Die Digitalisierung verändert die Art, wie wir Lerninhalte erstellen, nutzen und mit anderen teilen. Haben wir früher hauptsächlich Lehrbücher, Arbeitshefte und Präsentationen verwendet, können wir nun unterschiedlichste Inhalte mithilfe unzähliger online verfügbarer Werkzeuge erstellen und teilen. Vorhandene Materialien werden gesucht und für eigene Zielgruppen und eigene Lehr-/Lernkontexte angepasst. Dabei entsteht eine große Menge nutzergenerierter Materialien. Immer häufiger werden offene Lizenzen verwendet und es entstehen Open Educational Resources (OER), offene Bildungsinhalte, die das Teilen, Kooperieren und Wiederverwenden nutzergenerierter Materialien rechtssicherer gestalten. 

Unserer Gesellschaft fehlt für die Verwaltung solcher Materialien ein Äquivalent zum Bibliothekssystem. Damit Wissen frei zugänglich wird, haben wir für wissenschaftliche Publikationen Open-Access-Lösungen geschaffen und Finanzierungsmodelle umgekehrt, die die Kosten auf die Produktionsseite verlagern. Für Lerninhalte beginnt dieser Prozess gerade erst.

Auf Grundlage von Open-Access-Modellen können zusätzliche technische Services in eine Bildungsinfrastruktur integriert werden. Expert*innen empfehlen beispielsweise: Digitale Kataloge für Quellen und Inhalte, Metadatengenerierung, (Metadaten-) Qualitätskontrollen, Statistikservices und vieles mehr.

Im Verbundprojekt JOINTLY haben Bildungs- und IT-Fachleute unter anderem Prototypen und Architekturvorschläge für die Erstellung, Verbreitung, Verwaltung und Nutzung von Lerninhalten und Kompetenzen/Curricula entwickelt. Das Vorhaben BOERD soll diese Architekturteile ausarbeiten und in die Nationale Bildungsplattform integrieren, sodass ein leichter Zugang zu OER möglich wird. Zudem wird ein auf Plug-Ins basierendes Infrastrukturkonzept vorgeschlagen und ein Plug-In für die bestehende Lernplattform Moodle entwickelt.

Mit dieser dokumentierten Blaupause unterstützt das Vorhaben BOERD weitere Softwarehersteller bei ihrer Anbindung an eine OER-förderliche Nationale Bildungsplattform. Außerdem ergänzt BOERD die Plattform um Redaktionsknoten und persönliche Lernumgebungen, zwischen denen OER gemeinsam erstellt, geteilt, genutzt, verbessert und kuratiert werden können. In der Konzeptphase werden des weiteren User Journeys entwickelt, die dabei helfen die Nutzung der Nationalen Bildungsplattform zu visualisieren und den Aufbau der Infrastruktur zweckmäßig und möglichst einfach zu gestalten. Einzelne Funktionen werden im Anschluss an die Konzeption als Machbarkeitsnachweis (Proof-Of-Concept) in die Plattform implementiert.


Verbundkoordinator

Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH, Göttingen

Partner

edu-sharing.net e.V., Weimar

Volumen

90.259,63 €, davon BMBF-Anteil: 90.259,63 €

Laufzeit

10/2021 – 03/2022

Kontakt

Anfragen zum Projekt an:

bildungsraum@vdivde-it.de