09.03.2023. Diese Woche für Sie im Interview:

Das Förderprojekt HPI4NBP2 – Einheitliches Metadatenaustauschformat für MOOC-Angebote. Unsere Fragen beantwortete Dr. Max Thomas, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH (HPI).

Aktuell befinden sich rund 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der zweijährigen Umsetzungsphase. Die Projekte entwickeln untereinander kompatible Lern- und Lehrangebote für das Ökosystem der Nationalen Bildungsplattform (NBP). Was sind ihre Ziele und welche Herausforderungen haben sie auf dem Weg dorthin zu bewältigen? Wir haben für Sie bei den Projekten nachgefragt.

Was ist der Mehrwert Ihres Projektes und was hebt Sie von anderen Projekten in dem Fachgebiet ab?

Die Plattform openHPI und die davon abgeleiteten Plattformen (beispielsweise OpenWHO, KI-Campus, eGov-Campus) bieten eines der umfangreichsten kostenfreien Onlinekurs-Angebote für zahlreiche Teilnehmende in Deutschland, auch als MOOC-Angebote bekannt. Um unser Kursangebot weiterzuverbreiten, haben wir ein einheitliches Metadatenaustauschformat entwickelt. Diese wird bereits von der Plattform MOOChub – einem Zusammenschluss verschiedener MOOC-Portale – und anderen Partnern verwendet. Das Metadatenformat vom De-facto-Standard zu einem festen Standard für den Austausch von Kursdaten zu etablieren, ist für uns ein zentrales Anliegen. Denn nur so können anbieterübergreifende Kurskataloge leicht aufgebaut werden, was das große Ziel unseres Projektes ist.

Seit wann gibt es das Projekt und wie haben Sie gestartet?

openHPI gibt es bereits seit 2012. Schon die ersten Kurse hatte über 10.000 Teilnehmende. Über die Jahre entstanden dann die weiteren Plattformen rund um openHPI. Mit Fokus auf die NBP arbeiten wir seit der ersten Projektphase, die im Oktober 2021 startete. Dabei haben wir bereits eine prototypische Anbindung an die damaligen Schnittstellen realisieren können. Daneben haben wir uns an der Evaluierung und Konzeptionierung der anderen Projektbestandteile beteiligt.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Projekt?

Die größten Herausforderungen sehen wir beim gemeinsamen, standardisierten Vorgehen – insbesondere im europäischen Rahmen. Es gibt sehr viele verschiedene interessierte Kreise. Zum Teil arbeiten diese Stakeholder parallel, ohne zu wissen, dass andere Gruppen sich mit dem gleichen Thema beschäftigen. Alle diese Gruppen zusammenzubringen, ihre Vernetzung innerhalb der Gruppen und untereinander zu verstehen und dann noch eine gemeinsame Basis zu finden, ist aktuell die größte Herausforderung.

Was war Ihr bisher größtes Erfolgserlebnis seit Beginn des Projektes?

Die Vernetzung mit vielen verschiedenen Gruppen, die sich mit der Standardisierung von Metadatenformaten beschäftigen, läuft sehr gut. Besonders, dass weitere Partner auf unser bestehendes Format aufsetzten, ist ein großer Erfolg.

Was motiviert Sie, wenn es mit dem Projekt gerade nicht so richtig vorangeht?

Dass sich immer wieder neue Anknüpfungspunkte finden lassen. Es gibt immer wieder Hinweise auf weitere Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner oder Projekte, die mit unserem Überschneidungen haben. Auch wenn es kurz langsamer vorangeht, weiß man, dass der nächste Schub für das Projekt nur ein Meeting entfernt ist.


Foto: Dr. Max Thomas, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH (HPI)

Fotonachweis: Robert Conrad, HPI   


Weitere Informationen zum Projekt:

- Projektbeschreibung HPI4NBP2
- Metadatenaustauschformat für Kursdaten: