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Blog-Eintrag vom August, 2023

31.08.2023. Diese Woche für Sie im Interview:

Das Förderprojekt VE-Collab, ehem. KAVAQ2, – Virtuelle Austausche zur Qualifikation von Lehrenden. Unsere Fragen beantwortete Prof. Dr. Nicola Würffel, Professorin für Deutsch als Fremdsprache mit dem Schwerpunkt Didaktik/Methodik am Herder-Institut der Universität Leipzig.

Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten ab?

Das Verbundprojekt VE-Collab (Universität Leipzig (UL), Institut für angewandte Informatik (InfAI)) entwickelt ein Assistenzsystem, das  Lehrende dabei unterstützen soll, internationale und nationale akademische virtuelle Austausche – sogenannte Virtual Exchanges (VE) – zu planen und durchzuführen sowie Kompetenzen in diesem Bereich aufzubauen. Dafür werden Qualifizierungsangebote für verschiedene Erfahrungsniveaus bereitgestellt sowie ein Planungshilfe und eine Partnersuche angeboten. Für den Aufbau des Assistenzsystems VE-Collab verbinden wir unser didaktisches Konzept mit entsprechender technischer Infrastruktur. Zusätzlich wird eine Online-Community of Practice aufgebaut, die der Vernetzung von Hochschullehrenden dient, deren Mitglieder aber auch aktiv in den Aufbau des Assistenzsystems einbezogen werden sollen. Die Qualität von VE-Collab wird auf technischer und wissenschaftlicher Ebene gewährleistet und stetig evaluiert.

Eins unserer zentralen Ziele ist es, die Lehre zu internationalisieren, indem durch VE internationale Partnerinnen und Partner in die Lehre eingebunden werden. Der Einsatz von VE-Collab in der Lehre bereitet Lehrende wie Lernende auf kollaboratives Arbeiten in internationalen Teams vor: eine Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts.

Was war Ihr bisher größtes Erfolgserlebnis seit Beginn des Projektes?

Für das Projekt gab es schon nach der Konzeptionsphase viel positives Feedback und großes Interesse an der Anwendung von Hochschullehrenden und anderen wichtigen Stakeholdern – etwa in den International Offices von Hochschulen. Das Ziel, ein neues und multifunktionales Assistenzsystem für die Planung und Durchführung von VE für Lehrende zu entwickeln, wird von der Community sehr gut aufgenommen. Der dringende Bedarf an Hilfestellungen in allen VE-Phasen wurde vielfach bestätigt.

Was erwarten Sie von der NBP?

Wir sehen das Entwicklungsprojekt der NBP als wichtigen Impulsgeber und profitieren sehr von dem aktiven Austausch mit anderen Projekten, die auch im Bereich der Qualifizierung von Lehrenden arbeiten. Die NBP schafft für uns sowohl auf didaktischer als auch technischer Ebene einen guten Rahmen, um VE-Collab weiterzuentwickeln. Von besonderem Interesse wäre für uns die Ausweitung des Projekts der NBP in Richtung eines europäischen Bildungsraums, da es der internationalen Ausrichtung unseres Projekts noch mehr entgegenkäme. Technisch ist es wichtig, Schnittstellen zu diskutieren sowie sich auf Basisstandards zu einigen und gleichzeitig Raum für Weiterentwicklung zu lassen.

Foto (von rechts nach links): Prof. Dr. Nicola Würffel (UL, Leitung Teilprojekt und Verbundkoordination), Dr. Christian Zinke-Wehlmann (InfAI, Leitung Teilprojekt), Mihaela Markovic (UL, wiss. Mitarbeiterin), Christian Schlecht (InfAI, wiss. Mitarbeiter), Alexander Knoth (Deloitte, Berater), Emily Pulch (UL, WHK), Dr. Robert Reilein (UL, Berater)
Fotonachweis: Universität Leipzig, InfAI, DAAD

Weitere Informationen zum Projekt:

- Projektbeschreibung VE_Collab: Virtuelle Austausche zur Qualifikation von Lehrenden

- Projektvorstellung auf der Webseite der Uni Leipzig


 

LENABI2 im Interview

24.08.2023. Diese Woche für Sie im Interview:

Das Förderprojekt LENABI2 – Frei lizenzierte Lernmaterialien für die Schule. Unsere Fragen beantwortete Simon Köhl, Gründer Serlo Education e.V. und Co-Projektleitung LENABI.

Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten in dem Fachgebiet ab?

Mit unserem Projekt “LENABI” wollen wir dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler in Deutschland immer und überall kostenlosen Zugriff auf den kompletten Schulstoff und diverse Übungsmöglichkeiten haben. Um das zu erreichen, binden wir in einem ersten Schritt das umfangreiche Angebot unserer Lernplattform serlo.org – inklusive 20.000 interaktiver, kostenloser und frei lizenzierter Lernmaterialien (Open Educational Resources, OER) – an die nationale Bildungsplattform an.

Ergänzend entwickeln wir einen intuitiven Web-Editor inklusive Redaktions-Programm und Supportstrukturen, mit dem Lernmaterialien erstellt und bearbeitet werden können. So können Lehrende in vernetzten Lernumgebungen als Autorinnen und Autoren selbst aktiv werden.

Der dritte Baustein unseres Projekts ist der Beitrag zu einem einheitlichen Datenstandard für digitale, interaktive und multimediale Lernmaterialien. Dafür arbeiten wir mit einem breiten Konsortium aus staatlichen und wissenschaftlichen Institutionen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Unternehmen zusammen. Durch den Datenstandard sollen digitale Lernmaterialien besser und häufiger Schul- und Bundesland-übergreifend ausgetauscht werden können.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Projekt?

Die vielen unterschiedlichen Programme, die es speziell für die Erstellung, Verteilung und Verwaltung von Bildungsinhalten, sogenannte Learning Management Systeme (LMS), in der Schullandschaft gibt sowie die vielen unterschiedlichen technischen Standards für Lernmaterialien machen es sehr aufwendig, unser Angebot breit zur Verfügung zu stellen. Wir hoffen, dass dies mit der NBP einfacher wird. Eine weitere Herausforderung ist es, Lernmaterialien zu den entsprechenden Lehrplänen zuzuweisen. Durch das föderale System gibt es sehr viele Lehrpläne, die darüber hinaus nicht einheitlich digital und über Schnittstellen zu den Offenen Daten (Open Data) verfügbar sind.

Was planen Sie in dem Projekt für die Zukunft?

Nach der initialen Entwicklung der technischen Schnittstellen, Autorinnen und Autoren-Tools sowie Datenstandards, wird die wichtige und viel größere Aufgabe sein, den Nutzen der Lernplattform zu vermitteln. Erst dann erreichen wir die Schülerinnen und Schülern und können einen echten Mehrwert schaffen. Mit aktuell über 20.000 Lernmaterialien auf unserer Lernplattform serlo.org und derzeit 1 Millionen Nutzende pro Monat bieten wir bereits die meist genutzte Sammlung frei lizenzierter, digitaler, interaktiver und multimedialer Lernmaterialien im deutschsprachigen Raum. Darauf wollen wir aufbauen, unser Angebot stark ausbauen und über die nationale Bildungsplattform noch viel mehr Lernenden und Lehrenden zugänglich machen.

Was erwarten Sie von einem digitalen Bildungsraum und der Nationalen Bildungsplattform (NBP)?

Im Ergebnis erhoffen wir uns einen einfacheren und komplett kostenfreien Zugang zu hochwertigen, digitalen Bildungsangeboten für alle Menschen und in allen Lebenslagen. Durch einheitliche technische Standards, zentrale Kerninfrastruktur und Open Data können wir starke Synergien zwischen unterschiedlichen Anbietern schaffen. Gleichzeitig sehen wir das Potential, dass durch den Fokus auf den Vernetzungsgedanken auch Vielfalt und Dezentralität erhalten bleiben.

 

Foto: Simon Köhl, Gründer Serlo Education e.V. und Co-Projektleitung LENABI.

Fotonachweis: Serlo Education e.V.

Weitere Informationen zum Projekt:

- Projektbeschreibung LENABI2: Frei lizenzieret Lernmaterialien für die Schule

- Website: Serlo- Die freie Lernplattform

- Serlo Editor


 

23.08.2023. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat die neueste Version der Handreichung „Digitale Zeugnisse“ veröffentlicht. Sie bietet praxisnahe Anleitungen und technische Richtlinien, um Bildungsnachweise sicher und effektiv zu digitalisieren. Anbieter von digitalen Bildungsangeboten finden hier wertvolle Unterstützung, um ihren Lernenden moderne Lösungen zu bieten und gleichzeitig höchste Sicherheitsstandards zu gewährleisten.

Ihr Fachwissen und Ihre Expertise sind gefragt

Das BSI lädt Sie ein, an der Weiterentwicklung dieser wegweisenden Handreichung teilzunehmen. Nutzen Sie die Gelegenheit, bis zum 30. September 2023 Ihre Kommentare und Vorschläge einzubringen, um gemeinsam die Zukunft digitaler Bildungsnachweise zu gestalten.

Warum sind digitale Bildungsnachweise wichtig?

Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung gewinnen zunehmend elektronische Dokumente und Urkunden an Bedeutung. Werden klassische Schul- oder Hochschulzeugnisse in der Regel noch in Papierform erstellt, finden Einschreibungen an weiterführenden Bildungseinrichtungen oder Bewerbungen bei Firmen zunehmend digital statt. Manipulationen und Fälschungen müssen verhindert werden, um die Integrität und Verlässlichkeit von Bildungsnachweisen zu gewährleisten.

Digitale Bildungsnachweise können bereits heute auf Basis existierender Regularien und erprobter technischer Standards und Richtlinien realisiert werden. Hierzu werden standardisierte, maschinenlesbare Datenformate mit elektronischen Signaturen und Siegeln kombiniert. Die Handreichung verweist auf Technische Richtlinien des BSI und europäische technische Standards.

Sie möchten sich einbringen und die Handreichung kommentieren?

Dann senden Sie eine kurze E-Mail an digitale-bildung@bsi.bund.de.

Die aktuelle Version der Handreichung können Sie hier als PDF herunterladen.

Für weitere Informationen besuchen Sie gern die Webseite des BSI.


Fotonachweis: mpix-foto / Adobe Stock

 

OpenJupyter2 im Interview

16.08.2023. Diese Woche für Sie im Interview:

Das Förderprojekt OpenJupyter2: Open-Source E-Learning-Angebote im Bereich Data-Science. Unsere Fragen beantwortete Dr. Jason Mansour, Leiter des Projekts und Mitarbeiter der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen (GWDG).

Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Projekt?

Auf technischer Seite ist besteht die Herausforderung darin, die verschiedenen Dienste miteinander kommunizieren zu lassen. Zum einen wollen wir „Jupyter“ mit den verschiedenen Lernmanagementsystemen und Cloudspeichern, die im Hochschulbereich eingesetzt werden, verbinden. Zum anderen geht es aber auch darum, eine gemeinsame Metadaten-Sprache zu finden, um Inhalte wie Kurse und Datenquellen auffindbar zu machen.

Auf menschlicher Seite wollen wir Lehrende davon zu überzeugen, die neuen Möglichkeiten zu nutzen, die „OpenJupyter“ bietet. Wir sehen, dass „OpenJupyter“ bisher gut angenommen wird, auch da viele bereits „Jupyter“ in ihrer Forschung benutzen. Außerdem möchten wir OER voranbringen, und Lehrende dazu anregen, ihre Inhalte unter offenen Lizenzen freizugeben, damit sie einem größeren Publikum zugutekommen.

Was planen Sie in dem Projekt für die Zukunft?

Wir haben noch viel in dem Projekt vor. Um die Möglichkeiten der „OpenJupyter“-Plattform zu demonstrieren, werden wir einige hochwertige Kurse mitsamt Videos produzieren und veröffentlichen. Außerdem möchten wir auch einige neue Funktionen in die „Jupyter“-Umgebung integrieren: Zum Beispiel eine Benotungsfunktion und kollaboratives Arbeiten. Außerdem wollen wir ermöglichen, dass Daten aus Speichern wie „ownClowd“ einfach eingebunden werden können.

Was erwarten Sie von einem digitalen Bildungsraum und der NBP?

Ich glaube, dass wir im Rahmen des digitalen Bildungsraums viele neue und kreative Lernangebote schaffen werden. Indem wir bei der NBP auf offene Standards setzen, sorgen wir dafür, dass diese Angebote und Plattformen kompatibel sind. So wollen wir eine stabile Basis für die digitale Bildung in Deutschland schaffen, die nachhaltig und international wettbewerbsfähig ist. So können wir nicht zuletzt vielen Menschen den Zugang zu erstklassiger Bildung zu ermöglichen.

Foto: Dr. Jason Mansour, Leiter des Projekts und Mitarbeiter der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen (GWDG)
Fotonachweis: Jason Mansour


Weitere Informationen zum Projekt:

- Projektbeschreibung: OpenJupyter2: Open-Source E-Learning-Angebote im Bereich Data-Science