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Blog-Eintrag vom August, 2022

Noch bis zum 31.08.2022 sind alle Institutionen im Bildungswesen (Schulämter, Schulministerien, Wissenschaftsministerien, Hochschulen) aufgerufen, konkrete Aspekten der SDG-Umsetzung zu kommentieren.


Das Europäische Parlament und der Europäische Rat haben im Jahr 2018 beschlossen, mit der Verordnung zum Single Digital Gateway (SDG) ein einheitliches digitales Zugangstor zur Verwaltung in der EU zu schaffen. Die EU-Verordnung zum SDG und das Onlinezugangsgesetz (OZG) verfolgen dasselbe Ziel:

- Das digitale Angebot der Verwaltung soll bürgernah und nutzerfreundlich sein,

- Zudem sollen alle Leistungen der öffentlichen Verwaltung über ein einziges Portal zu finden sein.


Die öffentliche Kommentierung erfolgt mittels PDF-Kommentar bezüglich der

- von der EU-Kommission vorgeschlagenen SDG-Datenmodelle im Bildungswesen und

- der in Deutschland gerade in Erarbeitung befindlichen EvidenceMapping, also der Zuordnung von benötigten Nachweistypen für die zwei SDG-Verfahren „Hochschulzugang“ und „Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse“.


Die Kommentare werden im Rahmen eines Workshops von XBildung am 7. September 2022 besprochen.



Weitere Informationen

- Informationen zum Aufruf unter xbildung.de

- Informationen zum Workshop von XBildung 

- Näheres zum Thema SDG auf der Website des BMI www.onlinezugangsgesetz.de

Die Nationale Bildungsplattform als OER-förderliche (Vernetzungs-)Infrastruktur


05.08.2022. Vergangene Woche stellte Dr. Jens Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die bundesweite „OER-Strategie – Freie Bildungsmaterialien für die Entwicklung digitaler Bildung” (Open Educational Resources, kurz: OER) vor. Mit dieser Strategie möchte das BMBF die Modernisierung der deutschen Bildungslandschaft voranbringen und digitale Kompetenzen aller stärken.

Offene, freie Bildungsmaterialien bieten – so das BMBF – besondere Potenziale der Kollaboration und Kooperation, der Kompetenzentwicklung und der Entwicklung einer neuen pädagogischen Praxis. Um Chancengerechtigkeit und Durchlässigkeit im Bildungssystem durch digitale Bildung zu verbessern, sollen OER und offene Bildungsprozesse ihre Wirkung in sechs Handlungsfeldern entfalten:

1. OER-Kompetenz pädagogischer Fachkräfte verankern und aufbauen

2. Neue Kooperationen entwickeln: von OER zu Open Educational Practices (OEP)

3. Technische Grundlagen und Strukturen für OER und OEP etablieren

4. Innovation und lernortübergreifende Bildung mit OER unterstützen

5. OER mit nutzerzentrierter, anwendungsorientierter und vernetzter Forschung begleiten

6. Umsetzung: Initiativen und Akteure digital unterstützter OER-Praxis zusammenführen


Die Nationale Bildungsplattform (NBP) wird hierbei als wesentlicher Baustein eines digitalen Ökosystems für interoperable Lehr- und Lerninfrastrukturen genannt. Leitkonzept der OER-Strategie ist  ein digitaler OER-Workspace, der zentrale OER-Funktionen und Dienste in jeder Bildungssituation gebündelt im digitalen Cockpit Lernender und Lehrender bereitstellt. Dazu gehören u. a. das Suchen, Finden, Sammeln sowie das Finalisieren gemeinsam erstellter Materialien. Die Nationale Bildungsplattform kann und soll eine wichtige Funktion bei der Verzahnung und intelligenten Vernetzung der Angebote verschiedener Bildungsakteure im Bereich der offenen Bildung übernehmen. 

Die Voraussetzung für eine funktionstüchtige Schnittstellenarchitektur zwischen bestehenden und neuen OER-Angeboten ist nach Auffassung des BMBF die Weiterentwicklung von Metadatenstandards. Auch die NBP greift als Vernetzungsinfrastruktur auf die Daten von Bildungsangeboten zurück und enthält als eine Komponente einen Metadatenspeicher zur Sicherung von nicht-personenspezifischen und nicht-transaktionsspezifischen Daten. So wird sich das Projektbüro auch in den bildungspraktischen, bibliographischen und informationswissenschaftlichen Diskurs einbringen.

Insgesamt zielt das BMBF auf OER-Infrastrukturen, die offen für und anpassbar an zukünftige Innovationen, Nutzungsmöglichkeiten und Anwendungsszenarien sind. Open-Source-Software ermöglicht, solche offenen Infrastrukturen bereitzustellen und gleichzeitig hohe Anforderungen an Sicherheit und Usability einzulösen. Im Rahmen des Aufbaus der Nationalen Bildungsplattform als Vernetzungsinfrastruktur soll der Quellcode sowie Schnittstellen und die Dokumentation unter offenen Lizenzen zur Verfügung gestellt werden. Bei der Entwicklung der Infrastruktur werden zudem mehrheitlich marktgängige Open-Source-Lösungen und Open-Source-lizenzierte Neuentwicklungen eingesetzt.

Aus dem Zusammenspiel zwischen der OER-Strategie und dem Aufbau der Nationalen Vernetzungsinfrastruktur für digitale Bildung ergeben sich somit Potenziale zur Stärkung einer Kultur der Offenheit, der Kooperation und des Teilens.

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