten Scimification-/Edufication-Ansatz) zu entwickeln, zu testen und anschließend auf der Plattform als festen Bestandteil zu integrieren. Einen derartigen interaktiven Lernbereich für mehrsprachige und interkulturelle Kompetenzen gibt es in dieser Form für das deutsche Bildungssystem noch nicht. Vor allem die digitale Umsetzung ermöglicht eine zeit- und ortsunabhängige Nutzung, wodurch wir uns eine starke Beteiligung über die universitäre Ausbildung hinaus erhoffen.

Seit wann gibt es das Projekt und wie haben Sie gestartet?

Claudia Schlaak: Das Projekt MIL als solches gibt es seit Frühling 2021. Es hat sich allerdings aus bereits bestehenden und etablierten Projekten entwickelt. So baut es auf der einen Seite auf der bereits bestehenden Lernplattform Glocal Campus auf. Hierbei handelt es sich um einen seit langem etablierten Verbund für nationale und internationale Lehr- und Forschungskooperationen, vor allem im Bereich der Interkulturellen Wirtschaftskommunikation rund um Prof. Bolten. Auf der anderen Seite gab es bereits mehrere Projekte im Bereich des mehrsprachigen Lernens, die insbesondere den schulischen und universitären Kontext seitens der romanistischen Fremdsprachendidaktik betrafen (zum Beispiel das Projekt Mehrsprachigkeit und Zielsprachliche Kompetenz).

MIL denkt nun beide Perspektiven zusammen und möchte interkulturelles und mehrsprachiges Lernen mithilfe eines virtuellen Lernbereichs bündeln, im Lehrplan verankern und dabei die Zielgruppe über schulische und universitäre Kontexte hinaus erweitern. Hierbei sollen auch innovative Technologien und neue didaktische Ansätze – wie der o.g. Scimification-/Edufication-Ansatz – aufgegriffen werden.

Was motiviert Sie, wenn es mit dem Projekt gerade nicht so richtig vorangeht?

Claudia Schlaak: Die Erfolge aus bereits durchgeführten wissenschaftlichen Studien und Kooperationen in diesem Forschungs- und Entwicklungsfeld sind besonders motivierend. Es ist beispielsweise faszinierend zu sehen, wenn Lernende durch einen mehrsprachigen beziehungsweise interkulturellen Ansatz Fortschritte beim Lernen einer Fremdsprache erzielen oder in interkulturellen Kommunikationssituationen passend handeln.

Was planen Sie in dem Projekt für die Zukunft?

Lukas Eibensteiner: Aktuell testen wir die spielerisch-kollaborativen Lehr- und Lernformate in ausgewählten Lehrveranstaltungen der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Universität Kassel. Eine Ausweitung auf andere Universitäten sowie auf den schulischen und wirtschaftlichen Bereich soll kontinuierlich stattfinden.

Daneben verbessern und entwickeln wir die entsprechenden Formate sowie die daraus entstehenden Produkte laufend weiter. Zurzeit konzipieren wir beispielsweise mehrerer virtuelle Educational Escape Rooms, interkulturelle Planspiele und 360-Grad-Anwendungen, die in mehreren Sprachen bearbeitet werden können – darunter Englisch, Deutsch, Spanisch und Französisch. Inwiefern diese Materialien oder Anwendungen tatsächlich das mehrsprachige und interkulturelle Lernen verbessern, wird sich anhand empirischer Studien zeigen, die wir gerade konzipieren.


Weitere Informationen zum Projekt:

- Projektbeschreibung MIL2

- Pressemitteilung zum Projekt | 15.02.2022 | PDF

- Übersicht zum Projekt MIL2 (PDF) 


Fotos 

Prof. Dr. Lukas Eibensteiner, Juniorprofessor für die Didaktik der romanischen Schulsprachen an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Fotonachweis: Anne Günther (Universität Jena)

Prof. Dr. Claudia Schlaak, Fachgebietsleitung Fremdsprachenlehr- und -lernforschung: Didaktik des Französischen und Spanischen an der Universität Kassel. Fotonachweis: Rainer Christian Kurzeder